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Großes Interesse am Fehmarnbelt-Tunnel auf weltweit größter Tunnelkonferenz in Dubrovnik

08.06.2015

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Lasse Vester, Design Engineer, Immersed Tunnel, bei Femern A/S.

Foto: www.femern.de

An der kroatischen Mittelmeerküste in Dubrovnik haben sich vom 22. bis 28. Mai 2015 mehr als 1.000 Fachleute aus aller Welt auf der weltweit größten Tunnelkonferenz, dem World Tunnel Congress 2015, versammelt, um Ideen und Erfahrungen im Tunnelbau auszutauschen. Mit vor Ort war auch Lasse Vester, Design Engineer, Immersed Tunnel, bei Femern A/S.
„Die Tunnelfachwelt ist wirklich sehr am Fehmarnbelt-Tunnel interessiert“, so Vester, der nicht überrascht ist, dass der Fehmarnbelt-Tunnel auf der Konferenz so eine besondere Rolle einnimmt.

Der Fehmarnbelt-Tunnel ist nicht nur Dänemarks größtes Bauprojekt; er wird gleichzeitig auch der weltweit längste kombinierte Schienen- und Straßentunnel, gut dreimal so lang wie der Trans-Bay Tube Bart Tunnel in San Francisco, der bisher längste Absenktunnel dieser Art, und fünf Mal so lang wie der Tunnel unter dem Öresund.

„Die schiere Größe des Tunnels bedeutet viele neue technische Herausforderungen, was zum Beispiel Wassertiefe, Logistik und Geotechnik betrifft. Der Fehmarnbelt-Tunnel fordert uns deswegen geradezu heraus, die technische Entwicklung innerhalb des Tunnelbaus voranzutreiben“, so Lasse Vester. Deswegen ist es wenig überraschend, dass der Fehmarnbelt-Tunnel auch ein Rekordtunnel ist, was das Ausmaß und die Qualität der durchgeführten Voruntersuchungen betrifft. Seit 2008 hat Femern A/S insgesamt rund 150 Millionen Euro für Umweltuntersuchungen, geotechnische Untersuchungen und Untersuchungen zur Sicherheit auf See ausgegeben und zu diesem Zweck jeweils die anerkanntesten Experten in ihren jeweiligen Fachgebieten beauftragt.

Alleine die Umweltuntersuchungen sind die größten Untersuchungen, die jemals für ein Verkehrsinfrastrukturprojekt in Dänemark durchgeführt wurden und füllen insgesamt mehr als 16.000 Seiten. Hinzu kommt, dass der Tunnel als grenzüberschreitendes Projekt, nicht nur eines, sondern zwei Genehmigungsverfahren durchlaufen muss, bevor gebaut werden darf.

In Dänemark hat das dänische Parlament am 28. April 2015 ein Baugesetz verabschiedet, das Femern A/S das Mandat zum Bau und Betrieb des Tunnels und der dänischen Schienen- und Straßenanbindung auf der dänischen Seite gibt.

In Deutschland haben Femern A/S und der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr, Niederlassung Lübeck, bei der zuständigen Planfeststellungsbehörde, dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr Schleswig-Holstein, einen Antrag auf Planfeststellung des Fehmarnbelt-Tunnels eingereicht. Basierend auf den umfangreichen Untersuchungen hatte bereits der Planfeststellungsantrag eine Länge von rund 11.000 Seiten. Hinzu kommen noch 41 Aktenordner mit etwa 50.000 einzelnen Argumenten als detaillierte individuelle Erwiderungen auf die rund 3.100 schriftlichen Kommentare, die Bürger, Behörden und Verbände im vergangenen Jahr im Rahmen des Anhörungsverfahrens eingereicht haben.

Die Planfeststellungsbehörde steht nun vor der Aufgabe, die Erwiderungen von Femern A/S und dem LBV Lübeck zu sichten und sogenannte Erörterungstermine zwischen den beiden Vorhabenträgern und den jeweiligen Einwendern als weitere Grundlage für die Erarbeitung eines Planfeststellungsbeschlusses durchzuführen. Dieser Beschluss stellt dann die Genehmigung des Projekts in Deutschland dar.

Wenn diese Genehmigung vorliegt und wenn die dänischen Unterstützerparteien im Herbst 2015 eine Abschlussbewertung der Wirtschaftlichkeit des Projekts durchgeführt haben, kann mit dem Bau des Tunnels der Rekorde begonnen werden.

  Quelle: Femern A/S


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