zurück

Die Baustelle der Zukunft ist vernetzt

04.04.2017

Verband Bauwirtschaft Nordbaden und Architektenkammer Karlsruhe informieren über Vorteile und Chancen des digitales Planen und Bauens für den Mittelstand

„Bauen befindet sich in einer Revolution“, begrüßte Markus Böll, Präsident des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden, die über 160 Teilnehmer der Veranstaltung „Digitales Planen und Bauen im Mittelstand“ am 28.3.17 im Karlsruher Institut für Technologie. Der Verbandspräsident bewertete die neuen Möglichkeiten der digitalen Darstellung und Modellierung eines Bauprojektes (Building Information Modeling, kurz BIM) als „eine große Chance zur weiteren Optimierung von Bauzeit, Kosten und Bauqualität.“ Er rief die Anwesenden dazu auf, der neuen Technologie offen gegenüber zu treten. Böll betonte jedoch gleichzeitig, die Digitalisierung schmälere nicht die Bedeutung des qualifizierten Planers und Fachpersonals auf der Baustelle: „Jede Software ist nur so gut, wie die Daten, mit denen sie gespeist wird. Jeder noch so gute Plan bedarf der fachgerechten Umsetzung.“

1703_BIM_045.jpg

Markus Böll (Präsident des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden, vorne rechts);
Andreas Grube (Vorsitzender der Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammerbezirk Karlsruhe, vorne Mitte);
Staatssekretärin Katrin Schütz (Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, vorne links).

Die Referenten der Veranstaltung:
Thomas Möller (Hauptgeschäftsführer des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden und Moderator der Veranstaltung, vorletzte Reihe rechts);
Gerald Lanzenberger (Vize-Präsident des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden, vorletzte Reihe, links).

„Es soll uns heute gelingen, gegenseitige Erwartungen, Denkweisen und unterschiedliche Ansätze zu vermitteln, es soll uns auch gelingen, Distanzen zu minimieren“, ergänzte Andreas Grube, Vorsitzender der Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammerbezirk Karlsruhe, in seinem Grußwort. Grube sieht „Gefahren aber auch Vorteile des BIM, ähnlich wie bei der Einführung des CAD. Er betonte aber, „Architekten müssen sich darauf einstellen, dass BIM an Bedeutung gewinnt und dabei ihre Sicht der Gefahren und Notwendigkeiten proaktiv einbringen.“

Der Verband Bauwirtschaft Nordbaden e.V. und die Architektenkammer Baden-Württemberg, Kammerbezirk Karlsruhe hatten speziell mittelständische Ausführende und Planer ins KIT eingeladen, um Vorteile, Chancen und Umsetzungsmöglichkeiten des neuen „Zauberwortes“ BIM für das eigene Unternehmen zu prüfen. „Im Vergleich zu industriell geprägten Unternehmen ist dort überwiegend wenig Erfahrung mit digitalen Bauprozessen vorhanden“, so Thomas Möller, Geschäftsführer des Verbandes Bauwirtschaft Nordbaden und Moderator der Veranstaltung.

Gleichzeitig wird BIM verstärkt zur Richtlinie: Das Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur hat bereits 2015 entschieden, BIM stufenweise einzuführen: Alle öffentlichen Infrastrukturprojekte müssen ab 2020 mit BIM geplant werden. Auch bei Hochbauprojekten des Bundes ab fünf Millionen Euro Bausumme soll BIM nun laut Bundesbauministerium zum Einsatz kommen. Und auch die Länder schreiben zunehmend BIM Pilotprojekte aus.

„Wir werden unsere Bauwirtschaft bei der digitalen Transformation begleiten“, versicherte Staatssekretärin Katrin Schütz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg in ihrem Grußwort. Auch sie bewertete BIM sowohl als Chance als auch als Herausforderung für den Mittelstand.

1703_BIM_078.jpg

Fotos: www.bau-nordbaden.de

Laura Lammel, Vorstandsmitglied des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes und stellv. Obermeisterin der Bau-Innung München appellierte an die Anwesenden, sich mit den Möglichkeiten der Digitalisierung auseinanderzusetzen: „Denn wenn ein Projekt im Vorlauf besser geplant ist, können wir schneller bauen. Durch eine digitale Simulation des Projektes werden Fehler in der Planung minimiert, eine schnelle Kalkulation erlaubt und potenzielle Mehrkosten durch Planänderungen beziffert.“

Den Veranstaltungsteilnehmern wurde im KIT dazu ein breites Spektrum an Informationen geboten: Professorin Petra von Booth und Maximilian Deubel vom KIT erläuterten BIM Grundlagen, den Status quo sowie Einsatzperspektiven. Stephan Weber, Vize-Präsident der Architektenkammer Baden-Württemberg, sprach über BIM-Anwendung im Planungsbüro. Marco Brunzel von der Metropolregion Rhein-Neckar, lieferte einen Werkstattbericht aus der Digitalen Modellregion Rhein-Neckar.
Im anschließenden Praxisteil stellten Florian Kohlbecker (Kohlbecker Gesamtplan GmbH), Dr. Florian Binder (Ed. Züblin AG, Direktion Karlsruhe) sowie Niklas Brandmann (WOLFF&MÜLLER Holding Gmbh & Co.KG) ihre Erfahrungen mit bereits durchgeführten BIM-Projekten vor.

  Quelle: www.bau-nordbaden.de


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare