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Eine Schatzkarte aus Glasfaserbeton

05.10.2017

Fassaden-Innovation:

Das neue Forschungs- und Sammlungszentrum in Hall ist eine wahre Schatztruhe: Millionen Sammlungsstücke der Tiroler Landesmuseen werden hier sorgsam aufbewahrt – von einer 3.000 Jahre alten Mumie, steinzeitlichen Keilen bis zu den Streichinstrumenten des legendären Tiroler Geigenbauers Jakob Stainer. Der Entwurf des Architekturbüros Franz&Sue ist ein markanter, monolithischer Block, dessen dunkle und geheimnisvolle Fassade aus geformten Glasfaserbeton-Elementen zu Füßen der Tiroler Alpen das Kulturgut der Region schützt.

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Fassade aus Glasfaserbeton von Rieder für das Sammel- und Forschungszentrum Hall in Tirol.

Foto: Rieder Group /bpr

Nur ein kleiner Teil des rechteckigen, flachen Baukörpers ist sichtbar. Das Gros des Volumens wurde in den Erdkörper getragen, der nun die Depoträume umschließt und für konstante klimatische Verhältnisse in jenen Räumen sorgt, in denen die Kulturschätze aufbewahrt werden. Während die Sammlungsstücke vor Sonnenlicht geschützt werden müssen, ist hingegen Tageslicht in den Arbeitsräumen für die knapp 35 Mitarbeiter absolut notwendig. Hierfür haben die Architekten ein Atrium in das Gebäudevolumen geschnitten, um das sich Büros und Werkstätten gruppieren.

Rieder bewahrt Tirols kostbarste Schätze
Die markante Architektur unterstreicht die kühne Landschaft der Tiroler Bergwelt. Dabei verleiht die dunkelgraue Außenhaut mit dem Produkt concrete skin von Rieder dem Forschungs- und Sammlungszentrum seinen geheimnisvollen Charakter. „Das Fassadenmaterial thematisiert das Bewahren und Konservieren. Gleichzeitig entsteht durch die Haptik des Betons eine gewisse Anziehungskraft“, erläutert Erwin Stättner vom Architekturbüro Franz&Sue. „Mit der aufwendigen Gestaltung der Gebäudehülle möchten wir das Alte mit dem Neuen verbinden und lesbar machen: Ein Faustkeil aus dem siebten bis achten Jahrtausend ist eines der ältesten Werkzeuge der Sammlung. Dessen Abdruck ist es, der sich an den verformten Betonplatten abzeichnet.“ Die unregelmäßige Anordnung der glatten und verformten Elemente von 60x60 Zentimetern nimmt metaphorisch Bezug auf die Verteilung der Fundorte in Tirol, während das Fugenraster die quadratische Linierung auf Karten symbolisiert.

Mehr als 719 einzigartige Beton-Elemente
Für die Fassadengestaltung hat Rieder gemeinsam mit dem Architekturbüro ein neues Produkt entwickelt, welches den industriellen Herstellungsprozess der nur 13 Millimeter dünnen Glasfaserbetonplatten mit einer handwerklichen Komponente verbindet. Das Ergebnis: Jedes der verformten Fassadenelemente ist ebenso einmalig wie die Sammlungsstücke, die im Forschungs- und Sammlungszentrum aufbewahrt werden. Bei der Produktion wird ein dem Faustkeil ähnliches Objekt verwendet, über dem der Werkstoff aufgetragen wird. Mit der Aushärtung des Glasfaserbetons entsteht nicht nur der gewünschte Abdruck, sondern auch ein materialspezifischer, einzigartiger Faltenwurf, der den Charakter eines jeden Elementes bestimmt und der Fassade des monolithischen Baus seine Lebendigkeit schenkt.

Dauerhaft und nachhaltig
Doch es ist nicht nur die Verformbarkeit des Glasfaserbetons, die der Außenhaut von Gebäuden eine gewisse Lebendigkeit und Vielfalt ermöglicht, sondern auch das Material selbst. Die Paneele von Rieder sind mit nur 13 Millimeter sehr dünn, leicht und trotzdem extrem widerstandfähig. Sie sind überdies bei der Installation einfach zu handhaben und bedürfen im Laufe der Jahre keinerlei Wartung. Denn mit einer getesteten Langzeitbeständigkeit von mehr als 50 Jahren müssen diese weder abgeschliffen noch gestrichen werden und sind zudem nicht brennbar.

  Quelle: www.bau-pr.de


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