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Deutsches Institut für Normung erreicht Spitzenplatz

02.05.2012

Erstmals Führungsposition bei der Entwicklung weltweiter Vorschriften für die Wirtschaft

Hannover (dapd). Das Deutsche Institut für Normung (DIN) hat bei der Entwicklung internationaler Normen für die Wirtschaft eine weltweit führende Position erreicht. Das DIN habe 2011 das US-Normungsinstitut ANSI bei der Leitung von Sekretariaten der International Organisation for Standardization (ISO) überholt, sagte DIN-Direktor Torsten Bahke auf der Hannover Messe. Das DIN leite nun 19 Prozent der Sekretariate, ANSI 16 Prozent. "Wir sind die weltweite Nummer 1 bei der Entwicklung internationaler Normen geworden", sagte er.

DIN-Eperten leiteten mittlerweile 120 ISO-Sekretariate. In der international führenden Stellung spiegele sich der hohe Beitrag des DIN zur Entwicklung internationale Normen wider, sagte Bahke weiter. Deutschland wolle diese Stellung nicht nur halten, sondern noch ausbauen. Allerdings versuche China, das bislang nur drei Prozent der ISO-Sekretariate leite, binnen fünf Jahren zehn Prozent der Sekretariate zu übernehmen. Der Präsident des DIN, Klaus Homann, betonte, dass Deutschland als führende Exportnation ein großes Interesse habe, die weltweite Vereinheitlichung technischer Regeln zu forcieren.

Ende vergangenen Jahres waren in Deutschland insgesamt 33.050 DIN-Normen in Kraft, davon 2.303 in 2011 neu veröffentlichte. Die Normen betreffen in der Mehrzahl immer noch technische Produkte. Nur ein Prozent der Normen regeln Dienstleistungen und knapp zwei Prozent Software und andere IT-Produkte. Die Normung im IT-Bereich habe in der Vergangenheit nicht so sehr im Fokus gestanden. "Das war ein Fehler und wir wollen dieses Feld nun stärker besetzen", sagte DIN-Direktor Bahke. Künftig wolle das DIN innovative Themen früher von sich aus aufgreifen, schon bevor die Wirtschaft Bedarf an neuen Regeln anmelde.

Das DIN, das als eingetragener Verein keine Gewinne macht, setzte im vergangenem Jahr 65 Millionen Euro um. Es finanzierte sich nach eigenen Angaben zu 70 Prozent durch den Verkauf seiner Normen und zu jeweils 15 Prozent über Projektmittel der Industrie und Förderungen von Bund oder Ländern. Handwerker können etwa beim DIN Auszüge der 6.500 für sie wichtigsten Baunormen gegen Gebühr online abrufen.

Das Spektrum der vergangenes Jahr neue veröffentlichen Regeln reicht von einer DIN-Norm für Geschäftsbriefe und geschäftliche Mails, über eine Norm zum Schutz von Trinkwasser vor Verunreinigungen bis zu einer Spezifikation für die digitale Kommunikation zwischen Elektrofahrzeugen und deren Ladestationen. Die DIN-Norm für diese Kommunikation diene jetzt als Grundlage für eine internationale Vorschrift, berichtete Bahke. Hier strebe nur China eine eigene Lösung an. Beim einfacheren Stecker zum Aufladen von Elektroautos habe man sich dagegen bislang nicht mit Frankreich einigen können.

 

  Quelle: dapd


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