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Energieeffizientes Denkmal dank Innendämmlösung

23.10.2014

Neues Leben in der „Roten Kaserne“

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Begehrtes Wohnumfeld: Auf dem historischen Areal der Roten Kaserne in Frankfurt (Oder) entstanden in den letzten Jahren unter anderem moderne Miet- und Eigen-tumswohnungen.

Der Stadtteil West in Frankfurt (Oder) ist als Wohnumfeld begehrt. Eine autarke Infrastruktur, die verkehrstechnisch günstige Anbindung und viel alter Baumbestand machen das Wohnen und Leben in diesem Quartier attraktiv. Hier befindet sich das Areal der „Roten Kaserne“: Ein Gebäudeensemble verteilt auf einer Fläche von rund 190 ha, das seit 2011 saniert und in moderne Wohneinheiten umgewandelt wird. Um 1888 als Stützpunkt eines Artillerie-Regiments erbaut, unterliegt die Rote Kaserne dem Denkmalschutz. Zur energieeffizienten Ertüchtigung der Gebäudehülle kam dem entsprechend nur ein leistungsfähiges Innendämmsystem infrage.

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Noch ein langer Weg zur behaglichen „Wohnstube“: Die um 1888 erbauten Gebäude der Roten Kaserne stehen unter Denkmalschutz und werden von Grund auf saniert.

Wer die ursprünglichen, militärisch geprägten Gebäudebezeichnungen hört und die imposanten roten Klinker- und Backsteinfassaden sieht, kann nachvollziehen, warum das historische Areal der Roten Kaserne unter Denkmalschutz steht: Reitstall, Reithalle, Mannschaftshaus I, II und III, Villa, Stabshaus – sie alle bilden eine eindrucksvolle und einzigartige Kulisse für den seit 2011 erstellten modernen Wohnraum. Neben Miet- und Eigentumswohnungen entstanden und entstehen Einrichtungen für altersgerechtes Wohnen sowie Räume für Wohngemeinschaften, die speziell auf die Integration behinderter Menschen ausgerichtet sind.

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Energieeffizienz von innen: Die Außenwände wurden mit der hoch wärmedämmenden Verbundplatte „RigiTherm 032“ von Rigips gedämmt.

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Die Fensterlaibungen wurden mit der zum „RigiTherm“-System von Rigips gehören-den „Rigips ThermoPlatte“ gedämmt.

„Die historischen Gebäude, eingebettet in einen ursprünglichen Baumbestand prägen das Ortsbild und erzeugen an dieser Stelle im Stadtgebiet eine spezielle Identität, die durch die Sanierung und Neunutzung gesichert und langfristig erhalten wird“, erläutert Bauherr Michael Schönherr die Herausforderungen dieses Langzeitprojekts. „Der vorhandene Baumbestand und das Platzgefüge im Innenbereich der Anlage sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität der Bewohner in diesem Quartier. Diesem Anspruch und dem historischen Charakter hatten sich alle Sanierungsmaßnahmen unterzuordnen.“

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Auch bei den Fensterrundbögen in diversen Radien konnten die schlanken „Rigips ThermoPlatten“ problemlos angepasst und verarbeitet werden.

Um die Außenwände der Gebäude mit einer zeitgemäßen Dämmung auszustatten und sie zu KfW-Effizienzhäusern 55 umzuwandeln, blieb aus diesem Grund nur eine Variante: die Dämmung von innen. „Im allerersten Bauabschnitt haben wir zunächst mit einer klassischen Vorsatzschale und einer darin integrierten Dämmung aus 200 mm Mineralwolle begonnen – wirksam, aber vergleichsweise aufwändig. In einem Gespräch mit dem Fachberater der Firma Rigips haben wir die ,RigiTherm’-Innendämmlösung kennengelernt und zunächst versuchsweise eingesetzt“, berichtet Bauleiter Frank Tenbusch. „Schon nach wenigen Tagen waren unsere Mitarbeiter im Umgang mit dem System so geübt, dass die Dämmung der Wände doppelt so schnell vonstatten ging, wie mit den Vorsatzschalen. Nach diesen Erfahrungen war es für uns naheliegend, für alle Gebäude auf diese Lösung von Rigips zu vertrauen.“

140 mm „RigiTherm 032“ schützen vor Wärmeverlust
In einem ersten Schritt bereitete das Team um Frank Tenbusch die Rauminnenseiten der circa 400 mm dicken Außenmauern mit einer Grundierung („Rikombi Grund“) auf die Montage der Dämmplatten vor. Die gewählten „RigiTherm 032“-Verbundplatten in 140 mm Dicke bestehen aus einer hoch wärmedämmenden EPS-Dämmschicht der WLG 032, kaschiert mit einer 12,5 mm dicken „Rigips Bauplatte RB“.

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In Räumen mit Holzbalkendecken wurden zunächst die Holzbalken im Bereich der Außenwände freigelegt.

„Zum Verkleben der Dämmplatten empfiehlt Rigips das Punkt-Wulst-Verfahren, weil damit besonders sicher und effizient Luftkonvektion hinter den Platten vermieden wird. Für die bauphysikalische Sicherheit von Innendämmsystemen eine entscheidende Bedingung. Zudem können mit dem leicht anzumischenden Systemmörtel ,Rifix ThermoPlus’ auch problemlos Untergrundunebenheiten von bis zu 20 mm ohne Ausgleichsspachtelung an der Wand nivelliert werden. Entscheidender Vorteil der ,RigiTherm’-Lösung sind die optimal aufeinander abgestimmten Systemkomponenten. So gehört neben der ,RigiTherm 032’-Verbundplatte auch die sogenannte ,ThermoPlatte’ zum System. Sie ist je nach Anforderung nur 20 oder 30 mm dick und wird als Dämmplatte für wärmebrückengefährdete Bereiche eingesetzt, z. B. auf Fensterlaibungen, einbindenden Wände und Decken oder in Heizkörpernischen. Auch bei Fensterrundbögen, wie sie in vielen Gebäudeteilen der Roten Kaserne anzutreffen waren, konnten diese schlanken Platten problemlos der runden Form an-gepasst und verarbeitet werden“, so Frank Tenbusch.

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Trockene Holzbalken in gutem Zustand: Die Holzfeuchtemessung ergab einen Feuchtegehalt von weit unter den maximal zulässigen 20 Masseprozent.

Die „Rigips ThermoPlatte“ besteht aus einem wärmedämmenden Polystyrol-Hartschaumkern, der beidseitig zementkaschiert und mit einem Gewebe versehen ist. Der Zuschnitt kann mit einem handelsüblichen Cuttermesser erfolgen. Für die Auskleidung von Rundungen wurden die Dämmplatten in Frankfurt einfach auf der Innenseite quer zur Verlegerichtung circa alle 200 mm eingeritzt. Ergänzt wird die „ThermoPlatte“ vom „ThermoProfil“: Diese U-förmige Kunststoffleiste wird auf die Außenkante der „ThermoPlatte“ gesteckt, die später den Fensterrahmen berührt, und bildet einen bauphysikalisch sicheren und optisch sauberen Anschluss an diesen.

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Um eine Luftumspülung der Balkenköpfe im Mauerwerk zu verhindern, wurden die Holzbalken luftdicht an das Mauerwerk angeschlossen.

Die Vorteile liegen im geprüften System
Die Vorteile einer geprüften Systemlösung spielten dem Ausbauteam auch an anderer Stelle entscheidend in die Hände. Teile des Mannschaftshauses I und II verfügten über Holzbalkendecken, was beim Einbringen einer Innendämmung Probleme mit sich bringen kann. „Durch eine Innendämmung wird der Energiestrom durch die Wand nach außen um circa 70 % reduziert, das Mauerwerk wird insgesamt kälter. Das bleibt in der Regel nicht ohne Folgen für den Feuchtegehalt aller in Zusammenhang stehenden Bauteile, also auch für die in den Außenwänden aufliegenden Holzbalkenköpfe“, beschreibt Adam Bialas, Innendämmexperte bei Rigips, die bauphysikalischen Zusammenhänge. „Durch eine für diese bauspezifische Gegebenheit ungeeignete Innendämmlösung kann die Feuchtigkeitszunahme kritisch werden, wodurch die Holzbalken langfristig geschädigt werden könnten. Entspre-chend müssen bei der Sanierung solcher Räume einige Bedingungen erfüllt sein: Das Mauerwerk darf nur den bauüblichen Feuchtegehalt aufweisen und es muss ein ausreichender Schlagregenschutz vorhanden sein. Darüber hinaus darf die Holzfeuchte der bestehenden Holzbalken einen bestimmten Holzfeuchteanteil nicht überschreiten. Die Balkenköpfe müssen luftdicht zum Mauerwerk hin abgedichtet sein, um Luftkonvektion zu verhindern, und die Oberflächentemperatur in den Gefachen zwischen den Balken darf nicht zu stark absinken. Mit dem ,RigiTherm’-System stellen wir eine eigens für diesen Anwendungsfall geprüfte und nachgewiesen sichere Lösung zur Verfügung. Je nach bauspezifischen Gegebenheiten bieten wir unseren Kunden zudem eine Prüfung aller möglichen Einbauvarianten an.“

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Die in die Gefache zwischen die Holzbalken eingelegte „Rigips ThermoPlatte“ sorgt dank ihres exakt auf das Gesamtsystem abgestimmten sd-Wertes für einen konstruktiven Schutz der Holzbalken.

Für Frank Tenbusch und seine Kollegen begann die Arbeit in den Räumen mit Holzbalkendecken zunächst mit dem Öffnen der Deckenbekleidung an den Randbereichen, um die Holzbalken freizulegen. Die dann durchgeführte Holzfeuchtemessung ergab, dass die Balken einen Feuchtegehalt von weit unter den maximal zulässigen 20 Masseprozent aufwiesen und damit in tadellosem und trockenem Zustand waren. Nachdem die Auflagehölzer für den Einschub an den Balken zurückgeschnitten waren, erfolgte der luftdichte Anschluss der Holzbalken an das Mauerwerk mit einer universell einsetzbaren Abdichtungsmasse („ISOVER Vario DoubleFit“). „Anschließend haben wir das Mauerwerk zwischen den Balken wie alle anderen Wandflächen grundiert. Dann wurde die ,Rigips ThermoPlatte’, die wir auch für die Dämmung der Fensterlaibungen genutzt haben, in die Gefache verlegt, bevor der Deckenraum wieder verschlossen wurde“, so Frank Tenbusch.

Historische Bausubstanz konstruktiv geschützt
Durch den Einsatz der „RigiTherm 032“-Verbundplatte in der Fläche und der „ThermoPlatte“ in den Gefachen der Holzbalkendecken ist die gesamte Konstruktion doppelt geschützt: Zum einen besitzt die Verbundplatte eine diffusionsbremsende Wirkung, die die Massivwand vor zusätzlichem Feuchteeintrag von der Rauminnen-seite schützt. Zum anderen sorgt die wesentlich schlankere „ThermoPlatte“ dank ihres geringen und exakt abgestimmten sd-Wertes dafür, dass noch genügend Raumwärme an das angrenzende Mauerwerk und die Balken gelangt. So werden diese trocken gehalten und konstruktiv vor Holzfeuchte geschützt. Ein weiterer Vorteil auch für die nachfolgenden Gewerke: Aufgrund der dampfbremsenden Wirkung des „RigiTherm“-Systems sind der Oberflächengestaltung keine Grenzen gesetzt – der Auftrag von Farben oder Tapeten lässt die bauphysikalische Sicherheit unangetastet.

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Die Innendämmplatten können wie normale Bauplatten oberflächenfertig verspachtelt werden.

„Von der so optimal geschützten Bausubstanz bekommen die Mieter und Eigentümer eigentlich gar nichts mit. Für sie ist der Wohnkomfort gut gedämmter Innenräume natürlich viel entscheidender“, erläutert Bauherr Michael Schönherr. „So benötigen die Räume nur kurze Aufwärmzeiten und bieten – in Verbindung mit modernen, dreifach verglasten Fenstern – ein hohes Maß an Behaglichkeit. Gleichzeitig vermindert die Innendämmung die Verluste wertvoller Heizwärme entscheidend und sorgt für überschaubare Energiekosten. Die vergleichsweise niedrige ,zweite Miete’ für die Bewohner der Roten Kaserne verleiht diesem historischen Quartier sicherlich noch zusätzliche Attraktivität.“

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Zeitgemäßer Wohnkomfort im historischen Gemäuer dank Innendämmung: Die Aufwärmzeiten der Räume verkürzen sich, die Behaglichkeit wächst, die Energiekosten sinken.

Fotos: Saint-Gobain Rigips GmbH

  Quelle: ecomBETZ PR GmbH


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