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Die Schäden von teurem Bauen

22.02.2023

Nullemissionsstandard ab 2026

Der Industrieausschuss des Europäischen Parlaments hat ambitionierte Ziele. Für den Neubau soll ein neuer Nullemissionsstandard eingeführt werden – ab 2026 für öffentliche Gebäude, für alle Gebäude ab 2028. Das Parlament will den von der Kommission vorgesehen Zeitplan damit noch einmal beschleunigen.

Teures Bauen ist absolutes Gift

„In der aktuellen Wohnungsbaukrise sind Richtlinien, die das Bauen teurer machen, absolutes Gift. Die verschärften Anforderungen, die die EU vorsieht, müssen durch eine erhöhte Förderung unterstützt werden. Es muss jetzt verstärkt die Bezahlbarkeit von Wohnraum in den Fokus gerückt werden – auf nationaler wie auf EU-Ebene“, so Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer der BAUINDUSTRIE.
Anders verhält sich das bei den Vorhaben der EU zur Sanierung. Hier setzt das EU-Parlament durch Mindestanforderung für die Gebäudeenergieeffizienz auf eine Sanierungspflicht für den ineffizientesten Gebäudebestand. „Für das Bauen im Bestand bringt die Sanierungspflicht einen großen Schub. Sie hat das Potenzial, die Sanierungsquote von aktuell circa einem Prozent endlich zu erhöhen und den Gebäudebestand effizienter zu machen.“ so Tim-Oliver Müller.

Lebenszyklusbetrachtung von Bauwerken

Auf europäischer Ebene wird zudem ein erster Schritt in Richtung einer Lebenszyklusbetrachtung von Bauwerken gemacht. Die Richtlinie sieht vor, zukünftig die sogenannte „graue Energie“ im Energieausweis des Gebäudes offenzulegen. Die Bauindustrie spricht sich sehr positiv über diese ganzheitliche Lebenszyklusbetrachtung von Gebäuden aus. Dies muss frühzeitig passieren, sodass schon in der Planung Einfluss auf den CO2-Fußabdruck genommen werden kann. Der Plan der EU greift daher noch zu kurz.
Das EU-Parlament legt ebenfalls Wert auf Quartiersansätze, bei denen eine Vielzahl von Gebäuden effizient saniert, an effiziente Heiz- und Kältesysteme und Netze angeschlossen oder Gemeinschaften zur Nutzung von erneuerbaren Energien aufgebaut werden. Die Bauindustrie will die Sanierung von zusammenhängenden Gebäudebeständen nach vorne bringen, um damit Skaleneffekte für den Umbau zu einem effizienteren Gebäudebestand zu erschließen.

  Quelle: tps://www.bauindustrie.de/pm/alles-was-bauen-teurer-macht-schadet-enorm


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