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Die vier Identifikatoren für die Kunststoffsortierung

03.01.2022

Eine neue Technologie für das Sortieren von Abfällen

Einen neuen Ansatz für die Ressourceneffizienz bieten nun die beiden Unternehmen Zeiss und Polysecure. Gemeinsam beschreiten sie mit einer neuen Technologie, einem optischen Detektor, einen neuen Weg in der Kreislaufwirtschaft.

Das Ziel dieser Innovation ist die Verbesserung der Vorsortierung von Abfällen, insbesondere von Kunststoffabfällen. Dieser Bereich hat viel Potenzial, denn Dank der Erfindung können mehr und reinere Rezyklate erzeugt werden, wodurch die Recyclingquote erhöht wird. Polysecure hat die Tracer-Based-Sorting-Technologie (TBS) sowie neue Markermaterialien entwickelt. Die Ergebnisse zeigen, dass beispielsweise Kunststoffverpackungen mit dem das Sortiercode-System von Polysecure entsprechend seiner Spezifikation differenziert gekennzeichnet und dann mit einer Erkennungsrate nahe 100 % zuverlässig klassifiziert werden können.

Ein multi-modaler, optischer Detektor

Zeiss hat als Unternehmen der optischen Industrie in seiner 175-jährigen Geschichte immer wieder marktbestimmende Innovationen geschaffen. Hierzu zählten z.B. die Optische Kohärenztomographie, die heute aus der Augenheilkunde als Standardverfahren für die Netzhautuntersuchung nicht mehr wegzudenken ist. Oder die EUVLithographie, die die Fertigung moderner Halbleiterchips ermöglicht und 2020 mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet wurde.
Erste Phase der strategischen Zusammenarbeit: Entwicklung eines neuen multimodalen optischen Detektors, der für jedes Abfallobjekt mehrere Messungen kombinieren kann: die Tracer-Detektion, eine NIR-(Nahinfrarot-)Messung, die Farbmessung und Bilderkennung (KI- Künstliche Intelligenz) sowie ggf. die Detektion einer Wassermarke.

Nach dem Durchlaufen des Detektors werden alle Objekte im Abfallstrom nach Spezifikation und Fraktionszugehörigkeit klassifiziert. Mit dem neuen Verfahren können Abfallströme auch nach Herstellermarke und/oder Produktgruppe klassifiziert werden. Dank der Qualität und Reinheit dieser Vorsortierung können beispielsweise mehr CO2-Kunststoffabfälle durch mechanisches Recycling effizient in verwertbare Wertstoffe umgewandelt werden.
Max Riedel, Leiter des Zeiss Innovation-Hub@KIT: „Die beiden Technologieunternehmen ergänzen sich hierbei ideal. Von Polysecure kommen die Tracer, die Prozessinnovationen und der Sortiermaschinenbau, von uns die optischen Komponenten und die Bildverarbeitung.“
Die neue Detektortechnologie wird in eine neue Sortierlinie bei Polysecure in Freiburg integriert, die auch die Vereinzelung und Ablage der Sortiergüter umfasst und als Technikum von allen Stakeholdern der Kreislaufwirtschaft für Sortierversuche genutzt werden kann. Die Sortierlinie ist für eine Vielzahl von Abfallströmen ausgelegt: Kunststoffverpackungen, Textilien, Schreddergut von Fahrzeugen, weißer Ware, Elektroprodukten, bis hin zu Produktionsabfällen aus der Kunststoffindustrie.

Beide Partner gehen davon aus, dass das neue Sortierverfahren keine zusätzlichen Kosten im Recyclingprozess verursacht, aber durch die neue Technologie zuverlässiger, genauer und flexibler als die bisherige Technologie sortieren kann.

  Quelle: www.umweltwirtschaft.com


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