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Ganzheitliches Planen und Bauen

15.06.2012

Bayerische Ingenieurekammer-Bau veröffentlicht Broschüre

Bauvorhaben bewegen die Gemüter, ins­besondere bei Großprojekten lässt sich dies immer stärker be­obachten. Um Bauvorhaben effizient und mit möglichst breiterZustimmung realisieren zu können, sieht die Bayerische Ingeni­eurekammer-Bau einen ganzheitlichen Ansatz als Weg der Zu­kunft. Soeben hat die Kammer hierzu eine Broschüre veröffent­licht, die sich gleichermaßen an alle am Bau beteiligten Personen, vom Planer bis zum Auftraggeber, richtet. „Ganzheitliches Planenund Bauen zielt auf eine möglichst frühzeitige und umfassende Einbeziehung aller Beteiligten in die unterschiedlichen Entwick­lungs-und Realisierungsphasen eines Bauprozesses.So wird das gesamte Bauvorhaben transparenter, wovon letztlich alle pro­fitieren“, sagt Dr.-Ing. Heinrich Schroeter, Präsident der Bayeri­schen Ingenieurekammer-Bau.

schroeter

Foto: © Birgit Gleixner

Eines der zentralen Ziele des ganzheitlichen Planens und Bauens ist es, allen Beteiligten zu ermöglichen, ihre Vorschläge und Entscheidungen zu jeder Zeit - und nach Möglichkeit an jedem Ort ­auf der Grundlage einer aktuellen, einheitlichen und transparenten Datenbasis zu treffen. Dies kann nur geleistet werden, wenn bereits in der Entwurfsphase möglichst interdisziplinär gehandelt wird. Werden Planer erst später, eventuell nach langen kontroversen öffentlichen Debatten, hinzugezogen, kommt ihnen oft die Rolle des Mittlers zwischen den Wünschen auf der einen Seite und dem technisch und wirtschaftlich Machbaren auf der anderen Seite zu.

„Ziel muss sein, dass Experten - und im Bereich Planen und Bauen sind das allen voran die am Bau tätigen Ingenieure - bereits in den politisch bzw. gesellschaftlich geführten Debatten präsent sind und ihr Fachwissen einbezogen wird. Die Fachleute müssen sich einerseits selbst aktiv einbringen und die Öffentlichkeit und Politik muss andererseits willens sein, sich frühzeitig mit den Einschätzungen der Experten auseinander zu setzen“, so Kammerpräsident Schroeter.

Technisch gesehen bedeutet ganzheitliche Planung die Abkehr vom bisherigen seriellen Planungsprozess hin zu einer gemeinsamen, in weiten Teilen gleichzeitigen Planung. Alle relevanten Daten werden in einem digitalen Bauwerksmodell erfasst. Diese Daten werden während des gesamten Lebenszyklus fortgeschrieben: bei Umbauten, Sanierungen, Umnutzungen. Immer dann also, wenn sich am Bauwerk oder an dessen technischer Ausrüstung Veränderungen ergeben. Dies macht auch den Rückbau eines Gebäudes leichter. Die Übergabe eines Planungsstands entfällt, da die neue Version umgehend für alle einsehbar und nutzbar ist.

Ganzheitliches Planen und Bauen kann die Akzeptanz von Bauprojekten fördern, trägt zur Qualitätsverbesserung bei und spart Ressourcen – bei Bau, Betrieb, Unterhalt, Instandsetzung und ggf. Rückbau von Bauwerken. So wird die Realisierung nachhaltiger Konzepte erleichtert und Planen und Bauen zeitgemäßer und zukunftsfähiger gemacht.

  Quelle: www.bayika.de


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