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Grenzüberschreitend auf Nachfolgersuche

29.01.2018

In den nächsten Jahren suchen rund 600.000 deutsche Unternehmer einen Nachfolger

Doch das ist gar nicht so einfach. Das eigene Unternehmen aus der Hand zu geben, ist das eine Problem, einen geeigneten Nachfolger überhaupt zu finden, das andere. Für Unternehmer lohnt sich daher auch ein Blick über die Grenze: Denn ein Nachfolger muss nicht unbedingt aus Deutschland kommen.

Laut einer Studie der KfW aus dem Sommer 2016 plant jeder sechste mittelständische Unternehmer in Deutschland, sein Unternehmen zeitnah an einen Nachfolger zu übergeben oder zu verkaufen. Das sind laut der KfW etwa 620.000 Unternehmen mit insgesamt rund 4 Millionen Beschäftigten. Doch das ist leichter gesagt als getan. Denn ein geeigneter Nachfolger ist gar nicht so leicht gefunden. „Der klassische Fall, dass die Kinder ein Unternehmen übernehmen, ist heute nicht mehr die Regel. Also bleiben Mitarbeiter oder Anteilseigner, die das Unternehmen bereits kennen, oder externe Unternehmer“, so Hartmut Rosowski von der Deutsch-Niederländischen Handelskammer (DNHK).

Doch die Anzahl der Übernahmen stagniert in den letzten Jahren. Ein Problem ist der demografische Wandel. Die geburtenstarke Babyboomer-Generation zieht sich in den nächsten 20 Jahren aus dem Berufsleben zurück, zu wenige rücken nach. Ein weiterer Grund ist die gute Lage auf dem Arbeitsmarkt. Laut KfW gibt es derzeit jährlich etwa dreimal so viele übergabebereite Unternehmer wie solche, die ein Unternehmen übernehmen wollen.

In der Praxis zeigt sich ein weiteres Problem: Viele Unternehmer investieren zu wenig Zeit in den Übergabeprozess. Doch wer zu lange wartet, setzt Investitionen, Wettbewerbsfähigkeit und im schlimmsten Fall sogar Arbeitsplätze aufs Spiel. Die meisten Mittelständler machen sich zu spät Gedanken über die Nachfolge oder unterschätzen den Zeitbedarf. Nach der KfW-Studie hat ein Drittel der Unternehmer, die ihr Unternehmen in den nächsten drei Jahren übergeben wollen, noch keine konkreten Planungen. Der DIHK berichtete in seinem aktuellen Nachfolgerapport, dass über 40 Prozent der Unternehmer, die sich 2016 bei ihrer IHK zur Betriebsübergabe beraten ließen, keinen passenden Übernahmekandidaten finden konnten.

„Das ist ein Problem. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger und die erfolgreiche Abwicklung der Übernahme brauchen Zeit. Im schlimmsten Fall scheitert die Übernahme und das Unternehmen wird geschlossen. Das stellt ein großes Problem für den regionalen Arbeitsmarkt dar.“ Auf der Suche nach einem Nachfolger werfen nur wenige Unternehmer einen Blick über die Grenze. „Dabei bietet die Nachfolgersuche in den Niederlanden eine Chance für beide Seiten. Niederländische Unternehmer können sich so auf dem deutschen Markt positionieren, für deutsche Unternehmer bietet sich die Chance, einen geeigneten Nachfolger zu finden. Eine Win-win-Situation für beide Seiten“, so Hartmut Rosowski.

Die DNHK unterstützt Unternehmen nicht nur bei dem Schritt über die Grenze, sondern auch bei der Nachfolgersuche. „Wir haben seit mehr als 110 Jahren Erfahrung mit Unternehmen und Besonderheiten auf dem deutschen und niederländischen Markt, sprechen beide Sprachen und kennen die Kulturunterschiede. Unternehmen, die einen Nachfolger suchen, helfen wir bei der Identifizierung eines potenziellen niederländischen Käufers, stellen den Kontakt her und beraten zu allen Fragen rund um Mergers & Acquisitions“, erklärt Rosowski die Dienstleistung der DNHK.

  Quelle: www.dnhk.org


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