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Deutsche Bauindustrie warnt vor Verteilungsdebatte zulasten von Investitionen

18.09.2013

Vor dem Hintergrund Deutschlands vermeintlicher wirtschaftlicher Stärke führen wir unter dem Deckmantel der sozialen Gerechtigkeit munter Umverteilungsdebatten zulasten der privaten Wirtschaft. Aber tatsächlich ist Deutschlands wirtschaftliche Basis brüchiger als es scheint. Seit zwei Jahrzehnten gehen die Investitionen zurück. Die Nettoinvestitionsquote liegt derzeit nur noch bei 2,5 Prozent. Wir müssen jetzt dafür sorgen, dass wieder mehr in Deutschland investiert wird, um Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Denn wer nicht wächst, kann auch nichts verteilen.“ Darauf wie der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, RA Michael Knipper, in Berlin hin.

In diesem Zusammenhang kritisierte Knipper die Pläne zur Vermögens- und Erbschaftsteuer als kontraproduktiv. „Bei erneuten Rekordsteuereinnahmen in Höhe von 585 Milliarden Euro stellt sich aus unserer Sicht nicht die Frage, wie man noch mehr einnehmen kann, vielmehr müssen die Ausgaben auf den Prüfstand! Wir müssen entscheiden, ob wir noch mehr für den Konsum ausgeben wollen oder durch Investitionen in die Infrastruktur Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit befördern und den Unternehmen dadurch langfristige Perspektiven bieten“, argumentierte Knipper.

Schon jetzt investierten die Unternehmen kaum noch am Standort Deutschland, allenfalls Abschreibungen würden ersetzt. Dies zeige sich im alarmierenden Rückgang der Nettoinvestitionsquote im Unternehmenssektor in den vergangenen zwanzig Jahren auf unter einem Prozent im Jahr 2012. Das Kapital suche sich offenbar andere Wege und ginge nach Asien, Australien oder Nordamerika. „Davon profitiert das Ausland. Deutschland geht leer aus“, erklärte Knipper.

Im öffentlichen Sektor sei die Lage noch dramatischer. Hier sei die Nettoin-vestitionsquote bereits seit 2003 negativ. „Die Auswirkungen bekommen wir alle tagtäglich zu spüren. Deutschlands Infrastruktur wird sowohl im Bereich der Verkehrs- als auch sozialen Infrastruktur auf Verschleiß betrieben. Viele Brücken sind schon jetzt nicht mehr für den Schwerlastverkehr befahrbar. Güterverkehre müssen sich Ausweichstrecken suchen, weil Schienen, Straßen und Wasserstraßen nicht mehr befahrbar sind, der tägliche Weg zur Arbeit gleicht einer Holperstrecke. Das ist für eine exportorientierte Nation wie Deutschland nicht hinnehmbar.“ Knipper weiter: „Wir sehen jetzt die Politik am Zug. Sie muss die Voraussetzungen schaffen, damit deutsche Produkte und Dienstleistungen international wettbewerbsfähig bleiben“.

  Quelle: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.


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