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Fantasie und Beton im Architekturstudium

06.08.2012

Wie lehrt man Architekturstudenten Bauaufgaben in räumliche Strukturen umzusetzen? Wie können Studenten sich an die materialgerechte Umsetzung von gestalterischen Ideen herantasten? Die Antwort von Prof. Hubert Hermann und Kursleiter Dipl.-Ing. Martin Grünert von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur in Leipzig (HTWK) lautet: „Skulpturen aus Leichtbeton“. Im Juni wurden im Innenhof der HTWK Leipzig fantastische Ideen konstruktiv umgesetzt. Architekturstudenten entwarfen Betonskulpturen, beschäftigten sich mit möglichen Oberflächen, bauten Schalungen aus Holz, Styropor und Gips und betonierten anschließend die Skulpturen. Der Kurs „Plastisch-räumliches Gestalten“ soll den angehenden Architekten das Wissen über Raum, Struktur und Oberfläche sowie die Erfahrungen in der gestalterischen Umsetzung von Formen vermitteln. Unter dem Motto „Rundung, Ecke, Kerbe und Loch“ galt es Skulpturen zu gestalten. Mit der nahezu unbegrenzten Formbarkeit des Betons ließ sich dieses Projekt bestens verwirklichen. Kaum ein Bauwerk kommt heute ohne Beton aus, daher ist es wichtig, ein Gefühl für den Baustoff zu bekommen.

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Foto: BMO

Erhart Kästner drückte es in „Aufstand der Dinge“ so aus: „Beton ist ein fantastischer Baustoff. Fantasie und Kühnheit, das braucht er. Verweigert man die ihm, wird er stumpfsinnig, verfällt in die platteste Plattheit, denn das kränkt ihn.“ BetonMarketing Ost unterstützte die Hochschule bei den Vorbereitungen zu den Betonarbeiten. Für das Betonieren wurde ca. eine Tonne Leichtbeton angemischt, um die Plastiken im Gewicht zu reduzieren. In der Baupraxis bietet Leichtbeton viele Möglichkeiten, wenn es darauf ankommt, hohe Festigkeiten bei geringer Rohdichte zu gewährleisten. Gleichzeitig weist Leichtbeton eine gute Wärmedämmung auf. Aktuelle, architektonisch gelungene Leichtbetonbauwerke sind z. B. das Spielraumtheater in Heidenheim oder Eigenheime mit Außenwänden aus Leichtbeton ohne zusätzliche Wärmedämmung in Berlin und Köln.Fantasie und Experimentierfreude der Studenten brachten interessante und sehenswerte Objekte hervor, z. B. eine Schachbrett-Stele oder einen Amboss. Zu Beginn des Wintersemesters werden die fertigen Plastiken versteigert, um weitere derartige Projekte zu finanzieren. So haben bereits einige Betonplastiken der letzten Semester einen Platz an Orten in ganz Deutschland gefunden.

  Quelle: www.beton.org


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