Handwerkskonjunktur:
"Fakten gut, Stimmung gedämpfter“, fasste Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold das Ergebnis der Konjunkturumfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstages (BWHT) für das erste Quartal 2018 zusammen. Auftragseingänge, Auslastung und Umsatzentwicklung waren besser als vor einem Jahr, dennoch schätzten die 133.000 Betriebe ihre Geschäftslage insgesamt etwas schwächer ein.
Gut neun Prozent der Betriebe (9,3 Prozent, Vorjahresquartal: 8 Prozent) arbeiteten im ersten Quartal über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus, bei weiteren knapp 40 Prozent (VJQ: 36 Prozent) lag die Auslastung zwischen 80 und 100 Prozent. Gleichzeitig sank der Anteil der schwach ausgelasteten Betriebe. Die durchschnittliche Auslastung im gesamten Handwerk stieg auf 77,5 Prozent, rund 1,5 Prozentpunkte mehr als im Vorjahresquartal. Auch die Einschätzungen zum Umsatz waren etwas besser als im ersten Quartal 2017. Gaben damals rund 20 Prozent der Betrieb an, dass ihr Umsatz im Vergleich zum Vorquartal gestiegen war, waren es nun knapp 23 Prozent.
Trotz dieser guten Entwicklungen sahen die Betriebe ihre subjektive Geschäftslage zwar weiterhin sehr positiv, aber etwas verhaltener als vor einem Jahr. Rund 63 Prozent der Betriebe bewerteten sie mit „gut“ (VJQ: 66 Prozent), knapp zwölf Prozent als schlecht. Damit stieg der Anteil der negativen Bewertungen binnen Jahresfrist um fünf Prozentpunkte. Bis auf das Nahrungsmittelhandwerk haben sich in allen Gewerkegruppen die Bewertungen verschlechtert. Im Kfz-Gewerbe hat sich der Anteil der unzufriedenen Betriebe innerhalb eines Jahres sogar auf 20 Prozent verdoppelt. Reichhold: „Deutliche Wertverluste bei gebrauchten Dieselfahrzeugen sind sicher ein Auslöser für die schlechten Einschätzungen.“
Dennoch bleiben die Handwerker insgesamt für den weiteren Jahresverlauf optimistisch. Eine knappe Mehrheit der Betriebe (51 Prozent) erwartet, dass das zweite Quartal ebenso gut bleibt, wie das erste. 47 Prozent gehen von einem noch besseren zweiten Quartal aus. „Einer ordentlichen Frühjahrsbelebung steht also wohl nichts im Weg“, meinte Reichhold.
Ein Indiz dafür ist die positive Entwicklung der Auftragseingänge im ersten Quartal, auch die Einstellungsbereitschaft bleibt unverändert hoch: Mehr als 13 Prozent der Betriebe wollen im Frühjahr zusätzliches Personal einstellen. |