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Einer von fünf Beschäftigten klagt über Knieschmerzen

01.10.2015

Entlastung durch Arbeitsorganisation, Ergonomie und Prävention

Rund jeder fünfte Befragte gab in der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 an, in den vergangenen zwölf Monaten während oder nach der Arbeit unter Knieschmerzen zu leiden. Für Knieschmerzen gibt es ein breites Ursachenspektrum. Das Faktenblatt 17 "Achtung bei kniender oder hockender Körperhaltung - Knieschmerz in der Erwerbsbevölkerung" der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) befasst sich schwerpunktmäßig mit der beruflichen Tätigkeit. Dazu zeigt es, wer betroffen ist, stellt Ursachen dar und mögliche Präventionsmaßnahmen vor.

Knieschmerzen können die Leistungsfähigkeit beeinträchtigen und die Lebensqualität mindern. Durchschnittlich 21 Prozent der befragten Erwerbstätigen klagten über Knieschmerzen. Dabei steigt die Quote mit dem Alter deutlich an. Insgesamt sind Männer etwas häufiger betroffen als Frauen. Die Ursachen der Erkrankung sind vielfältig, ein maßgeblicher Faktor sind die alltäglichen Arbeitsbedingungen. Hohe Kniebelastungen treten vor allem bei ungünstigen Körperhaltungen wie bei der Arbeit in kniender oder hockender Stellung und dem Heben und Tragen schwerer Lasten auf. Ungünstige klimatische Bedingungen steigern das Risiko für Knieschmerzen.

Dies verdeutlich ein Vergleich von Berufsgruppen: In der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung, beim Bau oder in der Forstwirtschaft ist der Anteil der Betroffenen doppelt so hoch wie bei Verwaltungsangestellten. Hier wird auch am häufigsten in ungünstigen Körperhaltungen gearbeitet.

So berichten nur etwa zwei Prozent der Manager, aber 40 Prozent der Beschäftigten aus dem Agrarbereich, dass sie regelmäßig in ungünstigen Körperhaltungen arbeiten. Zusätzlich sehen sich Beschäftigte aus diesen Bereichen oft noch weiteren körperlichen Belastungen ausgesetzt wie beispielsweise schweres Heben und Tragen. Solche Belastungen erhöhen das Risiko für Knieschmerzen zusätzlich.

Die Autoren des Faktenblatts empfehlen daher, kniebelastende Tätigkeiten nach Möglichkeit auf eine Stunde am Tag zu beschränken. Hier stehen Maßnahmen der Arbeitsorganisation oder der Ergonomie zur Verfügung. So gibt es zum Beispiel spezielle Geräte für Fußbodenverleger, mit denen der Kleber im Stehen statt im Knien aufgebracht werden kann. Wichtig sei außerdem, die Beschäftigten über eventuelle Gefährdung und Prävention aufzuklären. So hat beispielsweise jeder, der über eine Stunde täglich im Knien oder Hocken arbeitet, Anrecht auf eine Beratung und Untersuchung durch den jeweiligen Betriebsarzt. Zusätzlich sind Maßnahmen der Gesundheitsförderung sinnvoll, die auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige knieentlastende sportliche Betätigung abzielen.

Das Faktenblatt "Achtung bei kniender oder hockender Körperhaltung - Knieschmerz in der Erwerbsbevölkerung" gibt es als PDF auf der Internetseite der BAuA unter www.baua.de/arbeitsbedingungen im Bereich BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012.

  Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin


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