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Für ein besseres Arbeiten

09.03.2015

VDBUM-Förderpreis zeichnet zum dritten Mal innovative Ideen aus

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Auf dem VDBUM-Seminar 2015 in Kassel zeichneten die VDBUM-Vorstandmitglieder Prof. Dr. Jan Schulten (l.), Peter Guttenberger (r.) und Dirk Bennje (2. v. r.) die diesjährigen Gewinner des VDBUM-Förderpreises aus: (v. l.) Matthias Osterland, Bauer; Christoph Schmidberger, Ed. Züblin AG; Inge Schicktanz für das Fritzmeier-Azubi-Team; Kurt Usel, Baystag.

Foto: VDBUM

Zur Förderung von Innovationen und technischem Fortschritt in seinem Kompetenzbereich hat der Verband der Baubranche, Umwelt- und Maschinentechnik (VDBUM) den „VDBUM-Förderpreis“ ins Leben gerufen. Er soll den Austausch zwischen Forschung und Praxis intensivieren. Auf dem Großseminar in Kassel wurde er jetzt zum dritten Mal verliehen.

Der Preis wird in den drei Kategorien „Baumaschinen und Komponenten“, „Innovationen aus der Praxis“ und „Bauverfahren“ ausgelobt. Gewürdigt werden praxisrelevante Innovationen, die Baumaschinen, Komponenten und Bauverfahren wirtschaftlicher, sicherer und energieeffizienter machen. In diesem Jahr kam noch ein „Sonderpreis Nachwuchs“ hinzu. Der in der Baumaschinenbranche einzigartige Preis ist in seinen drei Hauptkategorien mit jeweils 2.500 Euro dotiert. Für den außer der Reihe vergebenen Sonderpreis lag die Prämie bei 1.000 Euro. Der VDBUM-Förderpreis wird jährlich verliehen.

Energie-Effizienz-Paket
In der Kategorie Baumaschinen und Komponenten wurde Matthias Osterland vom Spezialtiefbauunternehmen Bauer in Schrobenhausen ausgezeichnet. Er hat im Rahmen des Forschungsvorhabens TEAM (Technologien für Energiesparende Antriebe Mobiler Arbeitsmaschinen) das Energie-Effizienz-Paket EEP entwickelt. Prüfstandversuche und Einsätze auf Baustellen belegen, dass sich damit der Kraftstoffverbrauch eines Bohrgeräts erheblich reduzieren lässt. Weitere Vorteile erzielt das EEP in Akustik, Funktionalität und Produktivität. Die Amortisationszeiten sind sehr kurz.
Die Senkung des Energieverbrauchs auf Baustellen ist ein Ziel, das sowohl ökologisch als auch ökonomisch begründet ist: Neben der Reduzierung von CO2- und anderen Schadstoffemissionen sind vor allem die geringeren Kosten für Dieselkraftstoff eine wichtige Motivation zur Steigerung der Effizienz einer Baustelle. Im EEP sind diverse Maßnahmen zusammengefasst und untereinander so abgestimmt, dass der Wirkungsgrad und somit auch die Produktivität erheblich steigen. Umfangreiche Vorher-Nachher-Vergleiche belegen, Kraftstoffeinsparungen bis zu 30 Prozent im Windenbetrieb und zwischen 10 und 20 Prozent im üblichen Praxisbetrieb beim Bohren.

Fertiger-Terminal
Der Preis in der Kategorie Innovationen aus der Praxis ging an Christoph Schmidberger vom Bauunternehmen Ed. Züblin AG in Dortmund für die Entwicklung eines neuartigen Fertiger-Terminals. Das Fertiger-Terminal macht die Echtzeiterfassung im Asphalteinbau zur Wirklichkeit. Lieferscheine von allen Lieferanten lassen sich nun digitalisieren. Damit ist die Erfassung aller baustellenrelevanten Informationen während des Einbaus immer gewährleistet. Das Baustellenpersonal wird permanent über den aktuellen Einbaufortschritt informiert. Unstimmigkeiten können früher erkannt und Folgefehler wie Qualitätsmängel, Terminverschiebungen oder Kostensteigerungen reduziert werden. Mit den aufbereiteten Lieferscheindaten erfolgt ein Soll/Ist-Vergleich in Echtzeit und ermöglicht eine sofortige Reaktion auf eventuelle Abweichungen. Störungen und Einbauunterbrechungen aufgrund von Verkehrsstaus, technischen Defekten am Fertiger oder Problemen an der Mischanlage können ebenso protokolliert werden wie länger andauernde Einbauzeiten, die durch erschwerte Einbausituationen hervorgerufen werden. Zusätzlich wird der Anwender über aktuelle Optimierungspotenziale informiert. Mit diesen Informationen kann der Asphalteinbau für die Folgetage optimiert werden. Dies wiederum steigert die Einbauqualität, reduziert die Einbaukosten und schont außerdem die Umwelt, da der Treibstoffverbrauch und somit der CO2-Ausstoß gesenkt wird.

Variable Tunnelschalung
Preisträger in der Kategorie Bauverfahren ist Kurt Usel vom Sondermaschinenbauunternehmen Baystag in Wilpoldsried. Er entwickelte eine neuartige variable Tunnelschalung. Derzeit sind im Bereich Tunnelbau hauptsächlich Stahlschalungen mit einer vorgegebenen Geometrie im Einsatz. Der Kern der Innovation ist die Einstellbarkeit einer Stahlschalung für verschiedene Tunnelprojekte mit verschiedenen Blocklängen und Geometrien. 90 Prozent der öffentlichen Ausschreibungen schreiben eine Stahlschalung vor. Speziell bei kurzen Tunnelabschnitten für Bahntunnelsanierungen, Umfahrungen und Autobahntunnel ist die Herstellung einer neuen Schalung, angepasst an die vorgegebene Geometrie, sehr kostspielig. Die Entwicklung dieses neuartigen Schalwagens mit variabler Einstellbarkeit soll als zu mietende Anlage zukünftig für Bauherrn und ausführende Baufirmen die Personal- und Gerätekosten senken und somit die Wirtschaftlichkeit steigern. Im Bahn- und Autobahnbereich stehen in den nächsten Jahren umfangreiche Sanierungsprojekte im Raum, die mit dieser Technologie effizienter und kostengünstiger ausgeführt werden können.

Sonderpreis Nachwuchs
Außer der Reihe wurde in diesem Jahr ein Sonderpreis Nachwuchs vergeben. Preisträger ist der Hersteller von Kabinen für Baumaschinen und Flurförderzeuge Georg Fritzmeier GmbH & Co. KG aus Großhelfendorf. Im Rahmen des Projekts „young generation cab“ wurden bei einem Workshop Auszubildende aus unterschiedlichen Ausbildungsbereichen aufgefordert, Innovationen für die Kabine der Zukunft zu überlegen. Für zwei der Innovationen gab es jetzt den VDBUM-Sonderpreis.
Der „Ergo-Grip Window Handle“ ist ein neuer Fenstergriff mit modernem Design und ergonomisch abgestimmter Griff-Geometrie. Die herkömmlichen Fritzmeier-Griffe werden durch Drücken und anschließendes Schieben betätigt. Beim neuen Griff entfällt die Drückfunktion. Das Schiebefenster kann sofort intuitiv in die entsprechende Richtung geschoben werden.
Die „Bottle Boom Box“ (BBB), die in die Kabinenverkleidung integriert ist, überzeugt durch ein ansprechendes Design und bietet eine Handyhalterung mit Bluetooth-Schnittstelle zur Verwendung von Freisprechfunktion und Musikwiedergabe sowie eine Ladefunktion für Lautsprecher und Handy. Sie kann bis 1,5-Liter-Standardflaschen heizen und kühlen. Bei beiden Innovationen steht der Fahrer hinsichtlich der Ergonomie und Verbesserung seines Arbeitsplatzes im Mittelpunkt.

  Quelle: www.mkpresse.de


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