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Die begehbare Betonschale

28.10.2015

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Eine Höhle aus zwei Betonschalen als Ort der Ruhe – nach drei Seiten vor Wind und Wetter geschützt.

Foto: betonbild/Falk/txn-p

Kobel ist eigentlich die Bezeichnung für das Nest eines Eichhörnchens oder der Haselmaus. In der bayerischen Gemeinde Rimpar, etwa 10 km nördlich von Würzburg gelegen, sorgt jetzt ein etwas größerer Kobel für Aufsehen: Hier wurde ein bemerkenswert archaischer und gleichzeitig zeitlos eleganter Unterschlupf errichtet, der mit der Landschaft nahezu verschmilzt. Auf einer Grundfläche von 64 Quadratmetern ist ein architektonisch eindrucksvoller Rastplatz für bis zu 50 Personen entstanden. An drei Seiten ist der Kobel komplett in die Topografie eingelassen und nahezu unsichtbar, nur zur Südseite öffnet er sich dem Besucher – und bietet vom Inneren einen grandiosen Blick über die Landschaft. Auch wenn der Kobel in der Gemeinde Rimpar für den heimischen Garten sicherlich etwas groß ist, dürfte es nicht mehr lange dauern, bis die Idee sich durchsetzt und kleinere Varianten zum ästhetischen Wetterschutz auf dem eigenen Grundstück werden.

Der Kobel wurde vom Architekturbüro Hoffmann Keicher Ring entworfen. Er besteht aus zwei aufeinander gesetzten, homogenen Schalen aus sandgestrahlten Beton: Im Inneren lädt eine umlaufende Bank aus Eichenholz zum Verweilen ein. Mittelpunkt sind ein Tisch und der Lichtdom aus Cortenstahl, der das begehbare begrünte Dach mit dem Innenraum verbindet. Damit sich der Kobel möglichst harmonisch in die Umgebung integriert, wurden charakterstarke Rohstoffe gewählt, die erst mit längerer Nutzung ihren Charme entwickeln. Daher fiel die Wahl auf den witterungsbeständigen Cortenstahl, der umso attraktiver wird, je länger er äußeren Einflüssen ausgesetzt ist. Zusammen mit dem Eichenholz der Sitzbank, der Lichtkuppel und der Geländeeinfassung entsteht ein schöner und harmonischer Kontrast zur rauen Betonoberfläche.

  Quelle: txn-p.


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