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Deutsche Wirtschaft trotzt Krisensituation

14.11.2022

Das Bruttoninlandsprodukt der deutschen Wirtschaft ist im dritten Quartal 2022 um 0,3 Prozent gestiegen.

Zu den Gründen der robusten Wirtschaftslage in Deutschland hat Dr. Nils Jannsen, Leiter Konjunktur Deutschland am Institut für Weltwirtschaft in Kiel, folgende Einschätzung: „Die Auftriebskräfte infolge der Erholung von der Pandemie haben die aktuellen Belastungsfaktoren offenbar mehr als ausgewogen. Stabilisierend wirken die hohen Auftragsbestände in der Industrie sowie die umfangreichen Extra-Ersparnisse der privaten Haushalte, die sich während der Pandemie angesammelt haben. Der private Konsum ist trotz der hohen Inflation im dritten Quartal sogar gestiegen.

Im Winterhalbjahr wird der Gegenwind für die deutsche Wirtschaft weiter zunehmen: Die hohe Inflation verringert die Kaufkraft der verfügbaren Einkommen und drückt den privaten Konsum. Zudem hat sich das weltwirtschaftliche Umfeld spürbar eingetrübt und belastet die Exporte. Schließlich werden sich Unternehmen angesichts der eingetrübten Geschäftsaussichten mit Investitionen vorerst zurückhalten. Die schlechten Geschäftsaussichten der Unternehmen und das historisch niedrige Konsumklima sprechen für Rückgänge des Bruttoinlandsprodukts in den kommenden Quartalen.

Unsicherheitsfaktor Gasmangel

Immerhin werden die Belastungen durch die hohen Energiepreise wohl nicht ganz so gravierend ausfallen, wie es sich noch vor einigen Wochen abgezeichnet hatte. So sind die Großhandelspreise für Gas und Strom in den vergangenen Wochen spürbar gesunken. Zudem sollen Transfers an die privaten Haushalte über eine Gaspreisbremse die hohen Preissteigerungen bei Gas und Fernwärme abfedern. Konjunkturstabilisierend wirkt dies jedoch nur, wenn der Gasverbrauch trotzdem ausreichend gesenkt wird. Eine Gasmangellage kann im Winter voraussichtlich nur verhindert werden, wenn der Gasverbrauch gegenüber den Vorjahren deutlich zurückgefahren wird. Ein Gasmangel würde die wirtschaftliche Aktivität wohl weitaus stärker belasten als eine etwas höhere Inflation.”

  Quelle: https://www.ifw-kiel.de/de/publikationen/medieninformationen/2022/deutsche-wirtschaft-behauptet-sich-in-schwierigem-klima/


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