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Die Bauwirtschaft blickt auf das Jahr 2021 zurück

07.03.2022

Umsatzplus trotz Preisanstiegen, mehr Arbeitskräfte und Kapazitätenausbau – die Statistiken für 2021 zeichnen ein gutes Bild für die Baubranche


Die Baubranche allgemein


Bauunternehmen in Deutschland konnten sich zum Jahresende 2021 noch über einen warmen Auftragsregen freuen. Sie meldeten für den Dezember im Vormonatsvergleich ein reales Orderplus von 24,1 Prozent, zum Vorjahresmonat von 12,2 Prozent. Das Gesamtjahr schließt damit mit einem Plus von real 2,3 Prozent, nominal von 9,4 Prozent.


„Für 2022 ist dies eine gute Basis. Um die zusätzlichen Aufträge auch abarbeiten zu können, haben die Bauunternehmen ihr Personal im Jahresdurchschnitt 2021 um 18.800 auf 911.500 erhöht. Das ist deutlich mehr, als wir erwartet haben.“, kommentierte der Hauptgeschäftsführer der Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, die aktuellen Konjunkturindikatoren für die Bauwirtschaft.


Es sei im vergangenen Jahr aber eine zunehmende Spreizung zwischen der nominalen und der realen, preisbereinigten Entwicklung zu beobachten gewesen. Die starken Preissteigerungen bei Baumaterialien hätten zu einem deutlichen Anstieg der Preise für Leistungen des Bauhauptgewerbes 2021 (ohne MwSt.) von 7 Prozent geführt. „Aber auch Auftragseingänge und Umsätze entwickeln sich zunehmend auseinander. Der Umsatz legte im Gesamtjahr 2021 „nur“ um nominal 1,2 Prozent zu, real ist dies ein Rückgang von 6 Prozent“, erläuterte Müller die Lage. Demnach hätten die Betriebe des Bauhauptgewerbes 2021 einen baugewerblichen Umsatz von 144,8 Mrd. Euro erwirtschaftet. „Die Bauunternehmen konnten aufgrund von Lieferengpässen bei Materialien ihre Aufträge nicht so schnell abarbeiten. Entsprechend lag die Reichweite der Auftragsbestände Ende 2021 mit 4,7 Monaten auf einem Dezember-Allzeithoch.“ Mitte Februar 2022 habe die Reichweite sogar bei historisch hohen 4,9 Monaten gelegen, weitere Verzögerungen seien somit vorprogrammiert.


Am besten habe im Gesamtjahr 2021 der Wirtschaftsbau mit einem nominalen Umsatzplus von 2,3 Prozent abgeschnitten. Aber auch der Wohnungsbau habe nominal um 2,0 Prozent über dem Vorjahresniveau gelegen. Lediglich für den Öffentlichen Bau sei ein Rückgang von 1,2 Prozent ausgewiesen worden. Hier hätte sich die fehlende Kompensation der Gewerbesteuerausfälle bei den Gemeinden durch Bund und Länder negativ ausgewirkt. Für das laufende Jahr sei der Verband aber optimistischer, schließlich habe die Öffentliche Hand im Dezember 2021 noch etliche Aufträge (nominal + 28,6 Prozent) vergeben, der Auftragseingang läge damit für das Gesamtjahr nominal endlich im Plus (+ 2,7 Prozent).


Der GaLaBau


Auch die grüne Branche kann sich nach wie vor über vielversprechende Zahlen freuen. Seit 2009 steigen die Umsätze im Garten- und Landschaftsbau beständig an – so auch im vergangenen, zweiten Pandemie-Jahr. Der Branchenstatistik des BGL zufolge stieg der Umsatz 2021 auf insgesamt 9,68 Milliarden Euro, was einem Plus von über drei Prozent beziehungsweise 300 Millionen Euro gegenüber 2020 entspricht. Zuwachs verzeichnete die Branche 2021 auch bei der Zahl der Betriebe und der Beschäftigten. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr 19.083 GaLaBau-Unternehmen (2020: 18.696).


Arbeitskräfte zählte die Branche im vergangenen Jahr insgesamt 129.252 (2020: 123.678), 7.637 junge Menschen machten 2021 eine Ausbildung zum Landschaftsgärtner oder zur Landschaftsgärtnerin, was gegenüber dem Vorjahr – Ende 2020 waren es 7.458 GaLaBau-Azubis – eine Zunahme von rund 2,4 Prozent bedeutet.


Die Kapazitäten erhöht


"Die Bauwirtschaft setzt den Kapazitätsaufbau fort. Wir haben wie im Vorjahr wieder deutlich Beschäftigte hinzugewonnen und die eigene Prognose übertroffen. Mit 911.418 Beschäftigten in 2021 haben wir fast 19.000 Arbeitskräfte für die Branche gewonnen. Das zeigt, die Bauunternehmen gehen von einer nachhaltigen Nachfrageentwicklung aus. Die Branche strahlt Zuversicht aus und gewinnt damit auch Arbeitskräfte hinzu. Wir stehen bereit, die Herausforderungen beim Bau der Klimawende anzunehmen," kommentierte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB, die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes zur Entwicklung der Baukonjunktur im Bauhauptgewerbe in 2021.


"Wichtig bleibt, dass die Bauwirtschaft von verlässlichen Rahmenbedingungen ausgehen kann. Der überraschende Förderstopp bei den KfW-Programmen hat zu einem Vertrauensverlust geführt, der noch nachwirkt. Bauunternehmen deren Geschäftsfeld schon seit Jahren der Bau klimaeffizienter Gebäude ist, berichten von einem Abbruch beim Auftragseingang. Wir brauchen hier schnell Klarheit über die Fortsetzung der Förderpolitik beim energieeffizienten Neubau. Die Klimawende im Gebäudebereich wird auf den Baustellen entschieden," so Pakleppa weiter.

  Quelle: www.bauindustrie.de, www.presseportal.de und www.taspo.de


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