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Fleißige Roboter auf digitalen Baustellen

14.10.2022

Ein Seilroboter für das Mauerwerk zeigt wie Digitalisierung auf der Baustelle geht

Hinsichtlich der Beschleunigung der Digitalisierung des Bauwesens und einer gezielten Bauforschungsförderung fordern sowohl die Forschenden als auch der Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V. (BV KSI) mehr Unterstützung seitens der Politik, heißt es in einer Mitteilung des Bundesverbands Kalksandsteinindustrie.

Seit 2019 arbeitet die zum BV KSI gehörende Forschungsvereinigung Kalk-Sand e.V. (FV KS) gemeinsam mit dem Fachbereich für Mechatronik der Universität Duisburg-Essen (UDE) und dem Institut für Angewandte Bauforschung Weimar gGmbH (IAB) an der praktischen Umsetzung der Digitalisierung und Automatisierung im Mauerwerksbau mittels der Seilrobotertechnologie.

Ein neu entwickelter Prototyp des Forschungsprojekts

Wie die Zukunft der Robotik aussieht, zeigt der neu entwickelte Prototyp: ein Seilroboter für das Mauerwerk. Er bewegt sich auf Grundlage eines BIM-Gebäudeplanes (Building Information Modeling) dreidimensional über die Baustelle, greift vollautomatisiert nach den Kalksandsteinen, portioniert Maß genau den Mörtel und errichtet in kurzer Zeit eine komplette Etage. Dank des digitalen Bauplans lässt sich der Roboter äußerst flexibel und präzise an die jeweiligen Bedingungen des Bauvorhabens anpassen.
Hinsichtlich aktueller Herausforderungen, dass sowohl die Baukapazitäten als auch die Produktivität der Baubranche gesteigert werden müssen, stellt die Robotertechnologie im Mauerwerksbau einen weiteren Mehrwert dar.

Dieses Gemeinschaftsprojekt steht exemplarisch für eine neue Technologie, die einen nachweislichen Nutzen für den Mittelstand im Bauwesen liefert und dem voranschreitenden Fachkräftemangel im Bauhandwerk entgegenwirken kann. Er sichert zudem eine schnellere und sichere Verarbeitung auf den Baustellen und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen.

Worte der Beteiligten

Jan Dietrich Radmacher, Vorstandsvorsitzender BV KSI: „Dieser Seilroboter wird eindrucksvoll belegen, welche Bedeutung die Einführung dieser Technologie im Bauwesen haben kann. Die Kalksandsteinindustrie ist auf diesem Gebiet einer der Vorreiter in Deutschland. Die Bauautomatisierung bietet enorme Potenziale, die wir dringend nutzen sollten. Digitalisierung und Automatisierung bilden eine Einheit, welche die Baubranche weiter voranbringt. Mit dem Seilroboter wird ein weiterer Baustein gesetzt, um die Herausforderungen in der Bauwirtschaft in der Zukunft besser zu meistern. Technische Lösungen erleichtern die Arbeit, sorgen für schnelles und hochwertiges Bauen.“

Prof. Tobias Bruckmann, Fachbereich für Mechatronik an der UDE: „Der Einsatz von Seilrobotern hat noch weitere Vorteile. Er kann äußerst weitreichend arbeiten und benötigt selbst nur wenig Platz. In kürzester Zeit können große Bauvolumina – auch bei komplexen Geometrien – errichtet werden.“

„Damit unser Roboter auf der Baustelle auch wirklich sinnvoll und wirtschaftlich eingesetzt werden kann, muss der gesamte Baustellenprozess durchgängig digitalisiert und konsistent sein: von der Organisation über die Planung bis hin zum eigentlichen Arbeiten auf der Baustelle. Wenn dies der Bauwirtschaft gelingt, können durch den Einsatz von Robotertechnologien Kosten dauerhaft reduziert und die Produktivität konsequent gesteigert werden.“, so Prof. Dr.-Ing. Dieter Schramm, Leiter Fachbereich Mechatronik an der UDE.

  Quelle: www.build-ing.de


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