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Ein neues Gesicht an der Elbe

21.12.2022

Hamburgs Senat hat den Funktionsplan für die Bebauung des Stadtteils Grasbrook beschlossen

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© moka-studio

Es soll ein Vorzeige-Projekt werden: Mitten in Hamburg, am Südufer der Elbe, entsteht der neue Stadtteil Grasbrook. Geplant sind Wohnungen für 6.000 Menschen und Räumlichkeiten für 16.000 Arbeitsplätze. Es wird eine Schule, sieben Kitas, einen großen zentralen Park, Promenaden und eine große Vielfalt an Kultur- und Freizeitangeboten sowie Sport- und Spielstätten geben. Aufbauend auf einer mehrjährigen Planung und auf einem umfassenden öffentlichen Beteiligungsprozess hat der Senat der Freien und Hansestadt Hamburg nun die Funktions- und Freiraumplanung für den Grasbrook beschlossen und damit wichtige Weichen für die nächsten Realisierungsschritte gestellt. „Der Stadtteil bietet unserer Stadt die große Gelegenheit, in zentraler Lage ein Stück Zukunft zu bauen und dabei den großen Herausforderungen unserer Zeit zu begegnen – von gerechten und sozialen Wohnangeboten über Klima- und Ressourcenschutz bis hin zu neuen Arbeitswelten. Es ist eine geradezu historische Chance auf einen Brückenschlag zwischen Veddel, Rothenburgsort, HafenCity und Grasbrook“, so Stadtentwicklungssenatorin Dorothee Stapelfeldt.

Das neue Viertel soll zu einem sozial durchmischten Stadtteil für alle werden – unabhängig von Einkommen, Alter und Herkunft. Von den rund 3.000 Wohnungen entstehen mindestens 35 Prozent als öffentlich geförderte Mietwohnungen, ein erheblicher Teil davon für vordringlich Wohnungssuchende. Bis zu 20 Prozent der Wohnungen werden für Baugemeinschaften vorgehalten.

Kurze Wege

Der Grasbrook soll zu einem Stadtteil der kurzen Distanzen werden: Innerhalb von zehn Minuten soll alles Wesentliche über ein attraktives Wegenetz aus Promenaden, Plätzen und Grünzügen zu Fuß oder mit dem Fahrrad schnell erreichbar sein. Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist die leistungsfähige Erschließung durch den öffentlichen Personennahverkehr. Die Planungen zur baulichen und technischen Gestaltung einer Verlängerung der U-Bahnlinie U4 auf den Grasbrook sind auf den Weg gebracht, die Ergebnisse sollen im Frühjahr 2023 vorliegen. Übergeordnete Velorouten und eine zentrale Quartiersgarage runden die Angebote für den autoarmen Stadtteil ab. Bei den Gebäuden soll Ressourceneffizienz durch zirkulare Design- und Bauprinzipien erreicht werden. Überall dort, wo es möglich ist, werden daher recyclebare Materialien verwendet. Neben den Gebäuden wird auch die CO2-Bilanz von Bauwerken wie Brücken, Uferkanten, Promenaden und Straßen ständig überprüft. Darüber hinaus wird eine intelligente und versorgungssichere Energieversorgung entwickelt, die auf CO2-neutrale Energien setzt. Ein möglichst großer Teil davon soll vor Ort erzeugt werden – etwa durch Umweltwärme und Fotovoltaik auf den Hausdächern sowie auf der großen Dachkonstruktion. Darüber hinaus gehende Bedarfe werden über öffentliche Netze gedeckt.

Grundstückauslobungen ab Herbst 2023

Die durch den Senat beschlossene Funktions- und Freiraumplanung ist das Ergebnis eines mehrjährigen Planungs- und Abstimmungsprozesses. In den Jahren 2019 bis 2020 fand ein international besetzter Wettbewerblicher Dialog statt, den das Team Herzog & de Meuron und Vogt Landschaftsarchitekten für sich entschieden hatte. Der prämierte Entwurf wurde 2021/2022 weiter ausgearbeitet und mit vertieften Planungen für Mobilität, Infrastruktur, Versorgung und Nutzungskonzepte zusammengeführt. Dabei wurden die unterschiedlichsten Anregungen, Perspektiven und Ideen aus den Beteiligungsprozessen kontinuierlich einbezogen. Auf den Planungsprozess folgen jetzt die nächsten konkreten Schritte: Seit Februar 2022 läuft der Bebauungsplan-Prozess; mit einer Vorweggenehmigungsreife wird zum Jahreswechsel 2022/2023 gerechnet. Dies ist die Voraussetzung für die aktive Bauherrenakquise mit der Veröffentlichung erster Grundstücksauslobungen im Herbst 2023.

  Quelle: https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/16750444/2022-12-06-bsw-neuer-stadtteil-grasbrook


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