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Die Baubranche zeigt sich besorgt

28.09.2022

ifo-Umfrage zeigt erneut, dass Bauunternehmer den Ernst Lage sehen


Die Baubranche hat in den vergangenen Jahren stetig Rekorde vermeldet. Doch nun zeichnet sich ein deutlicher Dämpfer ab. Denn hohe Baukosten und steigende Kreditzinsen sorgen im Wohnungsbau vermehrt für Auftragsstornierungen. Im August waren 11,6 Prozent der befragten Unternehmen davon betroffen, nach 11,5 Prozent im Vormonat, wie aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage des Münchner Ifo-Instituts hervorgeht. „Seit April sehen wir, dass auffällig viele Projekte gestrichen werden“, sagt Ifo-Forscher Felix Leiss.


Schlechtere Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau


Die Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau hätten sich in den vergangenen Monaten massiv verschlechtert. „Explodierende Baukosten, steigende Finanzierungszinsen und eingeschränkte Fördermöglichkeiten belasten die Kalkulation potenzieller Bauherren schwer“, erklärt Leiss weiter. „Einige Projekte werden damit unrentabel.“
Bis vor wenigen Monaten hätten die Weichen im Wohnungsbau noch auf Wachstum gestanden. Die Unternehmen verfügten auch immer noch über prall gefüllte Auftragsbücher. Doch der Blick in die Zukunft mache den meisten Angst.


Lieferengpässe sorgen für Unruhe


Sehr viele Betriebe befürchten Geschäftsrückgänge: Der Erwartungsindikator fiel auf minus 48,3 Punkte und markiert damit den niedrigsten Stand seit Beginn der Erhebung 1991. Der bisherige Tiefststand war erst im vergangenen April erreicht worden mit minus 47,4 Punkten.
Die Lieferengpässe bei Baustoffen haben sich mittlerweile etwa gebessert. „Dennoch ist das Material weiterhin vielerorts knapp und damit teuer“, sagt Leiss dazu. Im August klagten 36,4 Prozent der Unternehmen über Lieferprobleme. Im Juli waren es noch 45,6 Prozent.


Preiserhöhungen werden kommen


Die hohen Energiepreise verteuerten das in der Herstellung oft energieintensive Baumaterial zusätzlich. Sehr viele Bauunternehmen planen vor diesem Hintergrund weitere Preiserhöhungen, sagen die Ifo-Experten voraus.
Wegen der Energiekrise befürchtet die Branche sogar vermehrt Firmenpleiten. „Wir werden sicherlich einen Zuwachs sehen“, sagte Chefökonom Andreas Geyer von der Bundesvereinigung Bauwirtschaft (BVB) kürzlich. Die Insolvenzen seien dank der positiven Entwicklung zehn Jahre gesunken. Nun falle es den Betrieben schwer, die enorm gestiegenen Energiekosten an ihre Kunden weiterzureichen.

  Quelle: www.spiegel.de


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