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Diese Versicherungen erobern den Markt

20.10.2021

von Veronika Bojtschuk

Auch die Versicherungsbranche wurde durch die vergangenen zwei Jahre der Pandemie ordentlich aufgemischt. Die Corona-Krise hat den Menschen gezeigt, dass Pandemien möglich sind und viele bemessen die Dinge jetzt wohl anders als noch vor 2 Jahren.

Auch bei dem Thema Versicherung orientieren sich viele Deutsche vielleicht um. Gewisse Versicherungen erfahren ganz neue Beliebtheit, während andere vor dem Hintergrund der Pandemie-Erfahrungen vergleichsweise schlecht dastehen. Sicher ist, dass einige Versicherungen nach wie vor populärer sind als andere. Welche Versicherungen sich aktuell am besten verkaufen und welche im Vergleich eher schlecht abschneiden zeigte beispielsweise kürzlich eine Onlinebefragung der BBG Betriebsberatungs GmbH und der Institut für Versicherungsvertrieb Beratungsgesellschaft mbH (IVV).

Für die Umfrage wurden mehrere hundert unabgängige Versicherungsvertriebe in der Zeit zwischen Ende Juni und Mitte Juli 2021 gebeten, unter anderem den Absatz in der zurückliegenden Dreimonatsperiode in 40 Produktlinien zu bewerten sowie die jeweils favorisierten Anbieter zu benennen. Die letzten Plätze des Rankings nahmen Gruppenunfallversicherungen, Vertrauensschaden-Versicherungen sowie betriebliche Krankenversicherungen ein. Weniger als jeder zehnte Befragte bewertete den Vertrieb von Gruppenunfallversicherungen als ‚sehr gut‘, während die Hälfte aller Befragten den Vertrieb sogar als ‚sehr schlecht‘ bewertete. Obwohl Vertrauensschaden-Versicherungen etwas mehr ‚sehr gute‘ Bewertungen sammeln konnten, sprach trotzdem sogar mehr als die Hälfte der Befragten (50,6 Prozent) von einem ‚sehr schlechten‘ Vertrieb dieser Versicherung.

Ähnlich verhielt es sich mit der betrieblichen Krankenversicherung, bei der dem Anteil von 14,9 Prozent der ‚sehr guten‘ Bewertungen 41,3 Prozent ‚sehr schlechte‘ Bewertungen gegenüberstanden. Ebenfalls schlechte Bewertungen erhielten die Bereiche Dread Disease, klassische Lebensversicherungen und Erwerbsunfähigkeits-(EU-)Versicherungen. An der Spitze halten sich nach wie vor die Privathaftpflichtversicherung, mit fast 70 Prozent ‚sehr guten‘ Vertriebsbewertungen, gefolgt von Investmentfonds und der Kraftfahrtversicherung, die beide jeweils gut 66 Prozent ‚sehr gute‘ Bewertungen erhielten. Daran hat auch die Pandemie nichts geändert.

Weitere beliebte Versicherungen sind die Hausratsversicherung, die Vermögensverwaltung und die Wohngebäudeversicherung. Die Beliebtheit der Wohngebäudeversicherung kann sicherlich auch auf die Flutkatastrophe im Juli zurückgeführt werden, bei der zahlreiche Wohngebäude zerstört und beschädigt wurden.

Nicht in der Befragung aufgeführt, aber zu Pandemiezeiten dennoch recht beliebt sind Versicherungen wie die Sterbegeldversicherung. Bei dieser Versicherung handelt es sich um die materielle Absicherung der eigenen Bestattung und eventuell anfallender Nebenkosten. Im Ablauf ähnelt die Versicherung einer lebenslangen Kapitallebensversicherung, bei der das Risiko des Todesfalls zu 100 Prozent eintritt.

Vorteile liegen hier in der relativ niedrigen monatlichen Versicherungssumme und der Entlastung der Hinterbliebenen in einer schwierigen Zeit. Hinzu kommt, dass viele Sterbegeldversicherungen ohne Gesundheitsfragen auskommen, also auch kranke Menschen aufnehmen, und eine ‚würdige‘ Bestattung mit vielen Extraleistungen sicherstellen können. Eine weitere Versicherung, die durch die Pandemie einen ordentlichen Schub bekommen hat, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung. Verständlicherweise scheint das Coronavirus vielen Berufstätigen vor Augen geführt zu haben, wie verletzlich der eigene Körper und die eigene Gesundheit tatsächlich sind.

Dies zeigt sich in einem starken Anstieg der abgeschlossenen Berufsunfähigkeitsversicherungen. Vor 2020 verfügte rund 25 Prozent der Berufstätigen in Deutschland über eine Berufsunfähigkeitsversicherung. Seit Beginn der Pandemie verzeichnete diese Versicherung einen Anstieg im zweistelligen Bereich. Wichtig ist dabei, dass es bei den meisten Versicherungsvertretern keine speziellen Antragsfragen zu Corona-Erkrankungen gibt, da Infektionen durch die aktuellen Gesundheitsfragen abgedeckt werden. Es bestehen zudem im Allgemeinen keine Ausschlüse von Viruserkrankungen in der aktuellen Berufsunfähigkeitsversicherungen.Auffällig ist an den Ergebnissen der Onlinebefragung auch, dass sich die Rangfolge der Absatzliste sehr regelmäßig verändert. So konnte beispielsweise das Einmalbeitragsgeschäft, das in früheren Befragungen relativ schlecht abschnitt, auf Platz 22 hochrücken, während die Vertrauensschaden-Versicherung, insbesondere aber die Riester-Vorsorge, von Platz 25 auf Platz 33 rutschte.

Auch Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland können recht groß ausfallen. Eine Studie des digitalen Versicherungsmanagers Clark zeigte, dass vor allem bei Hausratsversicherungen und der Altersvorsorge große regionale Unterschiede bestehen. Hausratsversicherungen scheinen in den östlichen Bundesländern weit verbreiteter zu sein als im Westen. So zeigte sich, dass in Baden-Württemberg knapp 50 Prozent über eine Hausratsversicherung verfügen, während es in Sachsen ganze 74 Prozent sind. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) könnte die höhere Versicherungsdichte in Ostdeutschland auch historische Ursachen haben. Beispielsweise dürften speziell in der Hausrat- und der Unfallversicherung noch einige Verträge der ehemaligen Deutschen Versicherungs-AG der DDR fortbestehen.

Altersvorsorgeprodukte werden im Osten hingegen weniger genutzt. Während in westlichen Bundesländern wie Rheinland-Pfalz und Niedersachsen etwa 28 Prozent eine klassische Altersvorsorge nutzen, sind es in Brandenburg nur 13 Prozent, in Mecklenburg-Vorpommern nur 11 Prozent. Und das, obwohl die Lebenserwartung in Ostdeutschland laut einer Studie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg deutlich gestiegen ist, was Grund für die Annahme wäre, dass Altersvorsorgen auch im Osten beliebter werden müssten.

Lokale Unterschiede unabhängig von der Trennung zwischen Ost und West bestehen außerdem bei der Rechtsschutzversicherung. So geben 29 Prozent der niedersächsischen Befragten an, eine solche Versicherung abgeschlossen zu haben, während in Hessen 46 Prozent über eine Rechtsschutzversicherung verfügen.

Nun hat die Corona-Pandemie nicht nur die Beliebtheit von Versicherungen verändert, sondern auch die Handhabung dieser nachhaltig geprägt. Werfen wir doch einen kurzen Blick darauf, welche Neuerungen sich in der Versicherungsbranche aufgrund der Corona-Pandemie vorfinden lassen.

Ein Beispiel dafür ist, dass mehrere Versicherungsunternehmen in Zukunft bei Produkten wie der Unfallversicherung auf Gesundheitsfragen verzichten wollen. Die Risiken und die entsprechenden Tarife könnten künftig Algorithmen berechnen, die dabei auf gesundheitliche Konditionen und eventuelle Vorerkrankungen verzichten. Möglich ist dies zweifellos durch die Digitalisierung, die durch die Lockdown-Phasen der Pandemie in dem letzten Jahr einen großen Fortschritt erlebt hat. Ebenso können in Zukunft wohl auch Impfschäden zugelassener Impfstoffe von einer Unfallversicherung abgedeckt werden. Dies würde auch für die Impfung gegen COVID-19 gelten.

Ein weiteres Beispiel der sich verändernden Versicherungslandschaft stellt der Corona-Zuschlag in der privaten Krankenversicherung dar. Dieser soll für das gesamte Jahr 2022 gelten und für Versicherte ohne Beihilfeanspruch knapp 41 Euro, für Versicherte mit Beihilfeanspruch 88 Euro betragen. Grund für den Zuschlag sind die Mehrausgaben durch den gesetzlichen Pflegerettungsschirm. Im Jahr 2020 und 2021 betrugen die Mehrausgaben in der privaten Pflege-Pflichtversicherung rund 480 Millionen Euro.

Man kann also deutlich erkennen: die Versicherungsbranche befindet sich zwar immer im Wandel, durch die Corona-Pandemie wurde dieser aber noch deutlich verstärkt. Sowohl Versicherungsunternehmen als auch Versicherte müssen sich in dieser veränderten Situation neu orientieren. Viele Unternehmen versuchen, die Erfahrungen der Pandemie im Angebot der Versicherungen umzusetzen, was die Branche sicherlich auch in den kommenden Jahren noch sehr prägen wird.

Was zeichnet einen guten Versicherungsmakler aus?
Versicherungen müssen gut bei den Kunden ankommen – klar. Ob und bei wem das auch wirklich gut klappt zeigen oft Rankings von Versicherungsunternehmen. Bei solchen Bewertungen wird auf Punkte wie faire Kundenveratung, die Fach- und Sozialkompetenz sowie Eigeninitiative und Beratungsqualität der Mitarbeiter umfasst, faire Kundenkommunikation, die sich in der Verbindlichkeit der Aussagen sowie der Verständlichkeit der Angebots- und Vertragsunterlagen und dem Informationumfang zeigt, und fairen Kundenservice geachtet. Ebenfalls wichtig sind die Punkte fairer Schutz und Vorsorge. Dies bezieht sich auf die Qualität und Flexibilität der Produkte und Leistungen. Schließlich ist natürlich auch das faire Preis-Leistungs-Verhältnis einer der entscheidenden Faktoren.

Neben den Versicherungsunternehmen sind allerdings vor allem die Versicherungsmakler die entscheidenden Vermittler zwischen dem Unternehmen und dem Endkunden. Daher müssen sich auch Makler auf eine Bewertung ihrer Leistungen einstellen. Hierzu existieren ebenfalls mehrere Rankings und Wettbewerbe. Ein Beispiel dafür ist der Jungmakler Award. Dies ist ein beliebter Nachwuchswettbewerb der Finanz-, Immobilien- und Versicherungsbranche. Organisiert von der BBG Betriebsberatungs GmbH bewertet der Wettbewerb die Flexibiltät, die ehrliche Beratung, das Verantwortungsbewusstsein, das Fachwissen der Teilnehmer und vieles mehr. Die Preisverleihung findet auf dem DKM Forum hybrid am 28.10.2021 in Dortmund statt und die Gewinner profitieren von einem Preisgeld sowie professionellen Coachings und einer Online-Kampagne.

Durch die Förderung junger Makler soll die Finanz-, Immobilien- und Versicherungswirtschaft gefördert werden und so eine qualitativ hochwertige Beratungskultur in Deutschland erhalten bleiben.

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