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Fahrradbrücke mit übergroßen Betondecken realisiert

05.02.2018

Um Radfahrern auf ihrem Weg zum beliebten niederländischen See Wijthmenerplas ein sicheres Überqueren der N35 in Zwolle zu ermöglichen, veranlasste die oberste Wasser- und Straßenbaubehörde des Landes den Bau einer Fahrradbrücke. Für diese hat Haitsma Beton in den vier Nächten vom 12. bis zum 15. Dezember 2017 mit 250-Tonnen-Fahrkranen dreizehn Radwegdecken von enormer Größe an ihren Einbauort gehoben.

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Für den Bau einer Fahrradbrücke im niederländischen Zwolle hat Haitsma Beton in den vier Nächten vom 12. bis zum 15. Dezember 2017 mit 250-Tonnen-Fahrkranen dreizehn vorgefertigte Radwegdecken von enormer Größe an ihren Einbauort gehoben.

Die Elemente waren hierfür zunächst von der Fabrik in Kootstertille per Straßengütertransport nach Zwolle befördert worden. Die neue Fahrradbrücke wird unter der Leitung von Heijmans, einem der drei größten Bauunternehmen der Niederlande, in der Nähe des Gewerbegebiets De Marslanden in Zwolle über die N35 errichtet. Im Auftrag der obersten Wasser- und Straßenbaubehörde Rijkswaterstaat hatte Heijmans bereits im Februar 2017 mit dem 2x2-spurigen Ausbau der Straße in Richtung Wijthmen und Heino begonnen. Damit Radfahrer die stark befahrene Fahrbahn gefahrenlos überqueren können, wurde später der Bau einer Fahrradbrücke in das Projekt integriert. Während diese auf der Seite des Naherholungsgebiets in gerader Linie ansteigt, entschieden die Planer sich auf der anderen Seite, Richtung Zwolle, aus Platzgründen für eine großzügig angelegte spiralförmige Abfahrt.

Gemeinsame Entwicklung
Heijmans stattete Haitsma Beton schon früh in der Ausschreibungsphase einen Besuch ab, um sich über die verschiedenen Möglichkeiten für die Gestaltung der Brückendecke zu informieren. „Die Entscheidung für Haitsma Beton war nicht schwer, da das Unternehmen in Enschede bereits eine ähnliche Fahrradbrücke realisiert hatte“, berichtet Erik Buitink, Projektleiter für Betoningenieurbau bei Heijmans Infra. „Außerdem liefert Haitsma eine Komplettlösung für die Deckenkonstruktion: Nach der Montage brauchen nur noch die Dehnungsfugen verarbeitet und die Geländer auf den Bordsteinen installiert werden.“ Obwohl die Planer im Rahmen der Ausschreibung verschiedene Optionen für die Realisierung der Fahrradbrücke untersucht haben, fiel die Wahl schnell auf vorgefertigte Betondecken: „Da der Platz für einen Erdwall nicht ausreichte, kamen wir auf eine 250 Meter lange Brückenkonstruktion überein“, erläutert Buitink weiter. „Beton als Baustoff war schon aufgrund der ästhetischen Anforderungen der Leistungsbeschreibung vorgesehen. Angesichts des knappen Raums und der gewünschten Kontrollierbarkeit, Qualität und Baugeschwindigkeit erwiesen sich vorgefertigte Brückendecken schließlich als beste Option.“ Die Säulen wurden allerdings aus Ortbeton gefertigt, um die benötigte stoffschlüssige Verbindung mit der Gründung zu gewährleisten.

13 Brückendeckenelemente aus einem Stück
„Die Brücke besteht aus zehn geraden und drei gebogenen Deckenelementen, die beachtliche 5,5 Meter breit und 21 beziehungsweise 19 Meter lang sind“, erklärt Haitsma-Accountmanager Hendrik Herder. „In den ersten drei Nächten haben wir jeweils drei, in der letzten Nacht vier Brückendecken angebracht. Die 132 Tonnen schweren Elemente wurden per Straßengütertransport zur Baustelle befördert. Mit 250-Tonnen-Mobilkranen wurden sie anschließend erfolgreich montiert.“

Oberflächendesign mit doppelseitigem Gefälle
Nicht nur die Abmessungen der Deckenelemente sind außerordentlich, sondern auch ihr Design. So haben die drei gebogenen Elemente einen horizontalen Radius von nur 50 Metern. In jedes Element sind zudem zwei Regenwasserabflüsse integriert. Eine Herausforderung war das doppelseitige Gefälle von insgesamt 56 Millimetern (leichte Dachform) an der Oberfläche. Herder: „Die Oberseite solcher Elemente kann nicht mit einer Form realisiert werden, darum mussten wir das doppelseitige Gefälle in der Fabrik manuell herstellen. Das erfordert große Fachkompetenz.“

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Die Brücke besteht aus zehn geraden und drei gebogenen Deckenelementen, die beachtliche 5,5 Meter breit und 21 beziehungsweise 19 Meter lang sind. Sie wurden im Vorfeld per Straßengütertransport zur Baustelle befördert.

Fotos: Haitsma Beton B.V.

Bei der Montage wurden die Elemente lose auf die Brücke aufgelegt. Nur die beiden Elemente oberhalb der N35 hat Haitsma angesichts der Kollisionsgefahr mit einer Nockenkonstruktion gegen Verschiebungen gesichert. Erik Buitink erklärt abschließend: „Es ist eine besondere Leistung, dass Haitsma Beton diese gigantischen Deckenelemente in einem Stück liefern kann. Sie bieten eine einzigartige Komplettlösung. Das nimmt einem als Generalunternehmer eine Menge Arbeit ab, denn nach der Montage braucht man sich auf der Baustelle nicht mehr darum zu kümmern. Die Zusammenarbeit verläuft ausgezeichnet, auch dank ihrer proaktiven Haltung.“ Die Bauarbeiten werden im Frühjahr 2018 abgeschlossen und die Fahrradbrücke ist dann befahrbar.

  Quelle: www.presigno.de


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