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Europäische Bauindustrie nimmt Tunnel unter der Ostsee ins Visier

23.01.2014

Der Branchentag (Industry Day) anlässlich zwei neuer Ausschreibungen zum Fehmarnbelttunnel weckte großes Interesse bei Unternehmen aus Deutschland, Dänemark und ganz Europa. Mehr als 400 Teilnehmer aus 200 verschiedenen Unternehmen kamen am 21. Januar 2014 nach Kopenhagen, um sich über zwei neue Ausschreibungen von Femern A/S, der Planungsgesellschaft des Tunnels zwischen Deutschland und Dänemark, zu informieren. Neun internationale Konsortien nehmen bereits an den laufenden Ausschreibungen für den Rohbau des Fehmarnbelttunnels teil. Die zwei neuen Vertragspakete umfassen zum einen die Innenausstattung des Tunnels, d.h. dessen elektrische und mechanische Anlagen, wie etwa die Beleuchtung, Drainage, Ventilation, Überwachung und Kontrollsysteme. Zum anderen geht es um die Stromversorgung des Tunnels inklusive des Baus eines neuen Umspannwerks.

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Das Trockendock mit dem Tunnelelement wird mit Wasser gefüllt.

Foto: Femern A/S

An der Vorstellung des Tunnelprojekts und der beiden neuen Verträge waren Unternehmen aus Deutschland, Dänemark, England, Frankreich, Italien, Spanien, Holland, Belgien, Österreich, Schweden, Portugal und Tschechien anwesend. Neben den offiziellen Präsentationen hatten die Teilnehmer auch zahlreiche Gelegenheiten sich untereinander auszutauschen. Ziel war es, dass kleinere und mittlere Unternehmen potentielle Geschäftspartner kennenlernen und die Möglichkeit von Joint-Ventures als Zulieferer ausloten konnten, um daraufhin Kontakt mit den Konsortien aufzunehmen, die sich an den Vertragsausschreibungen beteiligen möchten. Als nächsten Schritt im Ausschreibungsprozess können die Konsortien von Februar bis Mai ihre Präqualifikation beantragen. Hiernach wird Femern A/S im Laufe des Sommers eine Vorauswahl der geeigneten Konsortien treffen, die anschließend an den eigentlichen Ausschreibungen teilnehmen können.

Steen Lykke, technischer Direktor von Femern A/S, erwartet rege Beteiligung für die anstehenden Ausschreibungen: „Bei so vielen qualifizierten und interessierten Unternehmen gehen wir von einem deutlichen Wettbewerb unter den Konsortien aus, die an der Ausschreibung teilnehmen wollen. Wir stellen hohe Anforderungen an die Unternehmer. Dafür bekommen sie aber auch die Möglichkeit, am Bau des weltweit längsten Schienen- und Straßentunnels unter dem Meer dabei zu sein“. Im übergeordneten Zeitplan für das Vorhaben ist vorgesehen, dass das dänische Parlament (Folketing) Ende 2014 oder Anfang 2015 das entsprechende Baugesetz behandelt. Für Deutschland wird die Genehmigung des Projekts Mitte 2015 erwartet. Wenn das dänische Baugesetz verabschiedet wurde und auch die deutsche behördliche Genehmigung vorliegt, kann der Bau im Sommer 2015 beginnen. Der Tunnel soll Ende 2021 fertiggestellt sein.

  Quelle: www.femern.de


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