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FG Bau zu Abschlussbericht der Reformkommission zum Bau von Großprojekten

03.07.2015

„Öffentlich-Private Partnerschaften sind kein Allheilmittel“ / Öffentliche Hand muss Personal in Bauverwaltungen aufstocken

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Reinhold Dellmann, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg

Foto: www.fg-bau.de

Zum Abschlussbericht der vom Bundesverkehrsministerium eingesetzten Reformkommission zum Bau von Großprojekten, der am 29.06.15 veröffentlicht wurde, erklärt Reinhold Dellmann, Hauptgeschäftsführer der Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg:

„Der Abschlussbericht beschreibt richtig viele der vorhandenen Schwachstellen beim Bau von Großprojekten. Allerdings halten wir die an manchen Stellen durchklingende Meinung zu Öffentlich-Privaten Partnerschaften (ÖPP) als Lösungsansatz einiger der aufgeführten Probleme für falsch. ÖPP-Projekte sind kein Allheilmittel. Aufgrund ihrer Größe schränken sie den vorhandenen Wettbewerb massiv ein.“ Gut aufgestellte mittelständische Baubetriebe könnten sich an Bieterverfahren bei ÖPP-Projekten schlicht nicht beteiligen. Damit werde bei ÖPP-Projekten auf die Sachkompetenz mittelständischer Firmen verzichtet, hiesige Arbeitsplätze würden aufs Spiel gesetzt. Auch die bei Großbaustellen und den daran hängenden Nachunternehmerketten bekannten Risiken in Bezug auf Schwarzarbeit würden durch ÖPP eher befördert denn verhindert.

Personelle Engpässe bei der öffentlichen Hand dürften nicht dazu führen, große Baumaßnahmen nur noch als ÖPP zu vergeben, so Reinhold Dellmann weiter: „Wir fordern, dass insbesondere in den Straßenbauverwaltungen das sachkundige Personal aufgestockt wird. Dann steht einer konventionellen Vergabe und der termingerechten Fertigstellung großer Bauvorhaben nichts im Wege.“

Dagegen begrüßt die Fachgemeinschaft Bau den Vorschlag der Expertenkommission, bei Bauausschreibungen künftig nicht mehr dem billigsten, sondern dem wirtschaftlichsten Angebot den Zuschlag zu gewähren. Dies entspricht einer langjährigen Forderung des Verbands. Auch einem verstärkten Einsatz digitaler Planungsmethoden, wie ihn die Kommission vorschlägt, steht die Fachgemeinschaft Bau positiv gegenüber.

Die Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. vertritt die Interessen der mittelständischen Bauwirtschaft in Berlin und Brandenburg. Mit ihren rund 900 Mitgliedern ist sie der größte Bauarbeitgeber- und Bauwirtschaftsverband in der Region.


  Quelle: www.fg-bau.de


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