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Deutscher Umweltpreis: „Motor für Branche und Bauwende“

27.09.2023

Der deutsche Familienbetrieb Baufritz erhält den Deutschen Umweltpreis der DBU für seine Vorreiterrolle im nachhaltigen Bauen und seine wichtige Beitrag zur Bauwende.

 

Frau Gehweg Grün Gebäude

Bild: Jongebloed | DBU

 

Die Bau-Fritz GmbH & Co. KG, ein mittelständisches Familienunternehmen aus dem Allgäu, hat sich über Jahrzehnte hinweg als Pionier in Sachen Klima- und Umweltschutz im Baugewerbe etabliert. Dieser bemerkenswerte Einsatz wird nun belohnt, da die Geschäftsführerin Dagmar Fritz-Kramer (52) den diesjährigen Deutschen Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) erhält. Dieser Preis, der mit 500.000 Euro dotiert ist und zu den höchstdotierten Umweltpreisen Europas zählt, wird am 29. Oktober von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Lübeck verliehen.

Anerkannte Pionierarbeit im energieeffizienten und ökologischen Bauen

Die DBU würdigt die herausragende Arbeit von Diplom-Ingenieurin Fritz-Kramer und ihrem Unternehmen, das als Motor für die Bauwende und die gesamte Branche fungiert. Der Schlüssel zu ihrem Erfolg liegt in der Verwendung von Holz als zentralem Baumaterial, sowohl beim Neubau als auch bei Sanierungen und Aufstockungen von Gebäuden. Holz speichert große Mengen Kohlenstoff und trägt so zur Reduzierung von klimaschädlichem Kohlendioxid bei, was laut DBU-Generalsekretär Alexander Bonde "genau die richtige Strategie ist, um den Gebäudesektor klimaneutral zu gestalten und die internationalen Klimaziele zu erreichen."

Der Beitrag des Baugewerbes zur Umweltbelastung

Der Gebäudesektor in Deutschland verursacht etwa 40 Prozent der Treibhausgasemissionen. Der Großteil dieser Emissionen geht auf den immensen Altbestand zurück, da fast zwei Drittel der Gebäude vor 1977 errichtet wurden, bevor strengere Wärmeschutzverordnungen in Kraft traten. Die Herausforderung besteht darin, den Gebäudesektor in Richtung Klimaneutralität zu führen und die internationalen Klimaziele zu erreichen. Holzbauweise wird dabei als Schlüssel betrachtet, und eine Studie der Ruhr Universität Bochum zeigt das Potenzial, in den nächsten sieben Jahren 42 Millionen Tonnen Treibhausgase einzusparen, wenn verstärkt auf Holz gesetzt wird.

Eine Familiengeschichte des nachhaltigen Bauens

Die Geschichte von Bau-Fritz reicht bis ins Jahr 1896 zurück, als Urgroßvater Sylvester Fritz den Schritt in die Selbstständigkeit wagte. Das Unternehmen hat sich seitdem über vier Generationen hinweg entwickelt. Der Betrieb begann als klassische Landzimmerei und hat sich kontinuierlich weiterentwickelt. Großvater Johann revolutionierte die Vorproduktion von Bauelementen, indem er Bauteile in externen Hallen vorfertigte. Vater Hubert setzte auf Nachhaltigkeit und kreiierte eine energieeffiziente und gesundheitlich unbedenkliche Dämmung aus Holzspänen, Soda und Molke. Diese Innovationen führten zu Patenten und Schutzrechten für das Unternehmen.

Die Zukunft des nachhaltigen Bauens

Die designierte DBU-Umweltpreisträgerin Dagmar Fritz-Kramer ist überzeugt, dass die Bau- und Wärmewende in den nächsten zehn Jahren gelingen kann. Sie betont jedoch die Verantwortung der Industrie, da die Baubranche derzeit fast zwei Drittel des deutschen Müllbergs verursacht. Neben Sanierung sind Recycling und Ressourcenschonung von entscheidender Bedeutung. Baufritz setzt auf heimisches Holz aus einem 120-Kilometer-Radius, was pro Jahr eine CO2-Einsparung von rund 12.000 Tonnen ermöglicht.

Die Auszeichnung von Baufritz und der Klimawissenschaftlerin Prof. Dr. Friederike Otto mit dem Deutschen Umweltpreis unterstreicht die Bedeutung nachhaltiger Baupraktiken für den Klimaschutz und die Energiewende in Deutschland.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/motor-fuer-branche-und-bauwende-deutscher-umweltpreis-fuer-unternehmerin-dagmar-fritz-kramer/


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