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Digitale Lösungen im Straßenbau

12.09.2022

Auf vier Parameter wird besonders geachtet


Digitalisierung scheint endlich in der Baubranche angekommen zu sein. Zumindest finden sich inzwischen zahlreiche digitale Lösungen in diversen Kontexten wieder – auch im Straßenbau. Die Digitalisierung der Bauausführung stellt vieles in Straßenbauunternehmen auf den Kopf. IT-basierte Verfahren bieten laut den Verantwortlichen neue Möglichkeiten mit Kosteneinsparpotentialen.
Die eingesetzte Messtechnik bietet Sensoren, Kameras und weitere Systeme, mit deren Hilfe die Mitarbeitenden vor Ort die Wirklichkeit auf der Baustelle neu erfassen und höher auflösen können. Mit einigen Systemen für Straßenbaumaschinen können Bauunternehmen der Suche nach qualifizierten Facharbeitern, dem steigenden Kostendruck und aktuellen Datenanforderungen begegnen und so gut gerüstet in die Zukunft schauen.
Vier Eckpfeiler für den erfolgreichen Abschluss eines Straßenbauprojektes sollen im Folgenden beleuchtet werden. Bei allen bringt die Digitalisierung neben der Dokumentation und Vereinfachung von manuellen Arbeitsschritten auch Erkenntnisse direkt während des Einbaus live vor Ort und damit die Möglichkeit, bei Abweichungen zeitnah gegenzusteuern. Es beginnt mit der Ebenheit der Trasse. Werden bereits ab der ersten Schicht Unebenheiten und Höhendifferenzen minimiert, spart das für alle folgenden Arbeitsschritte Kosten, insbesondere beim eingebauten Material.


Die eingebrachte Schichtdecke


Direkt damit verbunden ist die Einbaustärke des Mischguts. Hier ist die eingebrachte Schichtdicke entscheidend – jedes zu viel oder zu wenig führt zu Mehrkosten. Auch die richtige Temperatur spielt eine entscheidende Rolle für die spätere Qualität der Asphaltdecke. Die kontinuierliche Temperaturmessung des Mischguts vom Asphaltmischwerk bis hinter die Bohle bietet wertvolle Informationen für die Kolonne vor Ort und die spätere Dokumentation. Eng damit verbunden ist eine gleichmäßige Endverdichtung im richtigen Temperaturfenster.
Für die genannten Aspekte bei der Durchführung eines Straßenbauprojektes bietet das Portfolio an Maschinensteuerungen und -assistenzsystemen eine entsprechende Unterstützung.


Eine gute Ebenheit


Ein weiterer Parameter auf dem Weg zu einer "guten Straße" ist die maximale Ebenheit. Für den erfahrenen Bauunternehmer und das Team am Fertiger ist es tägliches Geschäft – und eine tägliche Herausforderung. Bereits beim Unterbau ist eine gute Ebenheit Voraussetzung für Kosteneffizienz und optimale Qualität. So minimiert sich das Risiko, dass die Ebenheits- und Höhentoleranzen im Unterbau größer sind als bei der Decke. Eine verlässliche Referenzlinie hilft hier, die "Spur zu halten".


Genaue Messung mit digitaler Anzeige


Man kennt das aus dem Baualltag: Mit der Einstechlanze oder dem Zollstock wird während des Einbaus manuell die aktuell eingebrachte Schichtdicke gemessen. Eine fehlende Regelmäßigkeit und die unzulängliche Genauigkeit sind zwei Schwachstellen dieser Methode – und beliebt ist die Durchführung sicher auch nicht. Diese manuelle Überprüfung lässt sich, zusammen mit dem üblichen Sicherheitsaufschlag auf die Schichtstärke, vermeiden: Das Schichtdicken-Messsystem liefert dem Hersteller zufolge eine millimetergenaue Messung und simultane Anzeige der aktuellen Einbaustärke. Dabei erfolgen Messungen vor der Bohle auf den Untergrund und hinter der Bohle auf die eingebaute Asphaltschicht. Aus den erfassten Daten wird die exakte Schichtdicke ermittelt und in Echtzeit angezeigt. Abweichungen können direkt erkannt und Korrekturen eingeleitet werden.


Die richtige Mischguttemperatur gilt als einer der wichtigsten Faktoren für einen erfolgreichen Einbau. Je homogener die Einbautemperatur ist, desto gleichmäßiger und ebener gestaltet sich die Endverdichtung. Ein eigenes System misst die Materialtemperatur bereits im Lkw und am Kübel, vor der Schnecke und direkt hinter der Bohle. Bis zu 13 m Einbaubreite deckt der Temperaturscan ab. Auch Wetterdaten und die Temperatur des Untergrunds werden angezeigt. Das Team kann den Einbau so optimal steuern, thermische Entmischungen werden direkt erkannt und Gegenmaßnahmen können umgehend ergriffen werden. Für die Dokumentation und Qualitätskontrolle steht ein Temperaturprofil der eingebrachten Asphaltschicht zur Verfügung.

  Quelle: www.allgemeinebauzeitung.de


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