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Gebäudeenergiegesetz: Anpassungen nötig für eine nachhaltige Zukunft

27.02.2025

Die Weiterentwicklung des Gebäudeenergiegesetzes ist essenziell, um Klimaziele zu erreichen, Energieeffizienz im Gebäudesektor zu steigern und langfristige Planungssicherheit zu gewährleisten.

 

Gebäudeenergiegesetz: Anpassungen nötig für eine nachhaltige Zukunft

Bild: Adobe.                                                                                                                                                                                                                   

Energiepolitik im Schatten des Wahlkampfs

Während im aktuellen Bundestagswahlkampf migrationspolitische Themen dominieren, bleibt die Debatte um Energie- und Klimapolitik weitgehend im Hintergrund. Doch für die kommende Bundesregierung bleibt es eine zentrale Herausforderung, langfristige Strategien für eine sichere Energieversorgung und den Klimaschutz zu entwickeln. Das Deutsche Energieberater-Netzwerk (DEN) e.V. und das Energie Effizienz Institut (EEI) haben eine Analyse erarbeitet, die zeigt, wie das Gebäudeenergiegesetz (GEG) weiterentwickelt werden sollte, um seine Wirksamkeit zu erhöhen.

Das GEG als Schlüssel zur Klimaneutralität

Das Gebäudeenergiegesetz setzt europäische Vorgaben um und bündelt verschiedene Interessen rund um den Klimaschutz im Gebäudesektor. Laut Winfried Schöffel, Leiter des EEI, stellt das Gesetz die einzige verbindliche Grundlage dar, um die Klimaziele bis 2045 zu erreichen. Ohne klare Vorgaben drohe ein Rückgang der Sanierungsmaßnahmen, der die CO₂-Reduktion erheblich verzögern würde. Dennoch sehen viele Eigentümer das Gesetz kritisch, insbesondere im Hinblick auf verpflichtende Heizungsmodernisierungen, die als Eingriff in ihre Entscheidungsfreiheit empfunden werden.

Warum Alternativvorschläge nicht ausreichen

Einige politische Akteure fordern eine Abschaffung oder grundlegende Änderung des GEG. Doch laut Experten könnten solche Schritte zu erheblichen Nachteilen führen. Der Verzicht auf gesetzliche Vorgaben würde nicht nur eine massive Erhöhung der CO₂-Emissionen bedeuten, sondern könnte auch hohe Strafzahlungen an die EU nach sich ziehen. Auch der alleinige Fokus auf CO₂-Abgaben oder den Zertifikatehandel sei keine tragfähige Lösung. Zwar existiert bereits eine CO₂-Abgabe von 55 Euro pro Tonne, die ab 2027 marktbasiert steigen soll, doch eine ausschließliche Belastung über den Preismechanismus könnte dazu führen, dass notwendige Sanierungen weiter hinausgezögert werden.

Welche Folgen hätte eine Abschaffung des GEG?

Ein vollständiger Verzicht auf das Gebäudeenergiegesetz würde erhebliche wirtschaftliche und soziale Konsequenzen nach sich ziehen. Fehlende Sanierungsanreize könnten zu steigenden Energiekosten und einer sinkenden Wertentwicklung unsanierter Immobilien führen. Besonders betroffen wären Mieter, die höhere Betriebskosten tragen müssten, ohne selbst Einfluss auf Modernisierungsmaßnahmen nehmen zu können. Zudem könnte eine Abschaffung der jüngsten GEG-Novelle die Planungssicherheit für Investoren gefährden und den Ausbau klimafreundlicher Technologien verlangsamen.

Notwendige Anpassungen für mehr Effizienz

Anstatt das Gebäudeenergiegesetz zu kippen, sollte es gezielt weiterentwickelt werden. Die Analyse von EEI und DEN empfiehlt unter anderem eine nationale Gebäudedatenbank, einen verbindlichen Sanierungsfahrplan und eine netzdienliche Energieversorgung, die erneuerbare Energien besser integriert. Zudem sollten innovative Geschäftsmodelle sowie gezielte Fördermaßnahmen geschaffen werden, um eine sozialverträgliche Umsetzung sicherzustellen, von der sowohl Mieter als auch Eigentümer profitieren.

Über das EEI

Das Energie Effizienz Institut (EEI) mit Sitz in Weimar forscht praxisnah zu Energie- und Nachhaltigkeitsthemen. Ziel ist es, Strategien für öffentliche und private Akteure zu entwickeln, um Effizienzsteigerungen und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben.

  Quelle: https://www.architekturblatt.de/den-das-gebaeudeenergiegesetz-konsequent-weiterentwickeln/


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