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Fachexkursion zum Schiffshebewerk Niederfinow

26.06.2012

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Foto: BMO

Mit einem Investitionsvolumen von rund 285 Mio. Euro entsteht in Niederfinow bis zum Jahr 2014 zwischen dem vorhandenen Hebewerk und der alten Schleusentreppe ein neues Schiffshebewerk. Der Neubau soll die Funktion der Havel-Oder-Wasserstraße aufrechterhalten und gleichzeitig einen Engpass auf der einzigen transeuropäischen Ost-West-Wasserstraßen-Verbindung zwischen Szczécin und Duisburg beseitigen. 65.000 Kubikmeter Beton sind erforderlich, um eine Hubhöhe von 36 Metern zu überwinden.

BetonMarketing Ost hatte zusammen mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Eberswalde und dem Wasserstraßen-Neubauamt Berlin zur Fachexkursion in das am Fuße des Schiffshebewerkes Niederfinow gelegene Informationszentrum eingeladen. Das Interesse von planenden und bauüberwachenden Architekten und Ingenieuren sowie ausführenden Bauunternehmen war so groß, dass die Veranstaltung innerhalb von nur wenigen Stunden ausgebucht war.

Seit 1934 steht das alte Schiffshebewerk Niederfinow in Betrieb und fasziniert jährlich rund 150.000 Besucher aus dem In- und Ausland mit seiner Größe und Geschichte. Nun ist die Leistungsgrenze des bestehenden Schiffshebewerkes erreicht und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Der Trog kann nur Schiffe mit einer maximalen Länge von 84 Metern befördern. Da die Trogwassertiefe nur 2 Meter Tiefgang zulässt, kann auch die Ladekapazität vieler Fahrzeuge nicht ausgenutzt werden. Der Bau des neuen Schiffshebewerks ist daher unverzichtbar.

Die Restlaufzeit des alten Schiffshebewerkes wurde bis zum Jahr 2025 festgelegt. Danach bleibt es als herausragendes Technikdenkmal erhalten.Der ausführliche Vortrag über Planung, Bau und Betrieb des Neubaus wurde von einer Ausstellung begleitet. Im Anschluss konnten die Teilnehmer die Baustelle des neuen Schiffshebewerkes und das alte Hebewerk besichtigen. Die neue Anlage verläuft zwischen dem vorhandenen Hebewerk und der stillgelegten Schleusentreppe in einem neu angelegten Kanalabschnitt. Der Eingriff in den Naturhaushalt und in die Landschaft wird durch naturschutz-fachliche und landschaftspflegerische Maßnahmen in der Umgebung des Hebewerks ausgeglichen. Innerhalb des Baugebiets werden Biotope geschützt und Bäume gepflanzt.

Ab 2014 sollen moderne Großmotorgüterschiffe mit bis zu 104.000 Tonnen Ladung ohne Probleme das Hebewerk passieren und den wichtigen Wasserweg nutzen können. Die nutzbare Länge des Trogs beträgt 115 Meter und die Breite 12,5 Meter. Somit müssen die 114 Meter langen Dreier-Schubverbände der Schiffe nicht geteilt werden. Beim Neubau des Hebewerks werden die gleichen Antriebs- und Sicherheitsprinzipien wie beim alten Hebewerk von 1934 eingesetzt, da die Arbeitsweise und das Sicherheitskonzept von damals bis heute mustergültig sind. Somit wird das neue Schiffshebewerk Niederfinow ein Gegengewichts-Hebewerk mit Drehriegel-Sicherung – natürlich mit modernsten Steuerungselementen und Bauteilen.

Die Teilnehmer der Fachexkursion waren von der hohen Ingenieurskunst des alten Hebewerks und von einer der spannendsten Baustellen in Brandenburg beeindruckt.

  Quelle: www.beton.org


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