Die deutsche Fertighausindustrie sieht sich mit einem erwarteten Umsatzrückgang konfrontiert, während Unternehmen den neuen Herausforderungen der Branche begegnen.
Die Krise in der Bauwirtschaft wirkt sich auch auf die Fertighausindustrie aus, und für das laufende Jahr erwartet der Verband einen Umsatzrückgang. Dennoch zeigt sich nur ein Viertel der Holzfertighaus-Hersteller besorgt über die Geschäftslage.
Prognose für die Fertigbauindustrie
Die deutsche Fertigbauindustrie, nach einem Rekordjahr 2022, rechnet für dieses Jahr mit rückläufigen Umsätzen. Ein Umsatzrückgang von mehr als drei Prozent auf 3,6 Milliarden Euro wird erwartet, verglichen mit 3,7 Milliarden Euro im Jahr 2022. Dies geht aus einer Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Fertigbau (BDF) unter seinen 50 Mitgliedsunternehmen hervor.
Rückgang der Neuaufträge und Auslastung
Die Hersteller von Holz-Fertighäusern geben an, dass die Anzahl der Neuaufträge in den letzten zwölf Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent gesunken ist. Trotzdem sind die Unternehmen bis Mitte 2024 noch gut ausgelastet.
Einschätzungen zur aktuellen Geschäftslage
Etwa 73 Prozent der Firmen bezeichnen ihre aktuelle Geschäftslage als "befriedigend" oder "gut", während etwa 27 Prozent sie als "schlecht" einschätzen. In den nächsten sechs Monaten erwarten 50 Prozent der Unternehmen eine Verschlechterung der Geschäftslage, während 47 Prozent eine gleichbleibende und 3 Prozent eine verbesserte Lage erwarten, so der Verband.
Veränderungen in der Branche
Immer mehr Hersteller diversifizieren sich neben dem Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern und setzen auf neue Geschäftsfelder. Bereits knapp zehn Prozent des Umsatzes im Jahr 2022 entfielen auf den Geschosswohnungsbau, die Quartiersentwicklung oder das Bauen im Bestand mit Aufstockungen, Sanierungen und Nachverdichtungen. BDF-Präsident Mathias Schäfer erklärte, dass die Branche einen steigenden Umsatz und eine wachsende Bedeutung in diesem Bereich erwartet, da der Holz-Fertigbau besonders gut für serielles Bauen und Sanieren geeignet ist. |
