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Handelsbarrieren schränken schon heute Geschäfte ein

20.04.2018

DIHK veröffentlicht „Going International“ 2018

Auf den Weltmärkten ist „etwas ins Rutschen geraten“, beobachtet der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) mit Blick auf seine neue Umfrage „Going International“. Der Erhebung zufolge registrierten 40 Prozent der international aktiven Unternehmen in den letzten zwölf Monaten eine Zunahme der Handelshemmnisse.

Dies sei „ein deutliches Alarmsignal“, sagte DIHK-Präsident Eric Schweitzer, als er die Ergebnisse der Umfrage heute gemeinsam mit DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier in Berlin vorstellte.

„Die aktuellen Auseinandersetzungen zwischen den USA und China werfen ein Schlaglicht auf unsere Welthandelsarchitektur“, so Schweitzer. „Aber Handelsbarrieren schränken bereits weltweit die Geschäfte deutscher Unternehmen ein.“

„Going International“ beruht auf den Antworten von mehr als 2.100 auslandsaktiven Unternehmen mit Sitz in Deutschland. Auf dieser Grundlage rechnet der DIHK damit, dass sich das Auslandsgeschäft hiesiger Betriebe 2018 zunächst zwar positiv entwickeln wird. „Die Unternehmen sehen aber auch Risiken“, berichtete Schweitzer in Berlin, das betreffe insbesondere die Wirtschafts- und Handelspolitik einzelner Länder.

„Es ist etwas ins Rutschen geraten“, sagte der DIHK-Präsident. „Denn immer mehr Staaten wollen sich abschotten. Das bereitet mir große Sorge. Dabei sind offene Märkte die Grundlage unseres wirtschaftlichen Erfolgs.“ Bereits in den vergangenen Jahren habe es etliche zusätzliche Zertifizierungen oder Sicherheitsanforderungen gegeben, erinnerte er. „Jetzt erfolgt der Griff zu den Zöllen.“

Europa solle sich auf seine Stärken fokussieren und gemeinsam für freien Handel und offene Märkte eintreten, so Schweitzers Appell. „Die Chancen auf den Weltmärkten müssen wir ergreifen, bevor es andere tun.“

DIHK-Außenwirtschaftschef Treier nannte die Auslandsaktivitäten derzeit „insgesamt robust“ – trotz der handelspolitischen Schwierigkeiten. „Die deutschen Unternehmen erwarten 2018 mehr Exporte und bessere Geschäfte dank einer gut laufenden Weltkonjunktur“, fasste er die Umfrageergebnisse zusammen. „Ein Viertel der auslandsaktiven Unternehmen erwartet eine bessere Entwicklung ihrer Geschäfte, zehn Prozent eine Verschlechterung. Das Wachstum in wichtigen Regionen wie der Eurozone und in Asien sorgt für Geschäfte.“

Einem noch höheren Exportwachstum stünden neben den protektionistischen Entwicklungen auch ungelöste politische Krisen in einigen Weltregionen entgegen, gab Treier zu bedenken. Dabei nannte er Russland und die Ukraine, die Türkei sowie den Nahen und Mittleren Osten. „Zudem wird der Brexit mit großer Sicherheit für Einschränkungen bei den Geschäften deutscher Unternehmen sorgen.“

  Quelle: www.dihk.de


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