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Fehlerkostenreduzierung:

03.07.2017

Deutsche Architekten hoffen auf BIM

Die Fehlerkosten am deutschen Bau sind weiterhin absurd hoch. Das eigentlich Deprimierende daran ist, dass kein Kraut dagegen gewachsen scheint: Auch für die Zukunft erwarten die Branchenakteure keine Trendwende. Hoffnung schöpft die Branche jetzt jedoch durch die Verheißungen des Bauens 4.0.

Aus Sicht der von BauInfoConsult befragten Architekten hat insbesondere die Planungs- und Baumethode Building Information Modeling (BIM) das Potenzial, Fehlerkosten deutlich zu reduzieren. Das zeigen Ergebnisse der Jahresanalyse 2017/2018, einer Marktstudie, in der BauInfoConsult jährlich die Trends und Entwicklungen am Bau nachzeichnet. In der aktuellen Telefonerhebung wurden unter anderem 141 Architekten darum gebeten zu dieser zugespitzten Aussage Stellung zu beziehen: „Ich halte Building Information Modeling (BIM) für ein effektives Mittel, um die Fehlerkosten am deutschen Bau zu senken.“

Mehr als vier von fünf Befragten (84 Prozent) stimmte überwiegend oder vollständig zu. Das Urteil der Architekten ist dabei ziemlich eindeutig: Deutlich mehr als jeder Dritte (42 Prozent) bejahte die Aussage voll und ganz. Auf Widerspruch stieß die Sicht auf BIM als wirksames Fehlerkosten-Antidot nur bei wenigen Architekten (7 Prozent). Überdies fühlte sich nur jeder zehnte Planer nicht in der Lage sich auf eine Aussage festzulegen – und das, obwohl konkrete Erfahrungen mit BIM-Projekten in Deutschland immer noch dünn gesät sind.

Dennoch ist die Zuversicht der Architekten nicht unbegründet: Die Erfahrungen in Skandinavien oder den Benelux-Staaten mit digital vernetzter Projektsteuerung am Bau sind positiv – auch von weniger Fehlerkosten als in konventionellen Bauprojekten ist dabei die Rede. Was von der Idee her auch überzeugt: Bei Bauprojekten mit BIM wird nicht nur die Konstruktion dreidimensional am Computer entworfen – das 3-D-Modell kann anschließend auch in der Umsetzung zur Projektsteuerung und Koordination zwischen Architekt und den verschiedenen ausführenden Bau- und Handwerksbetrieben genutzt werden.

Das übliche Chaos durch mangelnde Absprachen am Bau könnte so dank BIM durch eine stets transparente Ausführungs-, Material- und Kostenplanung weitgehend reduziert werden. Da derzeit das traditionelle Bauen weiter den Markt dominiert und BIM noch eine Ausnahme am deutschen Bau ist, muss dieser Weg zur Fehlervermeidung (noch) ein Architektentraum bleiben.

  Quelle: www.bauinfoconsult.de


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