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Fliesenhersteller und -verleger fordern von Parlamentariern Evaluierung der Handwerksnovelle ein

12.02.2013

Der Fachverband Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes und der Industrieverband Keramische Fliesen + Platten e.V. haben sich im Januar 2013 gemeinsam mit einem Schreiben an Abgeordnete des Deutschen Bundestages gewandt und eine Evaluierung der Anfang 2005 in Kraft getretenen Novelle der Handwerksordnung gefordert.

Den beiden Verbänden geht es letztlich um die Wiedereinführung der Meisterpflicht im Fliesenlegerhandwerk. Auch eine mögliche Einführung einer Mindestqualifikation, beispielsweise ein Gesellenbrief, sollte dabei geprüft werden.

Seit der Novelle der Handwerksordnung kann sich „jeder, der sich berufen fühlt, das Fliesenlegerhandwerk ohne eine notwendige Vorbildung ausüben“, heißt es in dem Schreiben. Und weiter: „Das führt langfristig zu einem dramatischen Verlust von Wissen und Know-how.“ Das Nachsehen haben die Bauherren, was auch eine Expertenumfrage unter Sachverständigen des Fliesen-, Platten- und Mosaiklegerhandwerks aus dem Jahr 2011 bestätigt. Die mangelnde Qualifikation des Verlegers führt immer häufiger zu Mängeln bei Fliesen- und Natursteinarbeiten. Den betroffenen Bauherren und Endkunden entstand dadurch nach Angaben der Sachverständigen eine durchschnittliche Schadenssumme von rund 9.000 Euro, im Einzelfall lag die ermittelte Schadenssumme sogar 93.000 Euro.

Angeschrieben worden sind die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie des Deutschen Bundestages. Dieses Gremium ist in erster Linie bei einer Korrektur der Handwerksordnung gefordert.

Bei einem Verbändetreffen im Juli 2012 hatten die beiden Verbände eine engere Zusammenarbeit vereinbart. Gemeinsam sollen Veranstaltungen durchgeführt werden und eine verbandseigene Qualifizierung der Verleger seitens der beiden Verbände systematisch aufgebaut werden.

Im Industrieverband Keramische Fliesen + Platten e.V. haben sich elf führende deutsche Unternehmen der deutschen Fliesen- und Spaltplattenindustrie zusammengeschlossen. Die überwiegend mittelständischen Mitgliedsunternehmen mit insgesamt knapp 5.000 Beschäftigten produzieren jährlich zirka 64 Millionen Quadratmeter Fliesen.

Der Fachverband Fliesen und Naturstein im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes vertritt die Interessen der in Innungen organisierten Fliesenlegerbetriebe in Deutschland und unterstützt die Betriebe fachtechnisch durch Handbücher, Merkblätter und Fortbildungsveranstaltungen.

  Quelle: Zentralverband Deutsches Baugewerbe


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