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Femern A/S wird Zugverkehr als Unternehmen koordinieren

13.08.2015

Fehmarnbelt-Tunnel:

Mit der Verabschiedung des dänischen Baugesetzes kann Femern A/S auch als Infrastrukturunternehmen für die Eisenbahnstrecke im Tunnel tätig werden. Vorbild für dieses Modell ist die Eisenbahngesellschaft, die zwischen Kopenhagen und Malmö am Öresund für den Zugverkehr zuständig ist. Die Arbeiten für die erforderlichen Vorbereitungen und Genehmigungen sind bereits weit vorangeschritten.

Während heute noch zu Ferienbeginn und -ende teilweise lange Wartezeiten zwischen Dänemark und Deutschland in Kauf genommen werden müssen, wird das Reisen unter dem Fehmarnbelt in wenigen Jahren bequem und sicher in Rekordzeit möglich sein. Sieben Minuten mit der Bahn und zehn Minuten mit dem Auto wird die Fahrt unter dem Fehmarnbelt nach der Eröffnung des Tunnels dauern. Personenzüge werden den fertigen Tunnel mit bis zu 200 km/h durchfahren können, Güterzüge mit bis zu 140 km/h. Damit wird die Fahrt von Hamburg nach Kopenhagen nicht länger 4½ Stunden dauern, sondern nur noch rund 2½ Stunden.

Der rund 18 Kilometer lange Fehmarnbelt-Tunnel wird zum Kernstück einer neuen Infrastruktur, die Dänemark und Deutschland schneller verbindet. Neben dem Tunnel umfasst das Projekt auf der dänischen Seite auch den Ausbau der 115 Kilometer langen, doppelgleisigen, elektrifizierten Eisenbahnstrecke zwischen Ringsted auf Seeland und Rødby auf Lolland, wo der Tunnel in Richtung Deutschland beginnen wird.

Die neue Bahninfrastruktur ist für einen modernen, umweltfreundlichen Betrieb mit elektrisch betriebenen Zügen ausgelegt, die die deutsch-dänische Grenze ohne anzuhalten passieren können. Die Umweltfreundlichkeit wird unter anderem durch einen im Vergleich zu Dieselloks geringeren CO2- und Feinstaubausstoß erreicht. Die Züge sind außerdem leistungsfähiger und leiser.

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Foto: Femern A/S

„Am Öresund ist das Unternehmen Øresundsbro Konsortiet gleichzeitig Besitzer und Zugunternehmer. Als ehemaliger Bauherr verfügt das Unternehmen über umfassende Kenntnisse der Anlage und ist es gewohnt, an der Schnittstelle zwischen zwei Ländern zu arbeiten. Der Zugverkehr zwischen Kopenhagen und Malmö läuft so seit 15 Jahren erfolgreich“, erklärt Johnny Restrup-Sørensen, Abteilungsleiter für den Schienenverkehr bei Femern A/S. „Aufgrund der guten Erfahrungen haben wir uns für dasselbe Modell am Fehmarnbelt entschieden. Das dänische Parlament hat diesen Ansatz durch die Verabschiedung des Baugesetzes abgesegnet.“ Als erfahrener Eisenbahningenieur war Johnny Restrup-Sørensen in den Neunzigern treibende Kraft beim Aufbau des Systems für den Betrieb der Eisenbahninfrastruktur am Öresund.

Das dänische Baugesetz ebnet den Weg, damit das Staatsunternehmen Femern A/S Betreiber der Eisenbahninfrastruktur am Fehmarnbelt werden kann. Gleichzeitig stellt das dänische Gesetz auch die endgültige technische und umweltrechtliche Genehmigung des Gesamtprojekts, d. h. des Eisenbahn- und Straßentunnels, in Dänemark dar. In Deutschland erfolgt die Genehmigung des Projekts durch einen Planfeststellungsbeschluss der Behörden Schleswig-Holsteins. Das entsprechende Verfahren läuft noch.
Der Tunnel verbindet das deutsche mit dem dänischen Eisenbahnnetz, Femern A/S als Eisenbahninfrastrukturunternehmen ist somit das Bindeglied zwischen den beiden nationalen Systemen. Mit dem Fehmarnbelt-Tunnel entsteht eine Infrastruktur, die entscheidend zum grenzüberschreitenden Verkehr im Eisenbahnnetzwerk der Europäischen Union beiträgt.

HINTERGRUND
Die Berechtigung als Eisenbahninfrastrukturunternehmen zu handeln, verlangt eine Reihe von Genehmigungen in Dänemark und Deutschland. Femern A/S muss in diesem Zusammenhang den Behörden in Deutschland und Dänemark nachweisen, dass das Unternehmen über ein übergeordnetes System von Abläufen verfügt, mit denen ein effektiver Eisenbahnbetrieb in Übereinstimmung mit allen einschlägigen Rechtsvorschriften gewährleistet ist. Außerdem muss das Unternehmen den Nachweis erbringen, dass es alle deutschen, dänischen und EU-Anforderungen an Sicherheit und Harmonisierung erfüllt. Hierzu gehören Sicherheitsanlagen für die Züge, Signalanlagen, aber auch praktische Aspekte, wie die Tatsache, dass der Tunnel von einer Vielzahl an Zügen benutzt werden kann oder dass die Eisenbahnstrecke im Fehmarnbelt-Tunnel mit dem übrigen europäischen Eisenbahnnetz interoperabel ist.

Prinzipiell wird die Eisenbahnstrecke auf der Grundlage der Erklärung einer unabhängigen, behördlich zugelassenen Benannten Stelle (Assessment Body) vom Eisenbahn-Bundesamt EBA und der dänischen Verkehrsbehörde genehmigt.

  Quelle: www.femern.de


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