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Fachkräftemangel und langsame Netze bremsen Digitalisierung

01.06.2018

Hemmschuh im Handwerk:

Die Digitalisierung ist im Arbeitsalltag der Handwerksbetriebe längst angekommen: Nach einer Umfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) unter 1.500 Handwerksbetrieben aller Branchengruppen haben gut 60 Prozent der Betriebe Maßnahmen zur Digitalisierung realisiert. „Aber Fachkräfteengpässe und langsames Internet bleiben nicht ohne Folgen“, sagte Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold, „sie bremsen ein stärkeres Engagement der Betriebe.“

Fehlende personelle oder zeitliche Ressourcen sind die Knackpunkte. 48 Prozent der Betriebe nannten diese beiden Faktoren als Haupthemmnis für die Digitalisierung. Reichhold: „Wer kaum neues Personal findet und die vorhandenen Kräfte voll ausgelastet sind, dem fehlen oft die Ressourcen für neue und innovative Projekte.“ 44 Prozent sehen den lückenhaften Breitbandanschluss als Hemmschuh. Vor allem Betriebe, die große Datenmengen versenden müssen, wie im Ausbaugewerbe, dem Handwerk für den gewerblichen Bedarf und dem Kfz-Gewerbe, beklagen sich darüber. Das Handwerk, betonte Reichhold, setze durchaus Hoffnungen in die neuen Initiativen der Landesregierung zu einem schnelleren Ausbau. Ineffizienzen müssten schnellstmöglich beseitigt werden.

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Foto: BWHT

„An mangelndem Interesse der Betriebe liegt es jedenfalls nicht“, versicherte Reichhold. Knapp die Hälfte der Betriebe (47 Prozent) betrachte die Digitalisierung als Chance für den Betrieb, etwas weniger (42 Prozent) sehe sie neutral. Nur für knapp acht Prozent der Betriebe stelle sie aus eigener Sicht ein Risiko dar. Vier Prozent hatten laut Umfrage noch keine Meinung dazu. Besonders optimistisch zeigten sich das Kfz-Gewerbe und das Gesundheitsgewerbe.

Gut drei von fünf Betrieben (61 Prozent) haben in den vergangenen zwölf Monaten Digitalisierungsmaßnahmen im Betrieb vorgenommen. An erster Stelle stand dabei die Verbesserung der Geschäftsprozesse (36 Prozent). Darunter fielen beispielsweise neue Softwarelösungen für Planung und Verwaltung. Innovative Maßnahmen im Bereich Produktion und Technologie (19 Prozent) oder auch die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsfelder (12 Prozent) folgten erst mit weitem Abstand. Allerdings will in den nächsten zwölf Monaten mehr als jeder fünfte Betrieb (22 Prozent) im Bereich Technologie aktiv werden, rund 17 Prozent im Bereich neue Geschäftsfelder. „Die Betriebe fangen zunächst klein an und tasten sich dann weiter vor“, stellte Reichhold fest. Knapp die Hälfte der Betriebe plant in den nächsten zwölf Monaten weitere Maßnahmen.

  Quelle: www.handwerk-bw.de


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