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Deutsche Bau-, Baustoffmaschinen und Bergbaumaschinen weltweit gefragt

17.04.2013

Während unsere Industrie - mit Ausnahme der Bergbaumaschinenhersteller - vor drei Jahren noch massiv mit den Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise zu tun hatte, hat sich die Situation heute, außer in den derzeit stark von der Eurokrise betroffenen Ländern, weitgehend verbessert“, erklärte VDMA-Präsident Dr. Thomas Lindner anlässlich der Pressekonferenz des Verbandes zur Eröffnung der bauma 2013 in München. „Der internationale Markt für Bau- und Baustoffmaschinen hat sich seit Anfang 2010 wieder erholt. Für 2013 rechnen wir nach der aktuellen Delle mit einer leichten Belebung im zweiten Halbjahr, so dass der von deutschen Herstellern 2012 erzielte Gesamtumsatz von 12,5 Milliarden Euro wieder knapp erreicht werden sollte“. Die Exportquote unserer Bau- und Baustoffmaschinenindustrie liegt bei 73 %. 39 % der Exporte gehen in die EU. „Die Märkte in Griechenland, Portugal und Spanien, aber zunehmend auch Italien und Frankreich, sind kräftig abgerutscht“, berichtete der VDMA-Präsident. Allerdings bereite auch der schwache chinesische Markt Sorgen. 2012 sei der Absatz der Deutschen dort um 25 % eingebrochen. „Gerade im Bereich der Standardmaschinen haben die Chinesen in den letzten Jahren erheblich aufgeholt. Für viele unserer Unternehmen sind sie mittlerweile zu ernsthaften Wettbewerbern, auch auf den Weltmärkten, geworden. Allerdings waren wir ihnen meist mindestens einen Schritt voraus. Wir sind zuversichtlich, dass wir diesen Technologievorsprung zumindest auf absehbare Zeit halten können“, so Lindner.

EU-Abgasemissionsstufe 3 b bringt europäischer Baumaschinen-Industrie erhebliche Wettbewerbsnachteile

Belastet wird die Stellung deutscher Unternehmen auf den Weltmärkten durch zu kurze Intervalle bei der Einführung drastisch verschärfter Abgasvorschriften und eventuelle Nachrüstungen in der EU. „Betroffen sind vor allem solche Hersteller, die ihre Maschinen nicht nur in Europa und den USA, sondern auch in andere Länder verkaufen. Da dort die Regelungen nicht gelten und es den nötigen schwefelarmen Diesel für den Betrieb der besonders abgasarmen Dieselmotoren dort nicht gibt, müssen sie in ihren Werken jeweils zwei Varianten von ein und derselben Maschine bauen. Eine für den europäischen und US-amerikanischen Markt und eine andere für den Rest der Welt“, berichtete der VDMA-Präsident. „Natürlich muss Umweltschutz sein und unsere Industrie hat auch hier eine unangefochtene Vorreiterrolle“, betonte Lindner. „Die Weiterentwicklung der Umweltanforderungen für Baumaschinen muss aber nachweislich die gewünschten Effekte bringen und darf nicht eine ganze Industrie mit überzogenen Anforderungen ins Abseits drängen.“ Die Versuchung der Politik sei groß, mit populären Maßnahmen wie Filter-Nachrüstpflichten, immense Kosten zu erzeugen ohne messbare Umweltentlastung damit zu generieren.

Steuerpläne gefährden Familienunternehmen

Umweltanforderungen, Innovationen und letztlich auch die bekannte Thematik der Energiewende erfordern laufend massive Investitionen. „Als Maschinenbauindustrie insgesamt - und als Baumaschinen- und Bergbaumaschinenindustrie speziell - stehen wir also schon vor gewaltigen finanzintensiven Herausforderungen. Denn wir sprechen von ausgesprochen kostenintensiven Investitionen“, betonte der VDMA-Präsident. Dies führe ihn zum Thema Vermögenssteuer und Vermögensabgabe, die zurzeit aus populistischen und wahltaktischen Gründen gefordert werden. „In diesem Zusammenhang muss man sehen, dass die mittelständischen Familienunternehmen und deren Eigentümer den wesentlichen Teil ihres Vermögens in den Unternehmen haben und die Gewinne dort auch stehen lassen. Es gibt bisher keinerlei konkrete Vorschläge, die bei diesen Steuern nicht dazu führen würden, dass faktisch Betriebsvermögen aus den Unternehmen abgezogen werden muss“, so Lindner. Das bedeute eindeutig, dass eine grüne Vermögensabgabe oder eine rote Vermögenssteuer „Sand im Innovations- und Investitionsgetriebe der Unternehmen sind und damit ein klarer Anschlag auf die Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität der Arbeitsplätze“, sagte Lindner. Kombiniere man noch Vermögensabgabe und Vermögenssteuer mit der Erbschaftssteuer, „dann sehen wir ganz klar, dass die vorgeschlagenen Instrumentarien die Geschäftsgrundlage für die Familienunternehmen in Deutschland zerstören. Was das langfristig bedeutet, ist wohl klar“, erklärte der VDMA-Präsident.

Deutsche Bergbaumaschinenindustrie auf Rekordniveau

Die in Deutschland ansässigen Bergbaumaschinenhersteller waren von der Finanz- und Staatsschuldenkrise kaum betroffen. Seit 2007 haben sich die Umsätze jährlich um durchschnittlich etwa 13 % erhöht. 2011 lag der Zuwachs bei 27 Prozent. 2012 konnte der Umsatz nochmals um 28 % gesteigert werden auf insgesamt 6,2 Milliarden Euro. „Bergbaumaschinen ‚Made in Germany‘ genießen, genau wie Bau- und Baustoffmaschinen, auf den Weltmärkten einen hervorragenden Ruf“, sagte Lindner. Die Hersteller rechnen - aufgrund der hohen Auftragsreichweite von über zwölf Monaten - damit, diesen Umsatz auch 2013 halten zu können. Ein leichter Zuwachs erscheine möglich.

Partnerland Indonesien wichtiger Handelspartner für deutsche Maschinenbauer

Indonesien - das Partnerland der diesjährigen bauma - ist für den deutschen Maschinen- und Anlagenbau ein wichtiger Handelspartner. „Der Wert der Maschinenlieferungen nach Indonesien hat sich in den letzten zehn Jahren von 332 Millionen Euro (2003) auf 1,1 Milliarden Euro (2012) mehr als verdreifacht“, erklärte der VDMA Präsident. Die deutschen Anbieter haben mit einem Lieferanteil von 1,5 % bei Bau- und Baustoffmaschinen und einem Prozent bei Bergbaumaschinen aber noch gehörig Luft nach oben. Auch deshalb wurde Indonesien zum Partnerland auserkoren.

  Quelle: www.vdma.org


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