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Ein Zugewinn für alle:

26.06.2017

neuer Wohnraum durch architektonisch überzeugende Aufstockung

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Vorher / Nachher: Mit der Aufstockung eines Mehrfamilienhauses aus der Gründerzeit in Berlin-Wilmersdorf wurde nicht nur neuer Wohnraum geschaffen, sondern auch die Epoche seiner Entstehung wiederbelebt – zum Wohle des Stadtbildes.

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Über den steigenden Wohnraumbedarf in deutschen Großstädten muss kaum noch ein Wort verloren werden. Das trifft im Besonderen auf die stark wachsende „Boom“-Region Berlin zu. Bei knappen Baulandflächen bietet insbesondere die Aufstockung bestehender Gebäude Chancen, zusätzliche Wohnflächen zu schaffen und zugleich eine energetische Ertüchtigung des Bauteils Dach zu erreichen. Wenn durch die Aufstockung mit neuen Geschossen dann auch noch das Stadtbild aufgewertet wird, kann man guten Gewissens von einer „Win-Win-Situation“ sprechen. Mehr als anschaulich belegt dies ein umfassend saniertes Haus aus der Gründerzeit in Berlin-Wilmersdorf. Ein nicht sehr ansehnliches Mehrfamilienhaus wandelte sich dort durch gewissenhafte Planung auf der Basis solider bauhistorischer Kenntnisse und viel Liebe zum Detail in ein Bauwerk, das nun wieder die Ästhetik seiner Entstehungsepoche ausstrahlt. Mit dem Ausbau der im neu errichteten Dachgeschoss entstandenen Wohnungen sicherte sich die Freyer Bauunternehmen GmbH den Sieg in der Kategorie Wohnbau bei der 10. Rigips Trophy. Und das zum wiederholten Male, denn bereits im Rahmen der 9. Rigips Trophy waren die Trockenbauprofis aus dem brandenburgischen Müllrose mit einem Objekt aus der Gründerzeit-Epoche erfolgreich.

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Dach und Fassade des Bestandsgebäudes ließen vor Beginn der Arbeiten seine Entstehung in der Gründerzeit-Epoche Anfang des 20. Jahrhunderts vergessen. Die für diese Zeit so typischen Ziergiebel etwa wurden nach dem Krieg nicht mehr aufgebaut. Stattdessen fand sich lediglich ein Flachdach über dem vierten Obergeschoss. Dieses diente als Basis für die komplett neu errichtete Trägerkonstruktion.

Drei Berliner Gründerzeit-Objekte am Kurfürstendamm hat dieses Team in den vergangenen Jahren erfolgreich aus dem „Dornröschenschlaf“ geweckt: Der aus Berlin stammende Architekt Peter Kaufmann und Thomas Marsch, Geschäftsführer der Freyer Bauunternehmen GmbH, haben sich damit im Großraum Berlin/Brandenburg eine bei Bauherren gefragte Expertise erarbeitet. Das jüngste Schmuckstück dieser fruchtbaren Zusammenarbeit findet sich an der Ecke Pariser Straße / Sächsische Straße in Berlin-Wilmersdorf. Vier neue großzügig gestaltete Dachgeschosswohnungen sind in diesem Eckbau mithilfe einer aufwändigen Stahlskelett- und Holzträgerkonstruktion entstanden. „An dem Bestandsgebäude erinnerte vor Beginn unserer Arbeiten nicht mehr viel an die Epoche seiner Entstehung um 1900“, erinnert sich Architekt Peter Kaufmann. „Von den für diese Zeit so typischen Ecktürmen und Ziergiebeln etwa konnte keine Rede sein. Stattdessen fand sich – bedingt durch massive Kriegsschäden – lediglich ein Flachdach über dem vierten Obergeschoss. Wir haben uns daher entschieden, eine komplett neue Tragkonstruktion für ein neues Dach zu errichten, das dem Ursprungszustand sehr nahe kommen dürfte. Dies erlaubte uns unter anderem die Realisierung von Raumhöhen in den neuen Wohnungen von bis zu 3,70 m, in dem Bereich des Eckturms sogar bis zu 6 m.“

Mit der Aufstockung kamen der Eckturm und die Ziergiebel zurück
Dank der Höhe der aufgesetzten Etage am Kreuzungspunkt der beiden Gebäudeachsen konnten etwa Ziergiebel an den Längsdachfronten der beiden Straßenseiten realisiert werden. Nachdem die Tragkonstruktion errichtet war – die Wohnungen darunter blieben übrigens während der gesamten Bauzeit voll bewohnbar – machte sich das Ausbau-Team um Thomas Marsch an die Arbeit. Nicht nur aus statischen Gründen, sondern vor allem auch unter Nachhaltigkeitsaspekten stand dabei die Entscheidung für die Trockenbauweise außer Frage. „Bauherr und Architekt haben diese sehr ökologische Bauweise bevorzugt.

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Im Rahmen der Aufstockung entstand ausreichend Fläche für vier neue, großzügig geschnittene Wohnungen.

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Fotos: Peter Kaufmann

Denn die fertiggestellten Wohnungen sollten nicht nur eine überzeugende Energieeffizienz aufweisen, es sollten auch ausschließlich baubiologisch empfohlene Werkstoffe für deren Ausbau zum Einsatz kommen. Hinzu kam, dass wir mit Trockenbaukonstruktionen auch sämtliche Anfor-derungen an den Schall- und Brandschutz erfüllen konnten. Und die waren bei diesem Projekt nicht gerade im unteren Spektrum angesiedelt“, berichtet Thomas Marsch.

Entspannender Wohnkomfort
So sollte etwa bei den Trennwänden zwischen den einzelnen Wohneinheiten ein Schalldämmmaß von mehr als 60 dB sichergestellt werden. Realisiert wurden diese als Metall-Doppelständerwände (2 x CW 100 Wandprofile) und einer beidseitig doppelten Beplankung mit „Rigips Feuerschutzplatten RF“. Zusätzlich zu der gemäß Rigips-Trennwandsystem MW22RF eingelegten Mineralwolldämmung (2 x 80 mm „ISOVER ULTIMATE Trennwand-Platte 040“) gab es eine weitere Besonderheit: „Unter Berücksichtigung der Einbruchsicherheit wurde in die Wohnungstrennwände ein Stahlblech integriert. Nachdem wir die reguläre Unterkonstruktion aufgestellt hatten und die ersten Rigips-Feuerschutzplatten verschraubt waren, wurde im nächsten Schritt das Stahlblech als Tafel oder Rollenware in horizontaler Verlegerichtung montiert.

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Vorteil Trockenbau: Für den Ausbau der Dachgeschosswohnungen sollten auf Wunsch des Bauherrn und des Architekten nur baubiologisch empfohlene Werkstoffe zum Einsatz kommen. Mit den danach ausgewählten Trockenbaukonstruktionen konnten allerdings auch sämtliche Anforderungen an den Schall- und Brandschutz erfüllt werden. Die Wohnungstrennwände etwa erreichen im Ergebnis ein Schalldämmmaß von Rw,R 63 dB.

Vertikale Blechstöße haben wir grundsätzlich auf den Ständern angeordnet. Das Stahlblech wurde zunächst mit einigen wenigen Schrauben in seiner Lage fixiert. Die endgültige Befestigung der Konstruktion erfolgte dann im weiteren Montageablauf mit dem Verschrauben aller Rigips-Platten“, so Thomas Marsch. Im Ergebnis erreichen die so erstellten Trennwände ein Schalldämmmaß von Rw,R 63 dB. Sämtliche Außenwände wurden darüber hinaus mit schall- und wärmedämmenden Vorsatzschalen bekleidet. An dem hochstehenden Altbestand wurden die massiven Bestandswände zusätzlich mit justierbaren Schwingbügeln und einer Dämmung zur Verbesserung der Luftschalldämmung ausgestattet.

Statische Wirkung der Vertikalkräfte musste mitberücksichtigt werden
Von besonderer Bedeutung war darüber hinaus die Berücksichtigung der statischen Wirkung der Vertikalkräfte unter anderem in dem bis zu 6 m hohen Eckturm. Die Turmkonstruktion wurde freitragend über die Dachfläche gestellt und verleiht dem Raum ein einzigartiges Erscheinungsbild. Die gesamte Konstruktion verfügt über eine gewisse Elastizität und stellt dadurch höchste Anforderungen an die risssichere Verarbeitung der Trockenbaumaterialien.

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„Zu diesem Zweck haben wir unter anderem das spezielle Eckschutzprofil ,Rigips EasyFlex’ als flexiblen Kantenschutz für die Bearbeitung aller Kanten und Winkel eingesetzt – mit hervorragenden Ergebnissen. Gleiches gilt für die Bereiche der Spitzgiebel. Die Winddruck- und -sogkräfte sorgen für Biegebewegungen auf der großflächigen Dachkonstruktion. Die großen Spannweiten erforderten hier eine technisch äußerst exakte Montage der Unterkonstruktion, die zum Beispiel die berechneten Durchbiegungen der Holzbauteile vollständig aufnehmen musste. Beplankt wurden die Laibungen der Spitzgiebel sowie alle Vorsatzschalen mit einer doppelten Lage ,Rigips Feuerschutzplatten RF’“, so Thomas Marsch.

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Für viel Licht im Inneren der Wohnungen sorgen neben den teils raumhohen Giebelfenstern große Fenstereinbauten in den Dachschrägen, Oberlichter sowie hochwertig ausgeführte Deckensegel mit integrierten LED-Lichtsystemen. „Alle Deckensegel und Lichtvouten sind jeweils individuell geformt und mit entsprechenden Unterkonstruktionen aus Rigips CD-Profilen angepasst. Insbesondere die unsichtbare Integration der Kanäle für die Wohnraumlüftung und der elektrischen Leitungen inklusive Trafo auf engstem Raum oberhalb der Deckensegel gestaltete sich recht komplex“, erinnert sich Thomas Marsch.

Oberflächen höchster Qualität – nicht weniger als Q 4
Die Eleganz der ausgebauten Wohnungen entsteht zum einen durch ihre großzügigen Raumaufteilungen und die architektonischen Highlights wie Eckturm, Ziergiebel und Deckensegel. Zum anderen aber auch durch eine durchgängig hochwertige Oberflächenbehandlung, die nichts anderes als Q 4 zuließ. „Die diversen Gestaltungselemente an den Decken, die integrierten, von zwei Räumen nutzbaren Kaminecken, die Übergänge der Fensterlaibungen zu den Vorsatzschalen und viele weitere Details verlangten nach Augenmaß und sehr sorgfältiger Arbeit. Keine Kante blieb ohne Eckschutzschiene. Alle Flächen, insgesamt über 5.200 m², wurden mit ,VARIO Fugenspachtel’ und ,ProMix’-Fertigspachtelmasse mehrfach verspachtelt und nachgeschliffen. Erst auf die so maximal ebenen Oberflächen wurde dann der deckende Grund-, Zwischen- und Schlussanstrich mit weißer Dispersionsfarbe aufgetragen“, erläutert Thomas Marsch.

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Gestalterisches Highlight: ein Eckturm mit bis zu 6 m Raumhöhe. Die Turmkonstruktion wurde freitragend über die Dachfläche gestellt und verleiht dem Raum ein einzigartiges Erscheinungsbild. Die gesamte Konstruktion verfügt über eine gewisse Elastizität und stellte dadurch höchste Anforderungen an die risssichere Verarbeitung der Trockenbaumaterialien.

Fotos: Saint-Gobain Rigips GmbH

Vielleicht ist es das Verständnis von perfekter Qualität, das den Architekten Peter Kaufmann und den Trockenbauprofi Thomas Marsch verbindet und so erfolgreich macht: ein bis ins Kleinste durchdachtes Wohnraumkonzept, das dank der mehr als hochwertigen Ausführung einen puristisch-edlen Charakter entwickelt. Für die Juroren der Rigips Trophy stand auf alle Fälle fest: Thomas Marsch und seine Mitarbeiter haben erneut alles richtig gemacht. Der versierte Innenausbau stellt sich ganz in den Dienst der zukünftigen Bewohner. Bei aller Vielfalt wirkt kein Winkel, kein Deckensegel, keine Lichtvoute deplatziert. Die inzwischen von vielen Bauherren nachgefragte Expertise der Freyer Bauunternehmen GmbH für diese Art historischer Gebäude verwundert also nicht.

 

  Quelle: www.rigips.de


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