Einer der Vorteile des StreamDivers besteht darin, dass er an Standorten eingesetzt werden, an denen dies bislang aus ökomischen oder ökologischen Gründen nicht möglich war. Vorhandene Wehre und Staudämme können zur Stromerzeugung genutzt werden, und die Folgen einer derartigen Installation für die Umwelt können auf ein Minimum beschränkt werden.
Durch die Inbetriebnahme eines „StreamDivers“ des Heidenheimer Unternehmens Voith im nordschwedischen Wasserkraftwerk Bruksfors ist es gelungen, neben den Bau- und künftigen Wartungskosten auch die Umwelteinwirkungen zu verringern. Die kompakte und umweltfreundliche 250-kW-Turbine kann an Standorten eingesetzt werden, wo dies aus ökologischen Gründen bisher nicht möglich war.
Mehr Informationen zum Projekt in Bruksfors Das kürzlich abgeschlossene Projekt ist beispielhaft dafür, wie ökologische und ökonomische Aspekte miteinander verbunden werden können. Skellefteå Kraft als Betreiber von Bruksfors musste strenge Umweltschutzauflagen erfüllen: Weder Öl noch Schmiermittel oder andere giftige Substanzen durften bei der Errichtung ins Wasser gelangen. Zudem musste der StreamDiver in die vorhandene Infrastruktur eingefügt werden – in diesem Fall einen bislang nicht genutzten Turbinenschacht – um Auswirkungen durch zusätzliche Bauarbeiten zu vermeiden.
Einbau in bestehende Kraftwerke Für Skellefteå Kraft liegen die Vorteile des StreamDivers in den, im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen, wenigen beweglichen Teilen der Maschine, wodurch Wartungsaufwand und -kosten gesenkt werden können. Gleichzeitig können bereits vorhandene Wehre und Staudämme zur Stromerzeugung genutzt und damit die Folgen einer derartigen Installation für die Umwelt auf ein Minimum beschränkt werden.
Neben der Fischaufstiegsrinne verfügt das Wasserkraftwerk Bruksfors über ein spezielles System für die Wanderung flussabwärts, durch das die Fische über der Turbine schwimmen.
Fotos: www.voith.com
Forscher der Technischen Universität im nordschwedischen Luleå haben für Bruksfors zudem ein einzigartiges Fischwandersystem entwickelt, durch das für die Wanderung flussabwärts eine Umführung geschaffen wird. Neben einer Fischaufstiegsrinne verfügt das Kraftwerk nun über ein System, durch das die Fische gefahrlos über die Turbine hinweg schwimmen können.
Umweltfreundliche Stromerzeugung Das Kernstück der StreamDiver-Technologie, die Voith zusammen mit seiner Tochterfirma Kössler entwickelt hat, bildet das Aggregat mit einem in eine ölfreie Rohreinheit eingebauten Dauermagnetgenerator. Die Lager sind wassergeschmiert und somit erfolgt der Betrieb der Turbine komplett öl- und fettfrei.
Die Stärke des StreamDivers liege in seiner flexiblen Einsatzfähigkeit, berichtet das Mitgliedsunternehmen der Deutsch-Schwedischen Handelskammer stolz. Das Aggregat könne sich vollständig unter Wasser befinden, sodass unabhängig von vorhandenen Strukturen ein eigenständiger Betrieb möglich sei. Zudem könne es in bestehende Kraftwerke wie das in Bruksfors integriert werden, womit eine wirtschaftliche Rehabilitation möglich sei und die Investitionskosten auf ein Minimum beschränkt werden könnten. Die StreamDiver-Technologie leiste somit einen wichtigen Beitrag zum kontinuierlichen Ausbau der klimafreundlichen Energieerzeugung.
Weltweit gibt es Flussbauwerke mit niedrigen Gefällestufen, deren energetisches Potenzial bisher nicht in vollem Umfang genutzt werden konnte. Laut Voith liegt dieses mithilfe der StreamDiver-Technologie nun erschließbare Potenzial weltweit bei 5 GW, mit Schwerpunkt in den Regionen Nordamerika sowie Nord- und Osteuropa. |