Die Handwerkskammer Münster veranstaltet Diskussion über Nachhaltigkeit als Jahrhundertaufgabe mit Fokus auf Herausforderungen und Chancen für Betriebe.
Die Handwerkskammer Münster veranstaltete eine Diskussionsveranstaltung zum Thema "Nachhaltigkeit als Jahrhundertaufgabe", bei der Wissenschaftler Christian Berg über die Bedeutung von Nachhaltigkeit sprach und dabei auch die Chancen für Handwerksbetriebe beleuchtete.
Herausforderungen des Klimawandels für Handwerksbetriebe
Der Präsident der Handwerkskammer Münster, Hans Hund, betonte die Notwendigkeit nachhaltigen Wirtschaftens angesichts der drängenden Probleme des Klimawandels. Er betonte, dass die Handwerksbetriebe keine andere Wahl hätten, als nachhaltig zu produzieren, um eine voranschreitende Krise abzuwenden. Hund hob hervor, dass nachhaltiges Wirtschaften nicht nur gesellschaftliche Verantwortung bedeutet, sondern auch betriebswirtschaftliche Vorteile bietet, indem Ressourcen effizienter genutzt werden.
Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft
Wissenschaftler und Autor Christian Berg sprach über die tiefgreifende Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft, die angesichts der Belastbarkeit der Erde notwendig sei. Er betonte, dass die Überschreitung planetarer Grenzen unumkehrbare Folgen haben könne und dringendes Handeln erforderlich sei. Berg präsentierte verschiedene Ansätze für mehr Nachhaltigkeit, darunter einen angemessenen CO2-Preis, der der Umwelt einen Wert zuschreibt. Zudem hob er hervor, dass Nachhaltigkeit Langfristigkeit erfordert, während die zunehmende Schnelllebigkeit der Gesellschaft dieser Herausforderung entgegenstehe.
Herausforderungen durch Ungleichheit und Populismus
Berg betonte die Problematik von Ungleichheit als Nährboden für Populismus. Er rief dazu auf, sachliche Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern zu führen und sich nicht auf einfache, aber falsche Antworten einzulassen. Berg betonte, dass Länder mit geringeren Ungleichheiten weniger Probleme haben und Ungleichheit die Probleme schaffe, die es zu lösen gelte.
Verantwortung jedes Einzelnen
Berg unterstrich die Notwendigkeit individueller Veränderungen für die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit. Jeder Einzelne sei in der Verantwortung, den eigenen Beitrag zu leisten und aus der Bequemlichkeit auszubrechen. Er forderte auch von der Regierung verstärkte Maßnahmen im Energie-, Verkehrs- und Bürokratiebereich sowie die Stärkung des sozialen Zusammenhalts. Berg betonte die Bedeutung von Austausch über Milieugrenzen hinweg durch verschiedene soziale Aktivitäten.
Chancen für Innovationen im Handwerk
Berg betonte, dass die Herausforderungen der Nachhaltigkeit als Antrieb für Innovationen dienen können. Das Handwerk habe Potenzial, Lösungen zu entwickeln und sich auf lokale Wertschöpfung zu konzentrieren. Trotz des Fachkräftemangels könne das Handwerk durch sinnvolle Beschäftigung und sichtbare Ergebnisse bei jungen Menschen punkten. Berg ermutigte, die Transformation anzugehen und betonte, dass nun die Umsetzung im Fokus stehe. |
