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Der Traum von effizienterem Bauen

21.03.2022

Ein Pilotprojekt in Hof soll europaweit neue Maßstäbe setzen.


Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Beschleunigung von Genehmigungsprozessen – das sind Ziele, über die sich die deutsche Bauindustrie grundsätzlich einig ist. Wie diese erreicht werden können wurde bereits in zahlreichen Facetten erforscht. Von BIM über Baustoffrecycling bis hin zur Nachnutzung von Gebäuden. Nun soll in einem Pilotprojekt in der bayrischen Stadt Hof das Zusammenspiel all dieser Faktoren in der Praxis erprobt werden.


Das Pilotprojekt iECO


Privates und öffentliches Bauen noch effizienter machen – dies ist der Oberbegriff für das Pilotprojekt iECO an der Hochschule Hof. In Zusammenarbeit der Hochschule, des Landkreises Hof und der Landesgewerbeanstalt Bayern soll die Digitalisierung in der Bauwirtschaft intensiviert und optimiert und ein europäischer Standard entwickelt werden. Die Baupläne werden dabei in digitaler Form in einer Cloud einsehbar sein und damit unter anderem Genehmigungsprozesse vereinfachen. Da es dabei auch um Nachhaltigkeit geht, wird das Modellprojekt vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
Digitale Formate für die Bauwirtschaft entwickelt als Blaupause für die gesamte europäische Baubranche – das möchte das Projekt erreichen. Dafür greift es auf digitale Daten zurück, die für das Projekt verwendet und dann online gespeichert werden und somit in der europäischen Cloud GAIA-X einsehbar sind. Was nach einem Projekt für digitale Großkonzerne klingt, ist in Wahrheit ein Bauprojekt, an dem auch zahlreiche mittelständische Unternehmen beteiligt sind.


Kern des Projekts ist ein digitaler Zwilling des Gebäudes, der den gesamten Zyklus von der Planung bis zur Nutzung dokumentiert – am Ende der Entwicklungsphase 2024 sogar in 3D. Dieses Vorgehen soll das Bauen nachhaltiger und digitaler machen. Zum einen kann nämlich durch diesen stetigen Überblick über das Bauprojekt Baumaterialverschwendung entgegengewirkt werden, zum anderen werden Prozesse und Abstimmungen an wichtigen Schnittstellen wesentlich schneller. Dies ist hilfreich, um Probleme wie die Wohnungsnot oder auch fehlende Bautätigkeit in Deutschland zu beheben.


Ein weiterer Vorteil ist die einfache und effiziente Zusammenführung verschiedener Gewerke – des Rohbaus und der Installationstechnik. Und nicht zuletzt bietet die digitale Kopie des Bauvorhabens und aller zugehöriger Prozesse eine große Hilfe für zukünftige Bauten sowie Umbau und Nachnutzung des Gebäudes.
Und es bleibt nicht nur bei dem Pilotprojekt. Die Stadt Hof wird auch der Standpunkt des ersten digitalen Bauamts. Hier können Bauanträge bereits digital eingereicht werden, was in Zukunft digitale Prozesse im Bau noch weiter stärken soll.

  Quelle: www.tvo.de


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