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Ein Comaking-Space

27.09.2022

Was ist denn das?


Tischlereien gibt es genug. Neu ist allerdings das Konzept eines Coworking-Space, wie es für Schreibtischarbeiten üblich ist, speziell für Handwerker. Ein Comaking-Space sozusagen. Genau so eins ist nämlich vor einigen Jahren in Wien entstanden.
Vorbilder gibt es auf der ganzen Welt. In Singapur gab es Produktionsstätten für Backwaren, die von verschiedenen Firmen genutzt wurden. In Toronto existiert eine geteilte Glasbläserei.


Wer den Werksalon besuchen möchte, hat Zugriff auf alle vorhandenen Werkzeuge und Maschinen, die von dem gesammelten Mietgeld angeschafft und gepflegt werden können. Man kann sich einen langfristigen Arbeitsplatz mieten oder auch als Privatperson an einem der wöchentlichen Tischler-Workshops teilnehmen.


Wie sieht das in der Praxis aus?


Gerade für selbstständige Tischler und andere Handwerker ist dieses Angebot lukrativ. Aber auch selbstständige aus den Bereichen Mode, Design und Marketing sind vertreten. In der Stadt, wo jeder Quadratmeter Geld kostet, können sich viele einen eigenen Arbeitsplatz einfach nicht leisten.
Bisher hat die Werkstatt 24 Langmieter:innen. Auch Aufträge werden manchmal gemeinschaftlich bearbeitet. So entsteht Austausch und auch ein Netzwerk.Vor allem Gründer am Anfang ihrer Karriere seien hier tätig, aber auch Ältere, die gegen Ende ihrer Berufslaufbahn in die Selbstständigkeit wollen, finden sich unter den Mieterinnen und Mietern. Verlassen hätten die Gemeinschaftswerkstatt bislang nur jene, die aus dem Werksalon "hinausgewachsen" seien. Sobald Großaufträge angenommen werden, reicht der Platz in der geteilten Arbeitsstätte nicht mehr aus.


Und an Aufträgen für Handwerker fehlt es nicht – ganz im Gegenteil. Durch den Fachkräftemangel der in Österreich wie auch in Deutschland die Handwerksberufe durchzieht gibt es immer genug zu tun – wenn nur ein Arbeitsplatz und die notwendige Zeit vorhanden sind. Somit stellt sich eine solche Praxis als äußerst vielversprechende Zukunftsperspektive heraus. Möglicherweise finden sich bald auch in Deutschland zahlreiche solcher Coworking-Spaces für das Handwerk.

  Quelle: www.derstandard.de


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