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Förderprogramm „Asbest-Sanierung“

24.08.2023

Die IG BAU warnt vor einer aufkommenden "Asbest-Welle" bei Sanierungsprojekten in deutschen Wohnhäusern und fordert Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und Prävention.

 

Carsten-Burckhardt Foto

Bild: IG BAU | Tobias Seifert

 

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) schlägt Alarm: In Deutschland gibt es rund 9,4 Millionen Wohnhäuser, die bei Sanierungen zu "Asbest-Fallen" werden könnten. Der gefährliche krebserregende Stoff kann bei Renovierungsarbeiten freigesetzt werden und stellt eine ernsthafte Bedrohung dar. Angesichts der bevorstehenden energetischen Gebäudesanierung und dem Ausbau von Wohnraum warnt die IG BAU vor einer neuen "Asbest-Welle" im Bauwesen.

Asbest-Gefahr für Bauarbeiter und Heimwerker

Carsten Burckhardt, Mitglied des Bundesvorstands der IG BAU, betont die Unsichtbarkeit der Asbest-Gefahr. Der Prozess beginnt mit Baustaub und dem Einatmen von Asbestfasern. Bauarbeiter und Heimwerker sind oft nicht in der Lage, diese Gefahr zu erkennen. Die Folgen könnten erst nach bis zu 30 Jahren auftreten, in Form von Asbestose oder verschiedenen Krebsarten.

"Asbest-Charta" für Schutzmaßnahmen

Die IG BAU präsentiert eine "Asbest-Charta" mit wichtigen Forderungen, um gegen die drohende "Asbest-Welle" vorzugehen. Diese Forderungen beinhalten eine bessere Aufklärung über Asbest-Gefahren, Unterstützung für Asbest-Sanierungen sowie konsequenten Arbeitsschutz. Carsten Burckhardt warnt vor einer möglichen Krankheitswelle infolge des Sanierungsbooms und betont die Notwendigkeit, Bauarbeiter und Heimwerker über mögliche Gefahren zu informieren.

Forderungen und Maßnahmen

Burckhardt fordert die Einführung eines Schadstoff-Gebäudepasses, der die jeweilige Asbest-Belastung eines Gebäudes anzeigt. Zudem plädiert er für einen Asbest-Gipfel von Bund, Ländern und Kommunen, um die Problematik breit anzugehen. Eine staatliche Sanierungsprämie sowie ein KfW-Förderprogramm "Asbest-Sanierung" sollen helfen, die Kosten zu decken und eine ordnungsgemäße Entsorgung zu gewährleisten.

Asbest in Altbauten

Die IG BAU weist darauf hin, dass zwischen 1950 und 1989 große Mengen Asbest in Altbauten verwendet wurden. Ein Großteil der Wohngebäude sei betroffen, doch bestehe keine unmittelbare Gesundheitsgefahr. Asbest in Altbauten könne erst bei Sanierung oder Umbau zu einem Problem werden.

Spritz-Asbest als besondere Gefahr

Besondere Aufmerksamkeit richtet sich auf Spritz-Asbest, bei dem die Fasern schwächer gebunden sind und leichter freigesetzt werden können. Gebäude mit Aufzugsschächten oder Versorgungsleitungen bergen ein erhöhtes Risiko. Die IG BAU betont die Zunahme von Asbest-Erkrankungen und fordert eine umfassende Aufklärungskampagne sowie verstärkte Arbeitsschutzkontrollen.

  Quelle: https://www.soll-galabau.de/aktuelle-news/ansicht-aktuelles/datum/2023/08/10/ig-bau-legt-asbest-charta-vor-foerderprogramm-asbes


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