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Digitaler Schutz auf der Autobahn kommt nur langsam voran

28.04.2025

Künstlich intelligente Warnsysteme sollen Baustellen sicherer machen – doch der flächendeckende Einsatz lässt weiter auf sich warten.

 

Digitaler Schutz auf der Autobahn kommt nur langsam voran
Bild: Adobe.


Warnsysteme für mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Die Autobahn GmbH treibt die Einführung digitaler Baustellenwarnsysteme auf Deutschlands Autobahnen weiter voran. Ziel ist es, Verkehrsteilnehmende frühzeitig über kurzfristige Gefahren zu informieren und die Sicherheit zu erhöhen. Der Einsatz der sogenannten C-ITS-Technologie (Cooperative Intelligent Transport Systems) gilt dabei als zukunftsweisend – wird jedoch nicht im angestrebten Tempo umgesetzt.

1000. System übergeben – Ausbau verzögert sich dennoch

Am 10. April 2025 wurde das 1000. mobile Warnsystem offiziell an die Autobahnmeisterei Erkner bei Berlin übergeben – ein symbolischer Meilenstein für das Projekt. Bis Ende Juni sollen 1200 dieser Einheiten betriebsbereit sein. Sie senden über WLAN Warnsignale direkt an Fahrzeuganzeigen und machen auf bevorstehende Baustellen aufmerksam. Besonders bei spontan eingerichteten Arbeitsstellen kann das System einen deutlichen Sicherheitsgewinn bieten.

Projektziele bleiben hinter den Erwartungen zurück

Die ursprüngliche Planung sah vor, bis Ende 2023 sämtliche 1500 mobilen Warnsysteme umzurüsten. Dieses Ziel wurde bislang nicht erreicht. Über die Gründe dafür gibt es keine offiziellen Angaben. Bei den Systemen handelt es sich um die bekannten Fahrzeuge mit blinkenden Warnpfeilen, die meist bei kurzfristigen Bauarbeiten eingesetzt werden.

Teil eines vernetzten Verkehrssystems

Die C-ITS-Technologie ist Bestandteil eines größeren Vorhabens: der Aufbau einer intelligenten, vernetzten Verkehrsinfrastruktur. Künftig sollen Fahrzeuge nicht nur Informationen empfangen, sondern auch untereinander sowie mit der Umgebung kommunizieren. So könnten sie bei Gefahrensituationen wie Staus oder Unfällen automatische Warnungen austauschen – ein wichtiger Schritt in Richtung autonomer und sicherer Mobilität.

EU-Richtlinie als Grundlage – ADAC sieht Nachbesserungsbedarf

Die Grundlage für die Entwicklung liegt in einer EU-Richtlinie von 2010. Auch der ADAC begleitet das Projekt kritisch-konstruktiv. Vor allem bei der Ausstattung von Fahrzeugen durch die Hersteller sieht der Verband Nachholbedarf. Aktuell verfügen nur einige neuere Modelle – insbesondere von Volkswagen – serienmäßig über die nötige Empfangstechnologie.

Technologische Vielfalt erschwert den Ausbau

Ein zentrales Hindernis beim flächendeckenden Einsatz ist die mangelnde Standardisierung der Übertragungstechnologien. Während manche Systeme auf WLAN setzen, nutzen andere alternative Übertragungswege. Bis eine einheitliche Lösung für die gesamte Fahrzeugflotte und die Infrastruktur gefunden ist, könnte noch einige Zeit vergehen. Laut der Autobahn GmbH sind derzeit rund 1,5 Millionen Fahrzeuge in Europa mit der C-ITS-Technologie ausgestattet – deutlich zu wenig, um das volle Potenzial der vernetzten Sicherheit auszuschöpfen.

  Quelle: https://a24salescloud.de/de-de/news/digitale-baustellenwarnung-ausbau-stockt-trotz-erf


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