zurück

Gewinner Brandschutzsysteme

18.08.2015

Brandschutztechnische Ertüchtigung mit Augenmaß im historischen Posthof Trier

Rigips-Posthof Trier-01.jpg

1879 bis 1892 entstand am Trierer Kornmarkt das Post- und Telegraphengebäude der Kaiserlichen Oberpostdirektion. Mit der Erweiterung in den Jahren 1909 bis 1911 entstand das Gebäudeensemble, das in den vergangenen Jahren saniert und zur „Neuen Mitte“ Triers ausgebaut wurde.

Foto: Gilbers & Baasch GbR

Wenn in einer der ältesten Städte Deutschlands eine „Neue Mitte“ geschaffen wird, kann man davon ausgehen, dass die Stadtväter und Investoren kein futuristisches „Stahl-Glas-Beton-Bauwerk“ im Sinn haben. Vielmehr entsteht in Trier mit der kontinuierlichen Sanierung und Modernisierung des historischen Posthofs ein Bürgertreffpunkt mit einzigartigem Charakter. Das zentral am Kornmarkt in der Trierer Altstadt gelegene Gebäudeensemble verfügt über knapp 17.000 m² Bruttogeschossfläche. Neben Einzelhandelsgeschäften sowie Restaurantbetrieben haben sich inzwischen auch zahlreiche Dienstleistungsunternehmen hier niedergelassen. Als letzter Neumieter hat im Sommer 2015 ein Hotel die frisch sanierten Räumlichkeiten am Kornmarkt bezogen. Unter anderem für den brandschutztechnischen Innenausbau der historischen Gebäude wurde die Frings Montagebau GbR aus Altrich im Rahmen der 9. Rigips Trophy ausgezeichnet.

Rigips-Posthof Trier-02.jpgRigips-Posthof Trier-03.jpgRigips-Posthof Trier-04.jpg

Sanierungsdecke im Flurbereich: Um die unterschiedlichen Beschaffenheiten der Rohdecken hinreichend zu berücksichtigen, setzte die Frings Montagebau GbR auf bewährte Brandschutzdeckensysteme von Rigips. Um von der Deckenbauart unabhängig F 90 zu erreichen, wurde unter anderem mit der speziellen Brandschutzplatte „Glasroc F (Ridurit)“ in 25 mm beplankt.

Fotos: Frings Montagebau GbR / Saint-Gobain Rigips GmbH

Nimmt man es genau, reichen die Wurzeln des heutigen Posthofs bis ins Jahr 1759 zurück. Damals entstand am Kornmarkt im Auftrag des Trierer Kurfürsten Philipp von Walderdorffs die sogenannte „Kronenburg“. Die Entwürfe des Architekten und Hofbaumeisters Johannes Seiz gelten noch heute als Paradebeispiel des gehobenen Bürgerhausbaus an der Schwelle zum Klassizismus. Auch als an gleicher Stelle in den Jahren 1879 bis 1892 das neue Post- und Telegraphengebäude der Kaiserlichen Oberpostdirektion errichtet wurde, sollte die barocke Anmutung des Vorgängergebäudes erhalten bleiben. Entsprechend flossen zahlreiche Originalbauteile der Kronenburg in den Neubau ein. Im Laufe der Jahre wuchsen die Aufgaben der Postdirektion und so entschied man sich für eine umfassende Erweiterung des Gebäudes. Zwischen 1909 und 1911 entstanden die heutigen Grundrisse und Gebäude, mit deren Sanierung sich Christian Frings, Geschäftsführer der Frings Montagebau GbR, in den letzten Jahren beschäftigte.

Rigips-Posthof Trier-05.jpgRigips-Posthof Trier-06.jpg

Bei der Montage aller Decken wurde eine Zusatzlast für mögliche Sichtdecken von bis zu 15 kg/m2 eingeplant und bei der Montage der Unterkonstruktionen berücksichtigt.

Fotos: Gilbers & Baasch GbR /  Frings Montagebau GbR / Saint-Gobain Rigips GmbH

„2011 erhielten wir eine erste Anfrage hinsichtlich der erforderlichen Brandschutzmaßnahmen im Zuge einer umfassenden Sanierung“, erinnert sich der Trockenbauprofi. „Uns war schnell klar, dass die Gebäude eine Reihe von Herausforderungen für uns bereithielten. Weite Teile des Posthofs stehen unter Denkmalschutz. Unterschiedlichste Konstruktionen und Bausubstanzen – zum Beispiel Rohdecken der Bauarten I bis IV – finden sich auf engstem Raum. Erschwerend kam hinzu, dass für die meisten Bereiche keine historischen Baupläne mehr vorlagen. Entsprechend haben wir in enger Zusammenarbeit mit dem Planer und unseren technischen Ansprechpartnern bei Rigips fast alle Details auf der Baustelle analysieren müssen und anschließend zur Zufriedenheit aller Beteiligten gelöst.“

Ertüchtigung der Bestandsdecken
Ein Schwerpunkt der im Januar 2012 angelaufenen Arbeiten bestand in der brandschutztechnischen Ertüchtigung der Bestandsdecken. Da das Objekt nach Vermietungsstand kontinuierlich ausgebaut wird, sind Christian Frings und seine Mitarbeiter auch heute noch vor Ort tätig. „Von den rund 6.000 m² Deckenflächen wurden und werden rund 4.800 m² als Brandschutzdecken ausgeführt. Um die unterschiedlichen Beschaffenheiten der Rohdecken hinreichend zu berücksichtigen, setzen wir auf ein bewährtes Brandschutzdeckensystem von Rigips.“ Gemäß dem Rigips-System DB11GT wurden hierfür zunächst Grund- und Tragprofile (Rigips Deckenprofile CD 60/27) über Noniusabhänger zwischen 200 und 800 mm tief abgehängt. Um von der Deckenbauart unabhängig F 90 zu erreichen, setzte das Ausbau-Team auf eine Beplankung mit der speziellen Brandschutzplatte „Glasroc F (Ridurit)“ in 25 mm. Gleichzeitig wurde eine Zusatzlast für mögliche Sichtdecken von bis zu 15 kg/m² eingeplant und bei der Montage der Unterkonstruktion berücksichtigt. Mit weniger als 700 mm fielen die Achsabstände der Grund-/Tragprofile entsprechend gering aus.

Rigips-Posthof Trier-07.jpgRigips-Posthof Trier-08.jpg

Geben den sanierten Innenräumen etwas von ihrem ursprünglichen Charakter zurück: Große Rundbögen und Stützenverkleidungen sorgen für ein historisches Ambiente. Dort, wo die Rundungen nicht mehr intakt waren, wurden die Bögen mit den trocken biegsamen „GK-Form“-Platten von Rigips rekonstruiert.

Fotos: Frings Montagebau GbR / Saint-Gobain Rigips GmbH

„In Bereichen, in denen Unklarheit über die Beschaffenheit der Bestandsdecken herrschte, haben wir gemäß Rigips-System SD11RF selbstständige F 90-Decken mit einer 2 x 20 mm dicken Beplankung aus ,Rigips Die Dicke RF’ montiert, ebenfalls unter Berücksichtigung der genannten Zusatzlast von 15 kg/m²“, so Christian Frings.

F 90 auch im Dachgeschoss
F 90 war auch in den Dachbereichen gefordert. Hierfür mussten zunächst die im Dachgeschoss vorhandenen Luftkanäle ausgebaut werden. Eine eingebrachte Zwischensparrendämmung sorgt für den erforderlichen Wärmeschutz, eine doppelte Beplankung der Dachschrägen mit „Rigips Die Dicke RF“ für den baulichen Brandschutz. „Viele der historischen Dachbalken sollten weiterhin sichtbar bleiben, entsprechend genau haben wir die Rigips-Decken an die Balken angearbeitet. Eingebrachte Stahlträger wurden vollflächig mit ,Glasroc F (Ridurit)’ in F 90 bekleidet und in die Raumgestaltung mit eingebunden“, beschreibt Christian Frings.

Rigips-Posthof Trier-11.jpg

Mit Stuckzierprofilen, die mittels Schablone direkt auf der Baustelle hergestellt wurden, bildete das Team der Frings Montagebau GbR die Details der Stützenverkleidungen aus.

Foto: Frings Montagebau GbR / Saint-Gobain Rigips GmbH

In Teilbereichen, die nur vorübergehend vermietet werden sollten, wurden keine Unterdecken montiert. In Zusammenarbeit mit dem betreuenden Rigips-Techniker fand man jedoch auch hier eine Lösung für die in den Massivdecken befindlichen Stahlträger: Auf dem sichtbaren Flansch der Träger wurde eine Lage „Glasroc F (Ridurit)“ mittels Kleber und Gasnägeln mit Dichtscheiben befestigt. Der Überstand von 20 bis 30 mm wurde dann mit Handputz geschlossen und über einen selbst hergestellten Rundspachtel an die Decken angearbeitet. „Ein gutes Beispiel für die gleichermaßen individuell entwickelten wie überzeugenden Lösungen, die wir an vielen Stellen im Posthof finden mussten.“

Bögen und Stuckprofile erwecken Gebäudehistorie zu neuem Leben
Auch wenn viele der von der Frings Montagebau GbR erstellten Brandschutzkonstruktionen hinter Sichtdecken und Einbauteilen verschwanden, bleiben doch andere Ausbauleistungen für die Mieter und Gebäudenutzer deutlich sichtbar: eher unscheinbar, wie die unter die Sanierungsdecken montierten Akustikdecken in den Büroräumen, extravagant hingegen wie die großen Bögen- und Stützenverkleidungen in stark frequentierten Ladenlokalen. Unter anderem durch sie wird das historische Ambiente der Gebäude, das über die Fassadengestaltung und Grundrisse nach außen vermittelt wird, auch im Inneren neu zum Leben erweckt. „Es sind ja vorhandene Bögen, die schon zu Zeiten der Postdirektion die Decken überspannten. Diese hinter geraden Decken- und Stützenbekleidungen zu verstecken, wäre dem Charakter des Gebäudes nicht gerecht geworden“, findet auch Christian Frings. „Dort, wo die Rundungen nicht mehr intakt waren, haben wir die Bögen mit den trocken biegsamen ,GK-Form’-Platten von Rigips rekonstruiert. Mit Stuckzierprofilen, die wir mittels Schablone direkt auf der Baustelle hergestellt haben, wurden dann die Details ausgebildet.“

Rigips-Posthof Trier-13.jpg

Für die im historischen Posthof realisierten Lösungen wurde das Ausbauteam der Frings Montagebau GbR im Rahmen der 9. Rigips Trophy zum Sieger im Leistungs-bereich Brandschutzsysteme gekürt.

Foto: Frings Montagebau GbR / Saint-Gobain Rigips GmbH

Unter anderem diese Liebe zum (Gebäude-)Detail, der öffentlich zugängliche Innenhof mit Gastronomieangeboten sowie die ausgewogene Mieterzusammensetzung haben den Posthof inzwischen zu einem beliebten Treffpunkt und einer „Neuen Mitte“ von Trier werden lassen.

Rigips-Posthof Trier-16.jpg

Unter anderem ein öffentlich zugänglicher Innenhof mit Gastronomieangeboten hat den sanierten Posthof zu einem neuen Treffpunkt für die Bürger und Besucher von Trier werden lassen.

Foto: Gilbers & Baasch GbR

  Quelle: www.rigips.de / baumarketing.com GmbH


Gratis Gastzugang

Submissions-Anzeiger | Tageszeitung-Ad

Aktuelles
Seminarangebot

Baurecht- und Vergabeseminare