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Fachkräfteeinwanderungsgesetz novelliert

07.07.2023

Bauwirtschaft und Handwerk unterstützen das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, fordern jedoch praxisorientierte Umsetzung und kulturelle Integration.

 

zwei Männer in Baukleindung schauen auf neue Wohngebäude


Die Bauwirtschaft begrüßt das neue Fachkräfteeinwanderungsgesetz, sieht jedoch weiterhin formelle Hürden. Das Handwerk bereitet sich auf ausländische Fachkräfte vor und legt Wert auf kulturelle Integration. Das novellierte Gesetz wird positiv bewertet, aber es besteht noch Bedarf für Anpassungen. Die Einwanderungsverfahren sollen unbürokratisch umgesetzt werden. Es wird eine zentrale Stelle für Einwanderungsverfahren in Baden-Württemberg geplant, um den Prozess zu beschleunigen.

Bauwirtschaft sieht Chancen, fordert jedoch Anpassungen

Die Verabschiedung des überarbeiteten Fachkräfteeinwanderungsgesetzes wird von der Bauwirtschaft grundsätzlich positiv aufgenommen, doch es bleibt abzuwarten, wie es in der Praxis funktionieren wird. Formelle Hürden werden nach wie vor als zu hoch angesehen, und es besteht die Sorge, dass die Bürokratie zu einem Hindernis für das neue Gesetz wird. Das Handwerk bereitet sich dennoch auf den Einsatz ausländischer Fachkräfte vor und legt neben den formalen Voraussetzungen auch großen Wert auf deren kulturelle Integration.

Novelliertes Gesetz bietet gute Ansätze

Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), findet, dass die neuen Regelungen zur Fachkräfteeinwanderung in die richtige Richtung gehen, aber noch nicht ausreichend sind. Der Praxistest wird zeigen, dass weitere Anpassungen erforderlich sind. Die Westbalkan-Regelung, die von der Ampelkoalition entfristet wurde, hat diesen Test bereits bestanden. Das Baugewerbe begrüßt insbesondere, dass bei der Westbalkan-Regelung keine bestimmte Qualifikation für Zuwanderer erforderlich ist und es den Unternehmen überlassen bleibt, ob langjährige Berufserfahrung ausreicht.

Erleichterung für den Handwerkssektor

Auch Jörg Dittrich, Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH), sieht im novellierten Fachkräfteeinwanderungsgesetz zahlreiche positive Ansätze, um Hürden abzubauen. Es bietet die Chance, den Zuzug von ausländischen Fachkräften zu erleichtern, die im Handwerk dringend benötigt werden. Dittrich freut sich insbesondere darüber, dass erstmals ein Zuwanderungsweg für ausländische Fachkräfte mit Berufserfahrung in allen Branchen geschaffen wurde, ohne dass sie zuvor ein Anerkennungsverfahren durchlaufen müssen. In Zukunft können 50.000 Menschen aus dem Ausland Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt erhalten, im Vergleich zu bisherigen 25.000 Personen. Das Handwerk hat sich bereits in der Vergangenheit dafür eingesetzt, dass anerkannte und geduldete Asylbewerber eine Ausbildung machen dürfen, und aktuell absolvieren 23.000 Geflüchtete eine betriebliche Ausbildung im Handwerk.

Pläne für eine zentrale Stelle bei Einwanderungsverfahren

Auch auf Landesebene wird an Lösungen gearbeitet. Im Landtag Baden-Württemberg plant Justiz- und Migrationsministerin Marion Gentges in Verbindung mit dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz eine zentrale Stelle, um Einwanderungsverfahren für ausländische Fachkräfte zu beschleunigen. Peter Haas, Hauptgeschäftsführer vom Baden-Württembergischen Handwerkstag, begrüßt diese Maßnahme sehr. Das Handwerk bereitet sich ebenfalls auf eine verstärkte Nutzung ausländischer Arbeitskräfte vor und sammelt bereits wertvolle Erfahrungen in verschiedenen Projekten. Eine erhöhte Kapazität und beschleunigte Bearbeitung von Arbeitskräftezuwanderung sind dringend erforderlich. Haas betont, dass das Handwerk dringend Arbeitskräfte benötigt, die im Ausland zur Verfügung stehen. Neben der Unterstützung des Wirtschaftsministeriums ist auch eine kulturelle und branchenspezifische Integration wichtig. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz ist daher ein Schritt in die richtige Richtung.

  Quelle: https://www.meistertipp.de/aktuelles/news/neue-chancen-am-bau-fachkraefteeinwanderungsgesetz-novelliert


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