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Große Verunsicherung bei Unternehmen

13.07.2023

Die deutsche Wirtschaft kämpft mit Fachkräftemangel, hohen Energiepreisen, hoher Inflation und umfangreicher Bürokratie.

 

Mann an einer Flex

 

Fachkräftemangel, hohe Energiepreise im internationalen Vergleich, hohe Inflation und viel Bürokratie sind die Hauptprobleme, über die die deutsche Wirtschaft klagt. Der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), Peter Adrian, hat seine Besorgnis deutlich zum Ausdruck gebracht.

Deutsche Wirtschaft in einer Rezession

Laut Peter Adrian befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer Rezession und es gibt vorerst keine Anzeichen für einen breiten Aufschwung in Deutschland. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern liegt Deutschland bei der Wirtschaftsleistung immer noch unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie. Dies ist ein alarmierendes Signal.

Rufe nach mehr Wachstumsimpulsen

Wirtschaftsverbände wie der DIHK fordern seit Langem mehr Wachstumsimpulse von der Politik, insbesondere in steuerlicher Hinsicht. Sie fordern auch eine beschleunigte Bearbeitung von Planungs- und Genehmigungsverfahren sowie eine Verringerung der Bürokratie.

Technische Rezession und hohe Inflation

Eine technische Rezession wird definiert, wenn das Bruttoinlandsprodukt zwei Quartale hintereinander schrumpft. Dies war im letzten Quartal 2022 und im ersten Quartal 2023 der Fall. Darüber hinaus bleibt die Inflation auf einem hohen Niveau, obwohl Experten eine allmähliche Entspannung bei den Preisen erwarten.

Schwierige Lage der deutschen Wirtschaft

Laut Adrian ist die Lage der deutschen Wirtschaft insgesamt schwierig, insbesondere bei mittelständischen Unternehmen, wo die Stimmung teilweise sehr schlecht ist. Es gibt eine große Investitionszurückhaltung, und die Ausrüstungsinvestitionen liegen immer noch auf dem Stand von 2019 vor der Corona-Pandemie. Dies ist bedenklich, da man nach dem Ende der Pandemie einen deutlichen Impuls erwartet hätte. Die Tatsache, dass dieser Effekt bisher ausgeblieben ist, ist besorgniserregend.

Ausblick und Investitionszurückhaltung

Laut Adrian gibt es weiterhin keine Anzeichen für einen breiten Aufschwung. Im zweiten Halbjahr wird voraussichtlich ein massiver Einbruch in der Bauwirtschaft erwartet. Dies liegt hauptsächlich an Stockungen im Neubau aufgrund gestiegener Zinsen und teurer Baumaterialien. Dies wird negative Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft haben. Adrian wagte keine Prognose, wann es wieder bergauf geht. Es wäre bereits ein Erfolg, wenn das Wirtschaftswachstum bis zum Jahresende zumindest die Nullmarke erreicht und kein negatives Wachstum aufweist. Es sind jedoch erhebliche Fortschritte erforderlich, um den Wohlstand zu sichern.

Verunsicherung und hohe Kosten als Hemmnisse

Laut Adrian gibt es trotz ausreichender Investitionsmittel in den Unternehmen eine große Verunsicherung, was zu einer zurückhaltenden Investitionstätigkeit führt. Viele Unternehmen zweifeln daran, dass sich Investitionen angesichts der hohen Kosten und teilweise widersprüchlicher Regelungen in Deutschland lohnen.

Adrian verwies auf die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Energiewende. Es gibt immer noch keinen grünen Wasserstoff und keinen zuverlässigen und kostengünstigen grünen Strom für Unternehmen.

Bürokratie als großes Thema

Die bürokratischen Hürden bleiben eine der größten Herausforderungen für Unternehmen. Adrian, der selbst ein Unternehmen führt, bestätigte dies aus eigener Erfahrung. Der Umgang mit Vorschriften, Anträgen, Meldungen und Berichtspflichten erfordert erhebliche zeitliche Ressourcen, die dann für kreative Lösungen und unternehmerische Konzepte fehlen.

Deutschland im internationalen Vergleich zurückfallend

Deutschland droht weiterhin international zurückzufallen und gehört bereits jetzt zu den Schlusslichtern beim Wachstum innerhalb der EU. Laut einer DIHK-Umfrage aus dem April wollen viele Unternehmen, die im Ausland investieren, vor allem Kosten sparen. Dies ist der höchste Wert seit 15 Jahren. Hohe Energiekosten, Arbeitskosten und Steuern belasten die Wettbewerbsposition der deutschen Unternehmen.

Verlagerung von Unternehmen und Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt

Immer mehr deutsche Unternehmen investieren aus Kostengründen in anderen Regionen und Ländern. Dies führt langfristig zu einer schleichenden Verlagerung und kann dauerhafte Auswirkungen auf Arbeitsplätze in Deutschland haben. Die Politik sollte sich verstärkt damit befassen, um den Verlust von Branchen und Jobs in Deutschland zu verhindern.

  Quelle: https://allgemeinebauzeitung.de/abz/dihk-praesident-sieht-grosse-verunsicherung-bei-unternehmen-51052


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