Eine aktuelle Analyse zeigt: Der energetische Zustand von Wohnimmobilien hat erheblichen Einfluss auf den Angebotspreis – besonders bei Einfamilienhäusern.
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Studie zeigt klare Preisunterschiede je Energieklasse
Immobilien mit hoher Energieeffizienz erzielen deutlich höhere Verkaufspreise als vergleichbare Objekte mit mittlerem oder schlechtem energetischem Zustand. Das geht aus einer neuen Marktanalyse von immowelt hervor, die sich auf Angebotsdaten des Jahres 2024 stützt. Untersucht wurde ausschließlich der Einfluss der Energieeffizienz auf die Preisbildung – andere Faktoren wie Lage oder Ausstattung wurden bewusst ausgeklammert. Als Referenz diente die weit verbreitete Energieeffizienzklasse D.
Schlechte Energiebilanz senkt den Marktwert
Häuser, die in die schlechteste Effizienzklasse H fallen, sind im Schnitt 14 Prozent günstiger als Objekte mit mittlerem Standard. Grund dafür sind erwartete Sanierungskosten, etwa für die Dämmung oder den Austausch veralteter Heizsysteme. Die Daten belegen: Je schlechter der energetische Zustand, desto größer der Preisabschlag – umgekehrt steigen die Preise mit zunehmender Effizienz.
Hohe Nachfrage für A+ Häuser
Besonders hohe Preisaufschläge verzeichnen Immobilien der Energieeffizienzklasse A+. Im Vergleich zu Objekten der Klasse D werden sie durchschnittlich um 16 Prozent teurer angeboten. Käufer belohnen damit die langfristigen Einsparpotenziale und den zukunftssicheren Zustand solcher Immobilien.
Eigentumswohnungen: Effizienz wirkt – aber abgeschwächt
Die Energieeffizienz bei Wohnungen hat einen geringeren Einfluss auf den Preis als bei Häusern. Wohnungen mit Klasse H liegen preislich lediglich 4 Prozent unter dem Referenzniveau. Der Grund: Die Sanierungskosten werden auf die gesamte Eigentümergemeinschaft verteilt, was das individuelle Risiko reduziert. Dennoch profitieren auch Wohnungen mit guter Energieeffizienz – Objekte der Klassen A+ und A liegen im Schnitt 23 Prozent über dem Preisniveau der Klasse D.
Effiziente Immobilien erholen sich schneller vom Preisverfall
Trotz des allgemeinen Preisrückgangs am Immobilienmarkt seit dem Zinsanstieg 2022 zeigen sich energieeffiziente Objekte als widerstandsfähiger. Während die Preise im Gesamtmarkt deutlich sanken, lagen effiziente Immobilien zuletzt nur 5,5 Prozent unter ihrem Höchststand vom Juli 2022. Immobilien mit durchschnittlicher Energieklasse verzeichneten dagegen ein Minus von 8,6 Prozent, ineffiziente sogar 9,3 Prozent. Energieeffizienz wirkt somit als Stabilisator in unsicheren Marktphasen.
Langfristiger Wert durch gute Energiebilanz
Die Untersuchung macht deutlich: Energieeffizienz ist nicht nur ein ökologisches Ziel, sondern zunehmend ein wirtschaftlicher Vorteil. Käufer achten verstärkt auf laufende Kosten und Investitionssicherheit – und bewerten energieeffiziente Immobilien entsprechend höher. Damit wird eine gute Energiebilanz zum zentralen Kriterium für Werterhalt und Preisentwicklung. |