Trotz Fortschritten bleibt die Baubranche für Frauen eine Herausforderung – eine Studie offenbart Diskrepanzen bei Chancen, Gehalt und Anerkennung.
Bild: Adobe.
Ungleichheit trotzt Fortschritt
In der Bauwirtschaft ist der Frauenanteil trotz zunehmender Bemühungen um Gleichberechtigung weiterhin gering. Eine Studie von "Frauen in der Baubranche" beleuchtet die bestehenden Diskrepanzen und fordert signifikante Veränderungen.
Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit
Trotz einer leichten Erhöhung des Frauenanteils in der Bauwirtschaft auf 1,9% bleibt die praktische Umsetzung von Gleichberechtigung hinter den Erklärungen der Unternehmen zurück. Gehalts- und Bonusunterschiede sind sichtbare Zeichen der Ungleichbehandlung.
Aktive Förderung der Vielfalt erforderlich
Anne-Laure de Noblet, Marketingleiterin bei Klickrent, betont die Notwendigkeit einer bewussten und aktiven Förderung der Vielfalt und Gleichberechtigung in der Unternehmenskultur. Mentoring-Programme, flexible Arbeitszeiten und ein diskriminierungsfreies Umfeld sind Schlüsselelemente zur Verbesserung der Situation.
Politische und gesellschaftliche Maßnahmen
Thomas Möller, Hauptgeschäftsführer der Bauwirtschaft Baden-Württemberg, und Jutta Beeke, Vize-Präsidentin für Sozialpolitik, unterstreichen die Bedeutung politischer Unterstützung und der Überwindung traditioneller Klischees für die Integration von Frauen in die Baubranche.
Finanzielle Ungleichheiten und Altersvorsorge
Die Studie zeigt auch, dass Frauen in der Bauwirtschaft nicht nur bei den Gehältern, sondern auch bei Bonuszahlungen und der Altersvorsorge benachteiligt sind. Eine ifo-Umfrage bestätigt größere Lücken bei den Bonuszahlungen und damit beim Gesamtgehalt.
Unausgeschöpftes Potenzial nutzen
Trotz der Herausforderungen wird das Potenzial von Frauen in der Bauindustrie als Chance zur Bekämpfung des Fachkräftemangels gesehen. Initiativen wie "Klischeefrei" zielen darauf ab, veraltete Berufsbilder zu verändern und Frauen für die Baubranche zu gewinnen. |
