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Elektro-Trucks als Schlüssel für klimaneutrale Gütertransporte

15.11.2023

Die Speditionsbranche und führende Lkw-Hersteller drängen auf die rasche Einführung von Elektro-Lkw in Deutschland, um den klimaneutralen Gütertransport zu fördern, benötigen jedoch bessere Rahmenbedingungen und finanzielle Unterstützung.

 

LKW Truck Laden Ladestation Ladestecker

Bild: Adobe. 


Die Speditionsbranche und Lkw-Hersteller fordern dringend verbesserte Rahmenbedingungen für den Übergang zu klimaneutralen Gütertransporten auf deutschen Straßen. Elektro-Lkw sind nach Ansicht der Beteiligten bereit für den Markt und sollten schnellstmöglich eingesetzt werden. BGL, DSLV, MAN und Daimler Truck unterstreichen jedoch, dass es bisher keine ausreichenden Lkw-Ladepunkte entlang der Autobahnen gibt. Zudem sei eine finanzielle Unterstützung für den Kauf von batteriebetriebenen Lkw erforderlich, wofür auch Mittel aus der geplanten Erhöhung der Lkw-Maut genutzt werden sollten.

Lkw bleiben Hauptakteure im Gütertransport

Mehr als 80 Prozent des Gütertransports erfolgen per Lkw, und dieser Anteil wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht reduzieren, so Dirk Engelhardt, Vorstandssprecher des Bundesverbands Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL). Um den Übergang zur neuen Antriebstechnologie zu bewältigen, sind dringend verbesserte Rahmenbedingungen erforderlich, da Elektro-Lkw etwa 200.000 Euro teurer sind als herkömmliche Diesel-Lkw. Die Bundesregierung sollte in Zusammenarbeit mit der Branche und der Energiewirtschaft einen Runden Tisch einrichten, der vom Kanzleramt geleitet wird.

Elektro-Trucks als Schlüssel für klimaneutrale Transporte

Alexander Vlaskamp, CEO von MAN, betonte, dass ein schneller Hochlauf von Elektro-Trucks der Schlüssel für klimaneutrale Transporte sei. Ab dem kommenden Jahr sollen Lkw mit Tagesreichweiten von bis zu 800 Kilometern verfügbar sein. Die europäischen Vorschriften für Lkw-Fahrer sehen alle 4,5 Stunden eine 45-minütige Pause vor, die zum Laden genutzt werden könnte. Allerdings erfordert dies spezielle Ladestationen entlang der Straßen, damit die Fahrzeuge nicht nur in Depots geladen werden können.

Kritik an der Erhöhung der Lkw-Maut

Die Logistikbranche kritisiert erneut die geplante Erhöhung der Lkw-Maut, die bereits zum bevorstehenden Weihnachtsgeschäft in Kraft treten soll. Gemäß einem kürzlich verabschiedeten Gesetz wird ab dem 1. Dezember ein zusätzlicher CO2-Aufschlag auf die Nutzungsgebühr erhoben. Ab dem 1. Juli 2024 wird die Mautpflicht auch auf kleinere Transporter über 3,5 Tonnen ausgedehnt, bisher galt sie ab 7,5 Tonnen. Handwerksbetriebe sollen jedoch von dieser Regelung ausgenommen werden.

Neuregelung der Maut-Einnahmen erwartet

Von 2024 bis 2027 wird erwartet, dass diese Maßnahmen Mehreinnahmen von 30,5 Milliarden Euro generieren. Die Verwendung dieser Mittel soll ebenfalls neu geregelt werden. Die Hälfte der Maut-Einnahmen soll zweckgebunden für die Verbesserung der Bundesfernstraßen verwendet werden, während der Rest vorwiegend in Maßnahmen im Bereich der Bundesbahnen fließen wird. Die Lkw-Maut wird seit 2005 auf Autobahnen erhoben und wurde schrittweise auf Bundesstraßen ausgedehnt. Die Einnahmen des Bundes aus der Lkw-Maut werden in diesem Jahr voraussichtlich knapp acht Milliarden Euro betragen.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/transportbranche-fordert-bessere-bedingungen-fuer-elektro-lkw-52971


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