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Garten- und Landschaftsbau erwartet sattes Wachstum

14.09.2012

Innovationen sollen bei Begrünung der Städte helfen

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Foto: Timm Schamberger/dapd

Neubau, Umbau und Renovierung von Gärten und Grünflächen haben Konjunktur. Das spüren die Anbieter von Baustoffen, Pflanzen und Maschinen ebenso wie Garten- und Landschaftsbauer in ihren Auftragsbüchern. „Wenn das Wetter in den letzten Monaten des Jahres mitspielt, werden wir ein Umsatzwachstum von über 5 % in 2012 erreichen“, sagte der Präsident des Bundesverbands Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL), August Forster, zur Eröffnung der Fachmesse Galabau in Nürnberg.

Der Gesamtumsatz der „grünen Branche“ war 2011 erstmals auf über 5,5 Milliarden Euro gestiegen. Rund 16.000 Fachbetriebe mit insgesamt rund 95.000 Beschäftigten zeichneten dafür verantwortlich.

Der Anstieg spiegelte sich auf der Garten- und Landschaftsbaumesse in einem deutlichen Plus an Ausstellern wider. 1.153 Aussteller zeigten ihre Produkte. Bei der vorangegangenen Messe im Jahr 2010 lag die Zahl bei 1.078.

Bei der Eröffnung der Messe forderte BGL-Präsident Forster die Kommunen dazu auf, stärker in Grünflächen zu investieren: „Es geht nicht darum, romantische Ecken zu schaffen, sondern um Biodiversität und die Eindämmung der Feinstaubbelastung.“ Bäume und Sträucher seien unverzichtbare Elemente einer CO2-freien Stadt.

Der BGL-Referent für Landschaft und Umwelt, Michael Henze, kritisierte die Umweltzonen-Regelung in deutschen Städten. Mit einer stärkeren Bepflanzung von verkehrsreichen Zonen ließe sich seiner Ansicht nach Feinstaub einfacher und wirkungsvoller bekämpfen als durch die Einschränkung des Verkehrs.

Hauswände sollen grüner werden

Eine grünere Stadt kann jedoch auch auf anderem Wege erreicht werden. Zu den innovativen Konzepten, die auf der Messe präsentiert wurden, gehören etwa „Living Walls“, mit denen sich komplette Häuserwände begrünen lassen. „Deutschland ist für solche Systeme potenziell der größte Markt in Europa“, sagte Artur Akira de Andrade vom Hersteller Semper Green. Derzeit liege aber noch Frankreich vorn.

Nachhaltig präsentierten sich auch die Hersteller von Geräten, die im städtischen Raum zum Einsatz kommen. Diese sollen weniger Energie verbrauchen und Zeit sparen. So stellte ein Unternehmen aus Bayern ein neues Analysegerät für städtische Gewässer vor, mit dem sich unter anderem der ph-Wert, der Sauerstoffgehalt und andere Werte in wenigen Minuten messen lassen. Dafür brauche ein Labor sonst über eine Woche, sagte der Sprecher des Herstellers Söll, Björn Bodenschatz. „Bei Badegewässern ist das zu lange, um einen Gefahrenherd zu identifizieren.“

Weniger gefährlich soll es demnächst im Straßenverkehr zugehen. Bei der neu entwickelten Motorsense „Roto-Cut“, die etwa bei Mäharbeiten auf Verkehrsinseln zum Einsatz kommt, sollen gegenläufig rotierende Messerblätter verhindern, dass Steine oder Streugut herum geschleudert werden.

Während die Motorsense noch benzingetrieben ist, setzt der Hersteller Stihl vermehrt auf Akkus. „Wir arbeiten auf das Ziel hin, unsere Geräte immer leiser zu machen“, sagte Stihl-Techniker Holger Karas. Bei Blasgeräten, mit denen in Städten das herbstliche Laub zusammenkehrt wird, sei dies aber schwierig, weil der Lärm hauptsächlich dem Luftstrom geschuldet sei.

 



  Quelle: dapd


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