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Deutschland beendet das Zeitalter der Atomkraft

27.04.2023

Deutschland stellt Atomkraftwerke ab: Emsland, Isar 2 und Neckarwestheim 2 beenden ihre Leistungsbetriebe. Die Zukunft gehört erneuerbaren Energien.

 

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Am 15. April 2023 werden die letzten drei verbliebenen Atomkraftwerke in Deutschland – Emsland in Niedersachsen, Isar 2 in Bayern und Neckarwestheim 2 in Baden-Württemberg – endgültig den Leistungsbetrieb einstellen. Somit wird die Atomkraftnutzung in Deutschland beendet und die nukleare Sicherheit im Land erhöht. Die Stromversorgung in Deutschland wird weiterhin sehr zuverlässig bleiben, allerdings bleibt die nukleare Sicherheit eine Herausforderung für die kommenden Jahrzehnte.

Atomausstieg und nukleare Sicherheit

Steffi Lemke, Bundesministerin für Umwelt und nukleare Sicherheit, betont, dass der Atomausstieg dazu beitrage, das Land sicherer zu machen, da die Risiken der Atomkraft letztlich unbeherrschbar seien. Sie dankt allen, die sich für den Ausstieg engagiert haben, sowie allen Kraftwerksmitarbeiterinnen und Kraftwerksmitarbeitern für ihr verantwortungsvolles Handeln beim Betrieb und Rückbau. Die Atomkraft hinterlässt radioaktive Abfälle, die für Jahrzehnte eine Herausforderung für die nukleare Sicherheit in Deutschland darstellen werden.

Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, betont, dass der Atomausstieg bereits 2011 in einem breiten Konsens gesetzlich beschlossen wurde und damit eine Rücknahme der zuvor beschlossenen Laufzeitverlängerung einherging. Durch diesen Beschluss wurden hochradioaktive Abfälle in einer Größenordnung von rund 500 Castor-Behältern vermieden. Die Energieversorgungssicherheit in Deutschland bleibt weiterhin sehr hoch, und der massive Ausbau erneuerbarer Energien soll bis 2030 dazu führen, dass 80 Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Die Weichen dafür werden nun gestellt.

Stromversorgungssicherheit und Ausbau erneuerbarer Energien

Studien der Übertragungsnetzbetreiber und der Bundesnetzagentur zeigen, dass die Stromversorgungssicherheit in Deutschland auch ohne Atomkraft gewährleistet bleibt. In Zukunft wird der Strom aus erneuerbaren Energiequellen die konventionelle Stromerzeugung immer mehr verdrängen und ersetzen. Die Bundesregierung hat in den vergangenen Monaten durch eine Vielzahl von Maßnahmen die Energieversorgung gestärkt, darunter der Ausbau erneuerbarer Energien, der Ausbau der Stromnetze und die bessere Nutzung der bestehenden Transportkapazität. Gleichzeitig wird die Stromnachfrage flexibilisiert, um den Strom aus erneuerbaren Energien optimal zu nutzen. Mit dem klaren Ziel der Klimaneutralität bis 2045 wird das gesamte Energiesystem auf die Nutzung von erneuerbaren Energien umgestellt.

Die Geschichte der Atomkraftnutzung in Deutschland

Die Atomkraftnutzung in Deutschland begann offiziell mit dem ersten Atomgesetz im Jahr 1959. Das erste Atomkraftwerk zur Stromerzeugung war das Versuchsatomkraftwerk Kahl, welches 1960 in Betrieb ging. Durch den Betrieb deutscher Reaktoren wurden insgesamt rund 27.000 Kubikmeter hochradioaktive Abfälle produziert. Zudem gehen der Großteil der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle, die in das Endlager Schacht Konrad gelagert werden sollen, auf AKW und Betriebe der kerntechnischen Industrie zurück. Es ist wichtig, den Ausstieg aus der Atomkraft einschließlich des Rückbaus sicher zu vollenden und die Suche nach Endlagern für hochradioaktive Abfälle sowie langfristige Lösungen für schwach- und mittelradioaktive Abfälle voranzutreiben.

  Quelle: https://www.bmuv.de/pressemitteilung/deutschland-beendet-das-zeitalter-der-atomkraft


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